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Heidelberger Zeitung — 1866 (Januar bis Juni)

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Nr. 26-49 Februar
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https://doi.org/10.11588/diglit.2795#0217

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Kopfc und suhr donn, nachdcm er cine Drojchki
errcicht hutlc, daoon. AndererjcitS schlte cs
auch »icht an Zeichcn der wärmste» Shuivattzie
für dic Mitglicdcr dcr Majorität n»d inSde-
sonderc snr den Präsidcnten Grabow; sreilich
konnten dicse Kundgcduugcu »icht vor dem
Schlossc crsolgcn. n>eil dic belrcfjcndcn Mit-
glieder deS AbgeordnclcnhauseS dcm Schlußaclc
kben gar nicht b-iwohnlcn; aber um so wär-
mer ersolgten diese Kundg-bungen dafür an
andercr Stelle-

Rerlin, 25. Febr. Professor Tellkampf,
Mitglied des Herrenhauses, und der Abgcord-
nete Friedrich Ha r^ort geben als „Mitglieder
der Bersassungscommission der zweiten Kammer
in den Zahren 1849 und 1850" in der „Na-
üonal-Ztg." eine der Ammou'schen Lhnliche
Erklärung ab über das Zustandekommen des
Art. 84 der Vcrsassnng. Es heißt darin am
Schluß: „Es ergibt sich aus dem ganzen
Protokoll, daß alle Mitglieder die Nedefreiheit
der Abgeordneten wollten, »und daß etwaige
Ordnungswidrigketen nur der Disciplin der
.Kammern unterliegen sollten, — daß abcr an
cine Einmischung der Gerichte in die Verhand-
lungen der Kammern bei der jetzigen Fassung
des Artikels Niemand dachte, und daß davon,
wie das Protokoll beweist, nicht die Rede war.
Die erkünstelte Znterpretation setzl also bei
den Verhandlungen und dem Beschlusse der
Verfassungscommission Abstchten voraus, wo-
gegen die Unterzeichneten auf Grund des Pro-
tokolls und der klaren unzweideutigen Fassung
des Art. 84 sich verwahren." — Jn Lehnin
wechselte kürzlich der Easthof „ zum dentschen
H ause" den Besitzer. Dem nsuen Erwcrber
ist die Concession zum Wirthschastsbetrieb von
dem Landrathsamte des Zauch-Belziger Kreises
nur unter der Bedingung ertheilt worden, daß
der Gasthof statt des bisherigcn Schildes fortan
dic Bezeichnung „zum prenßischen Adler" sühre.
Natürlich ist diese Borussisicirung sofort vor sich
gegangen.

Pesth, 23. Februar Der Kaiscr und die
Kaiserin beehrten di- heutige Vorstcllung im
Nativnaltheater mit ihrer Gcgenwart und ver-
wcilten bis zum Schlusse. DonncrndcS Eljcn
empfing daS Hcrrschcrpaar bei dcr Ankunst
und begleitete cS bcim Weggang. Dic Kai-
serin wiro drfinilio am DienStag der Schluß-
steinlegung deS ElisabethinumS anwohnen. —
Gestern lliachts fand ein Ministerrath statt,
der heute fortgcsctzt wurde und in dcm die
Antwort aus dir Adresse fcstgestcllt worden
seiu soll. Dic Ernennung eineS ungarijchen
MinisteriumS wird sür nächste Woche erwartct;
Apponyi soll.Minifterpräsident werdcn. Vcr-
schicdenc Ministerlistcn kursiren bereits. Die
Slimmnng ist bcgrcislicherwcijc eine erregtc.

