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Die Gartenkunst — 42.1929

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Nr. 3
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Valentien, Otto: Die Erhaltung der alten Nidda
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https://doi.org/10.11588/diglit.59006#0048

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GRÜNGÜRTEL AN DER NIDDA - gesamtubersichtsplan ™ ° .»?° masstab


Entwurf: Gartenbaudirektor Max Bromme, Frankfurt a. M. i : 30,000.

bauamt stellte belondere Pläne für die Erneuerung der
Badebauten auf.
Die nicht zu Bädern ausgebauten Insein sind, ihrer Lage
und Eigenart entsprechend, verschiedenen Zwecken zu-
geführt. Die größtederselben hat eine Fläche von 66000 qm.
Sie soll für Spiel- und Sportwiesen verwendet werden. Eine
weitere ist als Bürger- und Tummelwiese den allgemeinen
Bedürfnislen der Bevölkerung vorbehalten. Die natur-
wisienschaftlichen Werte der vorhandenen Flora und Fauna
sollcn auf einer der Insein besonderen Schutz genießen und
der Wissenschaft und den Schulen zu Studienzwecken er-
halten werden. Auch der in ihrer volkswirtschaftlichen
Bedeutung noch so wenig ernst genommenen Bienenzucht
wird eine dieser Insein zugeteilt. Dem Vogelschutz ist
ebenfalls eine Insel gewidmet, abgesehen davon, daß
bei der Ergänzung des Strauchbestandes im ganzen Ge-
biet in erster Linie Vogelschutzgehölze verwendet wer-
den süllen.
Die Insein sind, soweit ihre Verwendung keine Abge-
schlossenheit verlangt, durch Uferpromenaden miteinander
verbunden und dem Spaziergänger erschlossen. In den bei
der Regulierung errichteten Wehren sind Einrichtungen
vorgesehen, um die Überwindung von Stauslufen zu er-
möglichen. Die biologische Reinhaltung des Wallers soll
durch die Unterhaltung einer geregelten Fischzucht unter-
stützt werden. —

Der gesamte Grüngürtel im Norden und Nordwesten der
Stadt stellt drei große Teilgebiete dar, die sich auf die im
Besitz der Stadt Frankfurt befindliche Strecke des Niddatales
von Berkersheim über Bonames, Eschersheim, Rödelheim,
Sossenheim nach Höchst verteilen. Während im Süden
Frankfurts ausgedehnte Waldungen das Rückgrat des
Griinflächensystems bilden, ist es im Norden der Stadt
dieser Niddagrüngürtel, der sich durch die Einschnü-
rungen bei Eschersheim und Rödelheim in drei Becken
gliedert.
Das obere Becken vor Bonames soll z. T. dem hier im
Norden der Stadt besonders starken Bedürfnis nach Er-
holungs-, Sport- und Spielflächen nutzbar gemacht werden.
Der Mangel an Wald in diesem Stadtgebiet legt den Ge-
danken nahe, im Rahmen des Grünflächenplanes Auffor-
stungen vorzusehen. Die übrigen Gebiete dieses Kessels
werden ihrer Lage und Eignung entsprechend auf die ver-
schiedenen wirtschaftlichen Formen des Gartenbaues und
der Intensiv-Landwirtschaft verteilt.
Das mittlere Becken, über dessen generelle Verwendung
der beigefügte Plan (Maßstab 1 : 30,000) Auskunft gibt
soll vorwiegend dem Erholungsbedürfnis dienen. Die
außerordentlich günstige Lage zum Stadtzentrum und gute
Fahrtverbindungen machen diesen Teil auch für die Innen-
stadt besonders wertvoll. Die Wiesenflächen, die in großem
Ausmaße erhalten bleiben und bei besonderen Anlässen

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