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Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers — 18.1926

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Heft 10
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Kippenberger, Albrecht: Der große Ofen der Veste Coburg und die gußeisernen Öfen der Renaissance
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https://doi.org/10.11588/diglit.41317#0333

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die Himmelskönigin Maria (die Pausbacken und die schief sitzende Krone
recht bezeichnend für die deutsche Renaissance) und unter ihr Gideon — die
einzige Figur in dem breiten unteren Zierstreifen. Ganz ähnlich die Ver-
teilung in Birstein (Abb. 14): In der Mitte die heilige Juliana den Teufel bän-
digend — rechts und links an den Vielecksseiten Heilige —, die Breitwand be-
deckt mit der Darstellung des Gleichnisses vom Könige, der mit seinen Knech-
ten rechnen wollte (Matth. Kap. 18, V. 23 bis 35 [Abb. 16])i, dann unten eine
Zone mit Ornamenten. Die Jahreszahl „1540“ liest man in dem Gleichnisbild
zu Füßen des Thrones. Die Schmaltafeln des polygonalen Schlusses des
Renaissanceofens in Koburg, der „1548“ datiert ist, sind im besonderen Sinne
eine Art statutarisch-plastische Schilderung der Paradiesesgeschichte; an der
Ofenstirne steht der Paradiesesbaum, links und rechts davon die Figuren von
Adam und Eva. Die Breitwand erzählt die Geschichte von Christus und dem
samaritischen Weibe (Joh. 4)2. (Fortsetzung folgt.)
4 Dieselbe Platte — nur anstatt der Huttenschen Wappen Medaillons mit Köpfen —
bewahrt das Germ. Museum . Nürnberg. Diese wird hier abgebildet.
2 Abguß desselben Models noch einmal im Altertumsmus. in Mainz.


Holzschnitt aus Bernardus, Sermoni al bene vivere. Florenz 1495
(J. Baer & Co., Frankfurt a. M., Kat. 725, Nr. 362)
 
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