G II st i « ,! d

Lvndon, 25. Febr. Reuter's Office ver-
öfsentlicht solgende, mit dem Dampfer „Africa"
eiugetroffenen Rachrichten aus Newyork vom
15. Februar: Ein im Reprisentantenhause
gestellter Antrag, der dahin geht, den Präsi-
denten aufzufordcrn, in Befolguug der Mon-
roedoctrin auf deu Abschluß einer Allianz der

amcrikauischen Rcpubliken gegen Frankreich hin-
zuwirken, wnrde dem Ausschuß für auswärtige
Angelegenheiten überwiesen. — Die Legislatur
von Kentucky mißbilligte die Bill über das
Freedmansbüreau und verwarf dieVersassungs-
änderung gegen die Sclaverei.

Z t a l i c

Florcnz, 25. Febr. Aus der Depu-
tirtenkammer: Mordini bekämpft das Mi-
nisterium, erklärt, demselben das Vertrauens-
votum iiicht geben zu können, und glaubt, daß
die finanzielle Frage nicht vor Erledigung der
politischen zu lösen sei. Ricasoli erklärt, daß
er nach den Auslassungeii des Ministeriums
in Bezug auf seine Politik und Verwaltung
ihm ein Vertkauensvotum geben werde.

T ü r k e i.

18uknrest, 25. Febr. Nachdem ein Fluchk-
versuch Kusa's vereitelt wurde, erklärte die
Regierung in der Nationalversainmlung, dessen
Freilassung werde erfolgen, sobald er stch zur
Abreise ins Ausland bereit erklire.

Neueste Nachrichten.

Drcsden, 28. Fcbruar. Dem „DreSdner
Journal" geht auS London di- telegraphischc
Mittheilung zu, daß der Graf von Flandcrn
die Wahl znm Fürsten »on Rumänien abge-
lcbnt habe.

Beriin, 26. Febr.; Nachm. Die „Nord-
deutsche Allg. Ztg." sagt: Die Nachrichl, wel-
chcr zufolge eine Antwort Preußens auf die
Lsterrcichische Depesche vom 7. Febr. bereits
abgegangen wäre, werde von unterrichteter Seite
als salsch bezeichnet. — Weiter bemerkt das
genanute Blatt: Wir wollen nicht annehmen,
daß bei den von dem österreichischen Eesandten
plötzlich erhobeneu Bedenken gegen die Ab-
machung der internationalen Finanz-Kommis-
sion in Kopenhagen, welcher Preußen und
Dänemark bereits zustiinmten, die Absicht im
Spiele ist, Anlaß zn. einer neuen Agitation in
den Herzogthümern gegen Preußen zu geben;
es kann aber kaum fehlen, daß einer Agitation
hierdurch Vorschub geleistet wird.

Wien, 26. Febr. Die Pforte protestirte
bei den Vertragsmächten gegen Vorgänge in
den -Fürstenthümern ohne ihre Zustimmnngz
ste beantragt Konferenz. Der Graf von Flan-
dern hat abgelehnt.

Paris, 26. Feir. Der „Moniteur" mel-
det, daß den neuesten Berichten aus Buknrest
zufolge Fürst Kusa stch anschkcke, das Land
zu verlaffen.

Paris, 26. Febr. Bei der am 24. d. M.
vorgenommenen Depntirtenwahl im Marne-
Departement wurde der Regierungs-Kandidat
Perrier mit 18,103 Stimmen gewählt. Der
Kandidat der Opposition Leblond erhielt etwa
11,000 Stimmen.

Konstantinopel, 26. F-br. Die Pforte
hat ihre Gesandten bei den Großmichten an-
gewiefen, gegen etwaige Beschlüsse derfelben,
welche den Rechten der Pforte auf die Donan-
fürstenthümer widersprächen, zu protestiren.

Bukarest, 2K. Febr. Die Großmächte

stimmen dem Konferenzvorschlage zu; die Kon
ferenz wird in Konstantinopel stattfinden.

