AUS DEN STANDARDFORMEN ENTWICKELTE VARIANTEN
Variationen der Standardform in massiv silbernen Be- etwas weiter von der reinen Zweckform, um eine ästhe-
stecken. Die vorzüglichen Bestecke von Bruck- tisch-einheitliche Durchbildung zu erreichen. Doch sind
mann und von Wetzlar haben ihre einheitliche die praktischen Notwendigkeiten ungleich besser be-
Durchbildung ohne jede der Funktion zuwiderlaufende achtet als bei dem vorher gezeigten „modernen" Besteck:
Veränderung in engstem Anschluß an die Zweckgestalt keine scharfen Kanten, selbst das an den Griffenden
gewonnen. Die glatten Bestecke von van de eckig beschnittene Schmidtsche Besteck zeigt noch eine
Velde und Ernst Schmidt entfernen sich schon leichte, dem Handteller sich einschmiegende Rundung.
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•4«
Links : Silbernes Eßbesteck, entworfen von
Gerhard Duve, Hersteller: F. Bahner A. G.,
Düsseldorf, Muster Nr. 17 700. Preis für Löffel
und Gabel je M 9.75, Messer M 8.50
Rechts: zum Vergleich das oben schon gezeigte
handwerklich hergestellte Eßbesteck von Ernst
Schmidt, Berlin SW 68
DEKORLOSE FORM ALS ORNAMENT
Das Besteck von Duve zeigt trotz des Verzichtes auf rativ gedacht, da die am stärksten beanspruchte Biegungs-
Ornament dekorative Abweichungen von der Standard- stelle erst unterhalb an der schmälsten Stelle des Stieles
form. Das Besteck entfernt sich von der funktionellen liegt. Da das Besteck, um „Form und Wirkung hand-
Form weiter als die Bestecke von van de Velde und geschmiedeter Arbeit" zu entsprechen, sehr schwer ge-
Schmidt. An Stelle der leichten Aufbiegung an den Griff- arbeitet ist, wäre eine solche Verbreiterung, wie man sie
enden, die sich aus dem Aufruhen der Griffenden auf der bei alten handgeschlagenen, aber dünn blechigen
Hand beim Heben von Löffel und Gabel ergibt, ist eine Silberbestecken findet, auch praktisch unnötig. — Die
der Hand unbequeme Rückwärtskrümmung getreten. Auch schildartige Verdickung des Messergriffs unter dem
die Verbreiterung am Ansatz der Löffelmulde und des Klingenansatz an Stelle des sonst ringartig verbreiterten
Zinkenteils der Gabel ist nicht praktisch, sondern deko- Auflagers.
GABELN IM PROFIL
Von links nach rechts:
Gabel,
maschinell erzeugte Standardform
Gabel,
maschinell erzeugte Standardform
Gabel von Albert Thomee, Handarbeit
Gabel
von van de Velde, maschinell erzeugt
Gabel von Ernst Schmidt, Handarbeit
Gabel von Georg Jensen, Handarbeit
Gabel
von Gerhard Duve, maschinell erzeugt
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Variationen der Standardform in massiv silbernen Be- etwas weiter von der reinen Zweckform, um eine ästhe-
stecken. Die vorzüglichen Bestecke von Bruck- tisch-einheitliche Durchbildung zu erreichen. Doch sind
mann und von Wetzlar haben ihre einheitliche die praktischen Notwendigkeiten ungleich besser be-
Durchbildung ohne jede der Funktion zuwiderlaufende achtet als bei dem vorher gezeigten „modernen" Besteck:
Veränderung in engstem Anschluß an die Zweckgestalt keine scharfen Kanten, selbst das an den Griffenden
gewonnen. Die glatten Bestecke von van de eckig beschnittene Schmidtsche Besteck zeigt noch eine
Velde und Ernst Schmidt entfernen sich schon leichte, dem Handteller sich einschmiegende Rundung.
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Links : Silbernes Eßbesteck, entworfen von
Gerhard Duve, Hersteller: F. Bahner A. G.,
Düsseldorf, Muster Nr. 17 700. Preis für Löffel
und Gabel je M 9.75, Messer M 8.50
Rechts: zum Vergleich das oben schon gezeigte
handwerklich hergestellte Eßbesteck von Ernst
Schmidt, Berlin SW 68
DEKORLOSE FORM ALS ORNAMENT
Das Besteck von Duve zeigt trotz des Verzichtes auf rativ gedacht, da die am stärksten beanspruchte Biegungs-
Ornament dekorative Abweichungen von der Standard- stelle erst unterhalb an der schmälsten Stelle des Stieles
form. Das Besteck entfernt sich von der funktionellen liegt. Da das Besteck, um „Form und Wirkung hand-
Form weiter als die Bestecke von van de Velde und geschmiedeter Arbeit" zu entsprechen, sehr schwer ge-
Schmidt. An Stelle der leichten Aufbiegung an den Griff- arbeitet ist, wäre eine solche Verbreiterung, wie man sie
enden, die sich aus dem Aufruhen der Griffenden auf der bei alten handgeschlagenen, aber dünn blechigen
Hand beim Heben von Löffel und Gabel ergibt, ist eine Silberbestecken findet, auch praktisch unnötig. — Die
der Hand unbequeme Rückwärtskrümmung getreten. Auch schildartige Verdickung des Messergriffs unter dem
die Verbreiterung am Ansatz der Löffelmulde und des Klingenansatz an Stelle des sonst ringartig verbreiterten
Zinkenteils der Gabel ist nicht praktisch, sondern deko- Auflagers.
GABELN IM PROFIL
Von links nach rechts:
Gabel,
maschinell erzeugte Standardform
Gabel,
maschinell erzeugte Standardform
Gabel von Albert Thomee, Handarbeit
Gabel
von van de Velde, maschinell erzeugt
Gabel von Ernst Schmidt, Handarbeit
Gabel von Georg Jensen, Handarbeit
Gabel
von Gerhard Duve, maschinell erzeugt
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