Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Die Form: Zeitschrift für gestaltende Arbeit — 6.1931

DOI article:
Riezler, Walter: Das Schicksal der Kölner Werkschulen
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.13708#0091

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Details vom Kölner Ratssilber

Details de l'argenterie du Conseil de Cologne
Details of Cologne Municipality Silverware

Schule alles umfassen, was sich überhaupt an Ge-
staltungstendenzen heute rührt, und gerade das
individuelle Talent sollte dort die Förderung erfah-
ren, die es zu freiester Entfaltung befähigte, — ganz
gleich, auf welchem Gebiete der gestaltenden Ar-
beit es sich bewähren wollte. Für ihn gab es nichts
Unwesentliches, nichts Unzeitgemäßes, und wenn
er auch so gut wie jeder andere die Problematik
und den chaotischen Zustand unserer künstleri-
schen Produktion kannte, so war er doch zu tiefst
davon überzeugt, daß es möglich sein müsse, diese
Problematik und Chaotik durch eine Bindung der
Produktion an die realen Aufgaben zu überwinden,
— ohne dabei das einzelne „Talent" im mindesten
in seiner freien Entfaltung und im Ausdruck seiner
persönlichsten Eigenart zu hemmen. Wahrscheinlich
ist noch niemals aus einer Schule eine individuellere
Arbeit hervorgegangen als das neue Kölner Rat-
silber, das der sehr begabte und phantasievolle Mei-
sterschüler Fritz Müller unter Riemerschmids Leitung
geschaffen hat. Freilich ist es eine bei allem Ideen-
reichtum und allem handwerklichen Können tief pro-
blematische Arbeit, und es ist nicht zu verwundern,
daß sie viel Kritik und Ablehnung erfahren hat. Aber
zugleich ist sie ein Beweis für den schönen Mut
und den Glauben an die Jugend, von dem Riemer-
schmid beseelt ist. Seine Hoffnung, durch eine
Reihe weiterer Arbeiten das Band zwischen der
Schule und dem Leben immer enger zu knüpfen,

-

/Modele en bois Wooden-Model

79
 
Annotationen