Aus Baden. Zn Bruchsal ist am 23.
Febr. AbcndS gegen 8 Uhr wiederum Feuer
auSgebrochen und zwar in der HcidelShcimer
Vorstadt, in dem Hause des HandelSmanneS
Bär. Der Schaden ist 'cin ganz unbedcutcnder. —
DaS von König Ludwig von Baycrn für
Mannheim bestellte Standbild DalbergS ist
in der Erzgießerei zu Mannhcim unter der
Lcitnng dcS ZnspectorS v. Miller gegvssen
worden. — Bei Klcinlausenburg wurde am
19. Febrnar der erste Salm gefangen. Nach
Aussage dcr Fischer ist es scit Menschengeden-
ken nicht vorgckommen, daß ein derartiger Fisch
im Februar gefangen worden wäre. — Einer
Verordnnng großh. Stcucrdirection vom 15. d.
M. gemäß sollcn nunmchr ncben den Braban-
ter und österr. Kronenthalern auch jene süd-
dcntjchen G-priges eingezogen, und in andere
Geldsorten umgeprägt werden. — Die einzel-
nen Commissionrn des PfcrdemarktcomitcS in
Mannheim haben ihrc Thätigkeit begonnen
und nimmt die Sache crsrenlichcn Fortgang.
Dcr Verkaus der Loose ist recht lebhast und
dürften solche bald vergriffen scin. Für die
Prämiirung und Diplomc werden 1KOO fl. ver-
wendel. Die eipzelnen Prämien betragcn:
150 fl., 125 fl., 100 fl., 75 fl.. 50 fl. und
stnd im Ganzcn 16 Prämicn auSgesetzt. Für
dic nöthige Fouragc ist gcforgt, cdenso für Un-
terbringung von Pfcrdcn zu dcm Preise von
1 fl. 30 kr. sür die ganze Zeit deS Markte«.

vermischtc Uachrichten.

Mainz, 24. Fcbr. Dicser Tagc richlklc ein Bäuer-
lcin. wclches auf ei»c ofsenllich auSgeschricbctte Kar-

dcn!"

" Kunstnoriz.

Nächsten Donnerstag, den 1. MLrz, AbendS 7 Uhr,
w^rd ^Hr. ^of^^h.^E. ^e r^g anS Neuyork i^l«ne^

uno ^an ciner eisernen horizontalen Achse bc^stiglcn
GlaSglocken, die alle durch Schleifen auf's Beste ge-
^immt sind und eine chromatische Scala von drei Öc-
taven Umsang bilden. Die Töne werden dadurch her-
vorgebracht, daß die Achie mit sämmtlichen Glocken ver-
mittelst eineS Trinbretres in Bewegung gcsetzt wird und
die angefenchteten Finger auf die hervorragendcn Glas.
glockenränder gelegt werden. Die Töne gleichen denen
oer Geige, de« VioloncelloS, der Flöte, des FlageojetS
und der AcolSharfe, je nachdem die Finger stävker oder
schwächer die Glockenränder berühren. Dr. Franklin
schreibt selber über seine Erfindung: „Die Vorzüge mei-
neS JnstrumenteS bsstehm darin, daß e« a>i Schönhcit
de« ToneS jede» anderc üdertrifst und sich niemal« ver-
stimml." Die außerordenrliche Schwicrigkeit de« SpieleS
hat es zur Seltenheil gemacht; nur 10 Pcrsonen haben
bis jetzt damit concertirt, und gegenwärtig nach mehr
als 30 Jahren ist Eh. E. Hering dcr einzige Virtuose
auf dem Velro-Cembalino. Die Blätter Amerikas wie
DcutschlandS haben stch stelS auf daS Anerkenneudße
und Beifälligste über dessen Leistungen auSgrsprochen.

Obngkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.

Großh. Bezirksamt Heidelberg.

Die Erncnnung der Schatzungsräthe
betr.

Nr. 4730. An sammtliche Gemeinderäthe des
Bezirks.

