Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel
Dr. John Doos, „General and Rare Memo-
rials Pertayning to the Perfect Arte of Na-
vigation“, 1577, ein Folio von 80 Seiten
(1818 erworben für £ 8 12 s 6 d). Eine kleine
Sensation wurde am Ende hervorgerufen,
als ein dünnes Oktav zur Versteigerung
kam, enthaltend Sir James Dyers : „Abridge-
ment de touts les cases Reportes“, 1609.
Das erste Angebot betrug £ 1. Schließlich
ging das Werk für £ 350 an Dr. Rosenbach
über. Die Differenz zwischen dem Anfangs-
angebot und dem Schlußergebnis erklärt
sich daraus, daß das Buch, für das ein
ein früherer Besitzer einmal 4 s ausgelegt
hatte, Bacons eigenhändigen Namenszug
und viele Randbemerkungen derselben
Hand enthält, was im Katalog nicht ver-
merkt war. Von den weiteren Ergebnissen
des ersten Tages seien notiert: Äsop,
„Esops Fables translated grammatically“,
1617, £160 (Rosenbach; J. Bale, „Illustrium
Majoris Britanniae Scriptorum“, 1548,
£118 (Maggs); W. Bullokar, ,,A Short
Introduction to ... Inglisch Speech“, 1580,
einzig bekanntes Exemplar, £ 460 (Rosen-
bach); Cato, „Catonis Distichia Moralia“,
London 1553, £ 360 (Rosenbach). Der
höchste Preis des zweiten Tages, £ 1450,
wurde wieder von Rosenbach bezahlt, für
das einzige bekannte Exemplar von „The
Justices of Peas“, gedruckt von W. de
Wörde, 1515, ein Quarto. Eine andere Aus-
gabe desselben Werkes, gedruckt von
R. Pynson, undatiert, warf £1012 ab (Ro-
senbach). Ein Band, enthaltend William
Lilys „Introduction of the Eyght Partes
of Speche“, 1544, „Institutio Compendia-
ria Totius Grammaticae, 1543, „Short In-
troduction of Grammar“, 1557 und „Bre-
vissima Institutio“, 1557, erzielte £ 820
(Rosenbach); Sir Thomas Littletons „Te-
nores Novelli“, gedruckt von P. Pynson,
1496, brachte £ 1020 (Rosenbach) ein. Bo.
AUS DER SAMMLERWELT
UND VOM KUNSTHANDEL
BERLIN
Aus derGeorge-Grosz-Ausstellung in der
Galerie Flechtheim erwarben dasStädelsche
Institut in Frankfurt „Loreley“, das Museum
der Stadt Stettin „Damenfrisiersalon“ und
der Kunstverein in Barmen für die Ruhmes-
halle die „Briefträgerfamilie“.
DRESDEN
Von der bekannten Dresdner Kunsthand-
lung Emil Richter (Dr. R. H. Meier) ha-
ben sich die Ausstellungsräume sowie die
Bücherstube getrennt und werden unter der
Leitung des Herrn Erich E. Baumbach
selbständig als „Emil;Richter, Moderne Ga-
306
lerie und Bücherstube (Erich E. Baum-
bach)“ fortgeführt werden.
KÖLN
Der Kunstsalon Hermann Abels zeigt
gegenwärtig eine Sammlung von Werken
des amerikanischen Landschafters W. H.
Singer jr., der mehrere Jahre in Norwegen
gemalt hat und dessen Malwerk wie eine
Synthese aus Whistler und Segantini an-
mutet. Meist sind diese Bilder durchaus auf
Melodie und Stimmung hingearbeitet, aber
im ganzen doch zu epigonenhaft in unsere
Zeit gestellt. Übrigens erschien über den
Maler bereits 1923 bei Buffa und Zonen in
Amsterdam von Cornelis Veth ein Buch
„the norwegian Work of W. H. S. jr., the
american artist. With 32 reproductions.“ —
Trotzdem ist dieser Künstler keinRepräsen-
tant der heutigen amerikanischen Kunst.
