Ad.rr. R.LLL'rrones (^u^ro8F. i6l
Die fortgesetzte Beschreibung von xran^uer.
8elchwie nun dieses ^rzvjuer eines von
<sN den aüerberühmtesten Lust - Häusern in
der Weit/ also gebühret sichs auch/ daß ich dessen
Ruhm nachfolgender Gestalt coarmuire. Aus
vorbeschriebenem/ tritt man wieder in einen an-
drenGang/von lauter schönemGartenwerck.In
demselben steht ein Brunn/ und/auf demselben/
ein schwartzes Bild; unter demselben aber/ vier
weisse Kinder / so Wasser geben. Dieser wird
wieder durcheinen frischen Spatzier-Gang von
Gartenwerck/secundirt; darinn ein schöner Zy-
preffen-Baum / von einem Frantzosen gemacht/
in dem ein Juugfern-Bild stehet: und breitet
sich der Baum also aus/ daß er ein völliges Lor-
ko machet. So ist auch dec Platz zu sehen/ und
die Mauer/welche -7. Fenster hat/daraus Was«
fer springet. Oben auf stehet eine Jungfrau:
da man gleichfalls mit Wasser besprenget wird.
Deräufferste Garte / ist von Gartenwerck/
mit allerley Thieren/ Schiffen/ Wägen / Män-
nern und andren Sach en/geziert. Derdritte
ist von lauter Blumenwerck; das Schloß aber
nicht von sonderbarer Ansehnlichkeit. Wiewo!
stch König Philippus der Dritte/ allhie viel auf-
gehalten. Teil, im 2. L»p. der Hispanischen
Reift,Beschreibung.
Es hat aber ein gewisser fürnehmer wolberei-
ster Cavallier / der Anno 1654. Spanien besu-
chet/ und solche seine Hispanische Reise / in
Frantzößscher Sprache beschrieben/ von diesem
Königlichem Hause ärschuer, diese Nachricht
eröffnet; und zwar gleich als aus eigener Er.
fahrung : daß der damalige König/ jährlich im
Frühling/ einen Monath / in selbiger annehmli-
chen Wohnung / vertrieben: Es sey sonder
Ztveiffel/ein lustiger Ort: wiewo! die Spanier/
welche keinen solchen geschn / ihn gar zu unver-
gleichlich mache/und allein dieElyisascheFrlder/
für desselben rechte Gletchniß / schätzen. Die
Lichter ziehens wie er schreibt) in ihren Schau-
- Spielen / davon ein die Gärten und Blumen/
als wie von einer Gegend / da Flora mit allen
ihren Schätzen umgeben / in voller HerrschaffL
sitzt. Die Gelegenheit deß Orts ist sonst treflich
schön/ und seine Gegend gar lieblich. Ehe mau
hinzu nahet/muß man über denTagus-SLrohm/
aufeiner höltzernen Brücken/ weiche ein Thor
an dem Ende hat; um sie bey Abwesenheit deß
Hofszuzuschlicssen: denn sonst ist man verbun-
den über'zuschiffen/und das Recht davon abzule-
gen so ein Ttftti der Einkommen von ^rschuer.
Ienseit der Brücken / kehret man auf die rechte
Hand/ und in einem Wtnckel welchen der Tagus
macht/werdendie hohe Ulmen-Bäume geschau-
ek/sammt denen prächtigen Pfiantzcn / die deß
Königs Haußumbgeben.
Zu forderst / sagt er / trifft man einen Pferch
an/mit einer Mauren von Erde beschlossen/ fa
man ispia nennet/ so ziemlich wett zu seyn schei-
net / und durch einige Gänge beschönet worden.
Ehe man dahin gelangt / gehet man zur rechten
und lincken Hand eines unfruchtbaren Feldes/
und erblickt allda eine grosse Menge Küntglein.
Nach Vorbeygehung selbiger Gegend / erreicht
man auf Seiten deß Pferchs/ einen grossen
Gang/daran von allen Seiten viele andere der-
gleichen stossen; und kommt man zu einemThor/
welches an dem Ende einer andren über den
Kana! gemachten Brücken steht/ so von dem Ta-
gus bis an diesen Ort/sich erstreckt. Hiedurch
hat man eine Insel gebildet/wo der Garten ligt/
welcher sehr reinund wo! gehalten wird- Die-
ser hat seinen Eingang auf Seiten deß Pallasts;
und wenn man über die dahin gehende Brücke/
gekommen; erblicket man zwo Bild-Seulen in
Meßing/ derer eine / durch ihre abgehauene Ar-
me Wasser spritzt. Und einen Schritt davon
rühret man an den Rand des Beckens eines
Brunnens der in der Mitte stehenden Dianen.