Die sechsjährige Dienstzeit aller derjenigen
SchatzungSräthe, welche im Jahr 1860 bestellt
und verpstichtet wurbrn, ist zrl Gnde gegangen. Die
Gemeinderäthe werdrn daher veranlaßt, auf Grund
des Art. 5 des Gesktzes v. 17. März 1854, Reg.-
Blatt S. 80 und des §2 der Vollzugsverordnung
vom 18. Aprtl 1854, Regbl. Seite 159, die zu
Schatzungsräthen geeignkt scheinrnden Männer vor-
zuschlagen. Man bemerkt, daß die AnStretenden
wiederwählbar find, und daß für die Gemeinden
untcr 2000 Einwohnern mindestens 3, für die Ge-
meinden mehr als von 2000 biS 6000 Etnwohnern
mindestens 5, für grvßere Gemeinden aber min-
destenS 7 geeignete Bürgcr bezeichnet wcrden sollen.

Dte Vorschläge sind unvcrzüglich an din
Großh. Kreissteuerprräqutor Ballweg dahier ein-
zusenden.

Heidrlberg, den 26. Februar 1866.

Renck.

Großh. BezirkSaml H-idelberg.

Es wird zur allgemeinen Kenniniß gebracht, daß in
den Gemeinden Neuenheim, Handschuhsheun und Dos-

daß die ^nnde in^der erstern Gemeinde^nur mit wohl-
befestigten Maulkörben versel^n, frei^ herumlaufen dür-

WcitereS eingesperrt werden niüssen.

Heidelberg, den 27. Februar 1866.

Fahndnng.

Nr. 755. Jn der Nrcht vom 24./25. d. Mts.
wurde eiuem htefigen Studenten von einem Eisen-
babnarbeiter etne goldcne Uhr von der goldenen
Krtte, an der er fie trug, abgeriffen und eutwendet,
so daß noch drei Ringe von der Kette an der Ühr
hängcn blieben.

Dic Uhr ist eine goldene Cylknderuhr mit gol-
denem Staubdeckel, goldenen Minuten- und Se-
cundenzeigcrn, wetßem Zifferblatt mit römischen
Zahlen.

oAuf dem äußeren Deckrl find die Buchstaben

Zch bitte um Fahndung auf dtesc u.hr und um
Mittheilungen über die z. Z. noch nicht bekannte
Persönlichkett des Thätcrs.

Hetvelberg, den 26. Frbruar 1866.

Malsch, im AmtSgerichtSbczirk WirSloch.

Kranz Jakob Werflein, Zimmermann von
Maisch, wetcher im Jahre I8SD nach Rordamerika
auSgrwandrrl und ocffen d-rz,itlgrr Anfrnldalts.
orl unbekannt, isi znr Srbfchaft feiller am 28. 4a<
nuar 1864 verlebten Mutter, der Iohaun Quirin
Werstein Wittwc, Eatharrna Barbara aeb. SLad
von Malsch, berufen.

Derselbe oder srine Leibeserben wrrden hiermtt
aufgefordert, binnen drei Monaten fich zur Sm-
Pfangnabme threS Srbtheilcs dahier zu melden, wi-
dngenfallS dieVerlassenschaft Denjenigen wird zuae-
theilt werden, welchen fic zukäme, wenn dte Vor-
gelaornen zur Zeit des SrbanfallS nicht mehr am
Leben gewesen wären.

WicSloch, den 2^. Frbniar 1866.

Gr. Rota'r:

Fahmißvcrsteigerungj

Jn Folge richterlicher Verfügung werden
Donnerstag, den I. März l. Z.,

' NaLmittazs 2 Uhr,
im Vfandlocale, Plöckstraße 44, 1 Lbiffonier, 1
Klerberschrank, Coörmode, Tifch, 1 Koffer, mäun-
liche KleidungSstücke und diverse Gegenstände geaen
Baarzahlung versteigert.

Hetoelberg, den 22. Februar 1866.

Gerichtsvollzieher.

Krey.
 
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