MÜNCHEN rd‘
Die Galerie Zickel bereitet für den Som-
mer eine große Gedächtnisausstellung Al-
fa ert von Kellers vor, die zweifellos höchst
verdienstlich ist. Sie bittet um Nachweis
Kellerscher Arbeiten. Speziell aus den acht-
ziger und neunziger Jahren.
FACH-LITERATUR
BERLIN
Karl Haberstock brachte soeben einen
neuen Katalog heraus, mit dem er den
Freunden seiner Galerie wieder eine Über-
sicht über deutsche Meisterwerke des 19.
Jahrhunderts geben will. An der Spitze
steht diesmal Corinth mit dem „Sieger“ von
1910. Es folgt Feuerbachs berühmtes All-
geyer-Bildnis, das vordem im Besitz der
Nationalgalerie war (!). — Daran schließen
sich zwei kostbare Bilder von Hans von
Marees, Werke von Menzel, Schuch, Sle-
vogt, Thoma, darunter Stücke, die zu dem
Besten zählen, was dieser Maler hinterlas-
sen, Arbeiten von Trübner von hoher Qua-
lität. Als Abschluß des Ganzen dann eine
Serie prachtvoller Arbeiten Fritz von Uh-
des, die erneut die Bedeutung dieses Mei-
sters unterstreichen. Der Katalog bildet je-
des der genannten Bilder ab und ist bei der
Reichsdruckerei hergestellt. B.
LONDON
Messrs. Ernest Benn teilen mit, daß
der zweite Band des großen Katalogs der
Chinasammlung George Eumorfopou-
los soeben erschienen ist. Derselbe Verlag
bereitet aus der Feder von Hayford
Peirce und Rohhai Tyler eine große
Publikation über Byzantinische Kunst
vor, die durch 100 Lichtdrucktafeln illu-
striert wird.
Dr. John Doos, „General and Rare Memo-
rials Pertayning to the Perfect Arte of Na-
vigation“, 1577, ein Folio von 80 Seiten
(1818 erworben für £ 8 12 s 6 d). Eine kleine
Sensation wurde am Ende hervorgerufen,
als ein dünnes Oktav zur Versteigerung
kam, enthaltend Sir James Dyers : „Abridge-
ment de touts les cases Reportes“, 1609.
Das erste Angebot betrug £ 1. Schließlich
ging das Werk für £ 350 an Dr. Rosenbach
über. Die Differenz zwischen dem Anfangs-
angebot und dem Schlußergebnis erklärt
sich daraus, daß das Buch, für das ein
ein früherer Besitzer einmal 4 s ausgelegt
hatte, Bacons eigenhändigen Namenszug
und viele Randbemerkungen derselben
Hand enthält, was im Katalog nicht ver-
merkt war. Von den weiteren Ergebnissen
des ersten Tages seien notiert: Äsop,
„Esops Fables translated grammatically“,
1617, £160 (Rosenbach; J. Bale, „Illustrium
Majoris Britanniae Scriptorum“, 1548,
£118 (Maggs); W. Bullokar, ,,A Short
Introduction to ... Inglisch Speech“, 1580,
einzig bekanntes Exemplar, £ 460 (Rosen-
bach); Cato, „Catonis Distichia Moralia“,
London 1553, £ 360 (Rosenbach). Der
höchste Preis des zweiten Tages, £ 1450,
wurde wieder von Rosenbach bezahlt, für
das einzige bekannte Exemplar von „The
Justices of Peas“, gedruckt von W. de
Wörde, 1515, ein Quarto. Eine andere Aus-
gabe desselben Werkes, gedruckt von
R. Pynson, undatiert, warf £1012 ab (Ro-
senbach). Ein Band, enthaltend William
Lilys „Introduction of the Eyght Partes
of Speche“, 1544, „Institutio Compendia-
ria Totius Grammaticae, 1543, „Short In-
troduction of Grammar“, 1557 und „Bre-
vissima Institutio“, 1557, erzielte £ 820
(Rosenbach); Sir Thomas Littletons „Te-
nores Novelli“, gedruckt von P. Pynson,
1496, brachte £ 1020 (Rosenbach) ein. Bo.