Diß Kunst-Werck bestehet in zu samm-getrage-
W neck
Die fortgesetzte Beschreibung von xran^uer.
8elchwie nun dieses ^rzvjuer eines von
<sN den aüerberühmtesten Lust - Häusern in
der Weit/ also gebühret sichs auch/ daß ich dessen
Ruhm nachfolgender Gestalt coarmuire. Aus
vorbeschriebenem/ tritt man wieder in einen an-
drenGang/von lauter schönemGartenwerck.In
demselben steht ein Brunn/ und/auf demselben/
ein schwartzes Bild; unter demselben aber/ vier
weisse Kinder / so Wasser geben. Dieser wird
wieder durcheinen frischen Spatzier-Gang von
Gartenwerck/secundirt; darinn ein schöner Zy-
preffen-Baum / von einem Frantzosen gemacht/
in dem ein Juugfern-Bild stehet: und breitet
sich der Baum also aus/ daß er ein völliges Lor-
ko machet. So ist auch dec Platz zu sehen/ und
die Mauer/welche -7. Fenster hat/daraus Was«
fer springet. Oben auf stehet eine Jungfrau:
da man gleichfalls mit Wasser besprenget wird.
Deräufferste Garte / ist von Gartenwerck/
mit allerley Thieren/ Schiffen/ Wägen / Män-
nern und andren Sach en/geziert. Derdritte
ist von lauter Blumenwerck; das Schloß aber
nicht von sonderbarer Ansehnlichkeit. Wiewo!
stch König Philippus der Dritte/ allhie viel auf-
gehalten. Teil, im 2. L»p. der Hispanischen
Reift,Beschreibung.
Es hat aber ein gewisser fürnehmer wolberei-
ster Cavallier / der Anno 1654. Spanien besu-
chet/ und solche seine Hispanische Reise / in
Frantzößscher Sprache beschrieben/ von diesem
Königlichem Hause ärschuer, diese Nachricht
eröffnet; und zwar gleich als aus eigener Er.
fahrung : daß der damalige König/ jährlich im
Frühling/ einen Monath / in selbiger annehmli-
chen Wohnung / vertrieben: Es sey sonder
Ztveiffel/ein lustiger Ort: wiewo! die Spanier/
welche keinen solchen geschn / ihn gar zu unver-
gleichlich mache/und allein dieElyisascheFrlder/
für desselben rechte Gletchniß / schätzen. Die
Lichter ziehens wie er schreibt) in ihren Schau-
- Spielen / davon ein die Gärten und Blumen/
als wie von einer Gegend / da Flora mit allen
ihren Schätzen umgeben / in voller HerrschaffL
sitzt. Die Gelegenheit deß Orts ist sonst treflich
schön/ und seine Gegend gar lieblich. Ehe mau
hinzu nahet/muß man über denTagus-SLrohm/
aufeiner höltzernen Brücken/ weiche ein Thor
an dem Ende hat; um sie bey Abwesenheit deß
Hofszuzuschlicssen: denn sonst ist man verbun-
den über'zuschiffen/und das Recht davon abzule-
gen so ein Ttftti der Einkommen von ^rschuer.
Ienseit der Brücken / kehret man auf die rechte
Hand/ und in einem Wtnckel welchen der Tagus
macht/werdendie hohe Ulmen-Bäume geschau-
ek/sammt denen prächtigen Pfiantzcn / die deß
Königs Haußumbgeben.
Zu forderst / sagt er / trifft man einen Pferch
an/mit einer Mauren von Erde beschlossen/ fa
man ispia nennet/ so ziemlich wett zu seyn schei-
net / und durch einige Gänge beschönet worden.
Ehe man dahin gelangt / gehet man zur rechten
und lincken Hand eines unfruchtbaren Feldes/
und erblickt allda eine grosse Menge Küntglein.
Nach Vorbeygehung selbiger Gegend / erreicht
man auf Seiten deß Pferchs/ einen grossen
Gang/daran von allen Seiten viele andere der-
gleichen stossen; und kommt man zu einemThor/
welches an dem Ende einer andren über den
Kana! gemachten Brücken steht/ so von dem Ta-
gus bis an diesen Ort/sich erstreckt. Hiedurch
hat man eine Insel gebildet/wo der Garten ligt/
welcher sehr reinund wo! gehalten wird- Die-
ser hat seinen Eingang auf Seiten deß Pallasts;
und wenn man über die dahin gehende Brücke/
gekommen; erblicket man zwo Bild-Seulen in
Meßing/ derer eine / durch ihre abgehauene Ar-
me Wasser spritzt. Und einen Schritt davon
rühret man an den Rand des Beckens eines
Brunnens der in der Mitte stehenden Dianen.
Diß Kunst-Werck bestehet in zu samm-getrage-
W neck