Der Cicerone: Halbmonatsschrift für die Interessen des Kunstforschers & Sammlers (18.1926)

Aus der Sammlerwelt und vom Kunsthandel

heutigen Markt. Bei den Bibliotheken Zer-
ner und Frankl konnten Spezialisten wie
Bücherfreunde im weiteren Sinne günstig
kaufen. Ho.
AUS DER SAMMLERWELT
UND VOM KUNSTHANDEL
BERLIN
Die Firma Herrmann Gerson, Werder
Str. 8/12, veranstaltet z. Z. eine Ausstellung
älterer und moderner Textilien unter dem
Titel „Der dekorative Stoff von der Renais-
sance bis zur Gegenwart.“ Diese Aus-
stellung ist für den Kunstfreund ebenso
wichtig wie für den schaffenden Künstler
und Architekten. Denn gerade in dem un-
mittelbaren Nebeneinander und der Gegen-
überstellung der modernen Textilkunst und
den Stoffen der Vergangenheit liegt ein
eigenartiger Reiz.
FRANKFURT a. M.
Zinglers Kabinett hat sich der un-
günstigen wirtschaf tlichen Verhältnisse
wegen, die besonders auf dem Kunsthandel
schwer lasten, entschlossen, seine Buch-
und Kunsthandlung zu schließen. Bei den
unzweifelhaften Verdiensten, die sich Herr
Zinglerwährend vieler Jahre um diemodeme
Kunst und das kulturelle Leben in Frank-
furt erworben hat, muß man die Schließung
gerade dieses sympathischen Unternehmens
doppelt bedauern. B.
MÜNCHEN
- Die Firma Hugo Meyl, die sich seit
Jahren ostasiatische Kunst als Spezialität
gewählt hat und auf diesem Gebiet längst
zu den führenden Firmen gehört, hat so-
eben einen außerordentlich reichhaltigen
und hervorragend illustrierten Katalog her-
ausgebracht, der, rund 700 Nummern ent-
hält, die alle Gebiete umfassen, auf denen
die Kunst des fernen Ostens bedeutende
Werke hervorgebracht hat. Als Haupt-
gruppen seien erwähnt: die alten chinesi-
schen Porzellane der berühmten Epochen,
ferner eine Abteilung chines. Rollbilder und
eine Sammlung alter japanischer Tee-Kera-
mik. Der Katalog hat in erster Linie den
Zweck, den Kundenkreis der Firma über
die wichtigen Lagerbestände aufzuklären,
aber auch zum Sammeln erlesener ostasiati-
scher Kunstwerke anzuregen. Der Textteil
bringt übrigens noch ein paar sehr inter-
essante literarische Beiträge. b.

PROBLEME DER ANGEWANDTEN
KUNST
Der Hamburger Kunstgewerbe-
verein gibt unter dem Titel „Probleme der
angewandten Kunst“ für seine Mitglieder
eine Jahresgabe heraus, die bei einem Um-
fang von 60 Seiten acht Aufsätze und zwölf
Originalholzschnitte enthält Und auf gutem
Papier mit der Anglianatype von Genzsch
& Heyse durch Johannes Schulz in der
Druckerei der Kunstgewerbeschule gedruckt
ist. Außer für die Mitglieder, die das Heft
kostenlos zugestellt erhalten, sind 300 von
1—300 numerierte Exemplare hergestellt
worden. Diese numerierten Exemplare wer-
den durch die Geschäftsstelle des Kunst-
gewerbevereins Hamburg 5, Pulverteich 28,
zum Preise von 10 M. ausgegeben. Das Heft
enthält Aufsätze von M. Sauerlandt, F.
Schuhmacher, P. G. Doren, A. Rohde, Ma-
ria Brinckmann, E. Meier-Oberist, R. Stet-
tiner und R. Meyer. Die Originalholzf-
schnitte stammen von J. Beyer, O. Doren,
P. G. Doren, W. Frahm-Pauli, R. Haiz-
mann, P. Helms, B. Karberg, R. Kuöhl,
G. Maschke, F. Weckeiser. Den Holzschnitt
des Umschlages stellte Bruno Karberg her.
FRANKFURT a. M.
Zu dem Katalog der Meisterwerke
deutscher Fay en c ekunst, deren Aus-
stellung letztes Jahr im Frankfurter Kunst-
gewerbemuseum stattgefunden hat, ver-
sandte Robert Schmidt soeben einen sehr
willkommenen Nachtrag, auf den vor allem
die Sammler von Fayencen verwiesen seien.
Dieser nämlich bringt nicht nur für ein-
zelne Nummern wichtige Berichtigungen,
sondern auch auf zehn Tafeln fast sämt-
liche Marken, die auf der Ausstellung fest-
gestellt werden konnten. Auch eine ganze
Anzahl von Beschreibungen hat für Samm-
ler und Forscher großen Wert. Dieser
Nachtrag ist genau wie der Katalog im Ver-
lag von Englert & Schlosser in Frank-
furt erschienen. ti.

Zur besonderen Kenntnis
Das in Vorbereitung befindliche
zweite Juniheft (Heft 12) erscheint im
Hinblick auf die großen Dresdner
Ausstellungen als reich illustriertes
Dresden - Sonderheft,
überdas im nächsten Cicerone weitere
Mitteilungen folgen.

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