AUS DER SAMMLERWELT
UND VOM KUNSTHANDEL
BERLIN
Aus derGeorge-Grosz-Ausstellung in der
Galerie Flechtheim erwarben dasStädelsche
Institut in Frankfurt „Loreley“, das Museum
der Stadt Stettin „Damenfrisiersalon“ und
der Kunstverein in Barmen für die Ruhmes-
halle die „Briefträgerfamilie“.
DRESDEN
Von der bekannten Dresdner Kunsthand-
lung Emil Richter (Dr. R. H. Meier) ha-
ben sich die Ausstellungsräume sowie die
Bücherstube getrennt und werden unter der
Leitung des Herrn Erich E. Baumbach
selbständig als „Emil;Richter, Moderne Ga-
306
lerie und Bücherstube (Erich E. Baum-
bach)“ fortgeführt werden.
KÖLN
Der Kunstsalon Hermann Abels zeigt
gegenwärtig eine Sammlung von Werken
des amerikanischen Landschafters W. H.
Singer jr., der mehrere Jahre in Norwegen
gemalt hat und dessen Malwerk wie eine
Synthese aus Whistler und Segantini an-
mutet. Meist sind diese Bilder durchaus auf
Melodie und Stimmung hingearbeitet, aber
im ganzen doch zu epigonenhaft in unsere
Zeit gestellt. Übrigens erschien über den
Maler bereits 1923 bei Buffa und Zonen in
Amsterdam von Cornelis Veth ein Buch
„the norwegian Work of W. H. S. jr., the
american artist. With 32 reproductions.“ —
Trotzdem ist dieser Künstler keinRepräsen-
tant der heutigen amerikanischen Kunst.
MÜNCHEN rd‘
Die Galerie Zickel bereitet für den Som-
mer eine große Gedächtnisausstellung Al-
fa ert von Kellers vor, die zweifellos höchst
verdienstlich ist. Sie bittet um Nachweis
Kellerscher Arbeiten. Speziell aus den acht-
ziger und neunziger Jahren.
FACH-LITERATUR
BERLIN
Karl Haberstock brachte soeben einen
neuen Katalog heraus, mit dem er den
Freunden seiner Galerie wieder eine Über-
sicht über deutsche Meisterwerke des 19.
Jahrhunderts geben will. An der Spitze
steht diesmal Corinth mit dem „Sieger“ von
1910. Es folgt Feuerbachs berühmtes All-
geyer-Bildnis, das vordem im Besitz der
Nationalgalerie war (!). — Daran schließen
sich zwei kostbare Bilder von Hans von
Marees, Werke von Menzel, Schuch, Sle-
vogt, Thoma, darunter Stücke, die zu dem
Besten zählen, was dieser Maler hinterlas-
sen, Arbeiten von Trübner von hoher Qua-
lität. Als Abschluß des Ganzen dann eine
Serie prachtvoller Arbeiten Fritz von Uh-
des, die erneut die Bedeutung dieses Mei-
sters unterstreichen. Der Katalog bildet je-
des der genannten Bilder ab und ist bei der
Reichsdruckerei hergestellt. B.
LONDON
Messrs. Ernest Benn teilen mit, daß
der zweite Band des großen Katalogs der
Chinasammlung George Eumorfopou-
los soeben erschienen ist. Derselbe Verlag
bereitet aus der Feder von Hayford
Peirce und Rohhai Tyler eine große
Publikation über Byzantinische Kunst
vor, die durch 100 Lichtdrucktafeln illu-
striert wird.