Utidklberger Ieilung.
KreisveMiüigungsblatt für üen Kreis Hcidclberg unü amtliches Äerküadigungsblatt für üie Aiiils^ unü AmtS-
Gerichtsbezirke Heidelbcrg und Wicsloch und dcn Anitsgerichtsbezirk Sieckargemünü.
M L02
Donncrstag, 3 Mai 1806.
* Politische Umschau.
Heidelberg, 2. Mai. .
Auf die prcußische Aufforderung an Sachsen
wegen Rücknahmc dcr vorgenommenen Nüstun-
gen, soll Herr v. Beust vorläufig mündlich er-
widert haben, er sei über die Vorkehrungen
selbst nicht im Einzelnen ^rientirt und werde
die nöthigen Erkundigungen bei dem Fachmini-
ster einziehen.
Rach einem Telegramm der Wiener „Presse"
vom 1. Mai soll zwischen Wien und Pariö
eine gleichzeitige Sistirung der Rüstungen in
Jtalien vereinbart werden. Rouher wird in
dem gesetzgebenden französischcn Körper eine
friedliche Erklärung abgeben.
Der „Constitutionnel" sucht in einem Limay-
rac'scheu Artikel zu beweisen, daß, wenn der
Krieg ansbrechen sollte, Frankreich dafür nicht
verantwortlich sei. Der Artikel schließt: Der
Conflict hat zwar bcdauerliche Proportionen
angenommen; allein der Krieg ist noch nicht
erklärt und es sind Symptome da, wclche be-
weisen, daß noch jede Partei von der furcht-
baren Verantwortlichkeit, zucrst anzugreifcn, zu-
rückschrcckt und zaudert. Man klagt sich an,
man rüstet, jeder von Beiden erklärt sich
ür bedroht. aber keiner hat noch den Ent-
schluß gefaßt, die Feindscligkeiten zu beginnen.
Diese Situation läßt noch immer die Thür
offen für Nathschläge und gütliche Ausgleichung,
aber, wenn dcr Krieg auöbricht, so trifft Frank-
reich keinerlei Verantwortlichkeit. Frankreich
ist weder betheiligt noch blosgestellt, es bleibt
vollkommen neutral, es hat sich volle Freiheit
für sein Thun und Lassen bewahrt und kein
Ereigniß kann eS gegen seincn Willen mit
fortreißen.
Von einem angesehenen Pariser Hause em-
pfängt die N. F>Z. die briefliche Mittheilung,
es habe am 30. April aus Jtalien folgende
chiffrirte Depesche erhalten:
„Morgen Zwangskurs. Aufruf zum Kriege
durch den König, der den Befehl des Heeres
übernimmt. Jtalienisches Ultimatum bevor-
stehend. Garibaldi und Bixio werben 20,000
Freiwillige. Kammera prorogirt. Krieg un-
vermeidlich."
Bestätigt sich diese Nachricht, welche jedoch
im Widerspruch steht mit neueren Telegrammen,
so ist der Ausbruch der Feiudseligkeiten nicht
nur in Jtalien, sondern auch, wenn die For-
Mannyeim, 30. April. Der erstc Tag des !
Pferdem^kleö fthr^lcbi)att und sind^ z»^ den
bewegte sich der Zug dcr als preiswürbig erkannten
Pferde, Musik voran, vom Schloßplatze zum Speise-
markte, auf welchem vor der Slatue^cine Tribune
dcm Pferdemarktcomite für seine thätige und un-
eigennützige Hülfe zum Wiederaufblüben des Mark-
t^^ dankle, dann die wobltbättgcn Einstüffe drr
Märkte auf die Pferdezuckt erwähnte. Die heutige
Pramiirung sei etne Belohnung für bie auf den
Markt gehrachten anerkannt guten Thiere und ei«
Svorn für Andere, sich solche später gleichfallS zu
Bis heute Nachmittag sind bereits
300 Pferde zu dem bevorstehenden Pferdemarkt
eingctroffen, die zum größten Theil in der zu
dlesem Zwccke hergerichteten neuen Fettviebhalle,
zum andern Theil auch in Privatsiallungen unter-
gebracht wurden. Bei der heute Nackmittag erfolgten
Prämiirung der preiswürdigsteu Pferde erhielten:
Fränckel aus München 125 st. für eiu schweres Reit-
pferd, Eisenschimmelwallach. Scbäffer aus Frankfurt
75 fl. für ein schwrres Reitpferd, Rappstute. Fränckel
aus Frankfurt 100 fl. für ein leichtes Reitpferb, braune
derungen Preußens nicht erfüllt werden, als-
bald auf deutschem Boden zu erwarten.
Die Nachrichten aus allen Provinzen Jtaliens
beweisen den Enthusiasmus der Beoölkerung
und der Soldaten über die Einberufurrg unter
die Fahnen. Jn Neapel hat eine große De-
monstration zu Gunsten der Nüstungen statt-
gefunden. Die Journale constatiren die Einig-
keit aller Parteien in der Kammer und im
Lande Angesicyks der jetzigen Ereignisse. Sie
finden die Nachricht, wonach Frankreich im
Namen Jtaliens sich Oesterreich gegenüber in
Betreff der künftigen Entschließungen Ztaliens
verbindlich gemacht habe, befremdend und sie
sagen, es könne sein, daß diese unrichtige An-
nahme durch die übrigens notorische Thatsache
veranlaßt worden sei, daß die Haltung Jtaliens
eine rein defensive sei.
Deutschland.
m Karlsruhe. (Entwurf des Gesetzes
über den Elementarunterricht. Fortsetzung.)^ ^
! Stute. Schwab aus Frankfurt 50 fl. für ein Reit-
pferd, braune Stute. Fiänckel aus Müuchen 50 fl.
für ein Paar schwere Wagenpferde, braune Stuten.
Opvenheimer aus Hannover 50 fl. für zwei Wa-
genpferde. Wolf und Lomp. aus Heidelberg 100 fl.
für eiiz.PaarWagcnpfcrde, Rappenwallache. Fränckel
ans Frankfurt 50 fl., Wagcnpferbe, braune Wal-
lachen. Mayer nnd Kaufmann von Lcutershausen
lOO fl. für ein Paar schwere Arbeitspferve, hraune
WaUachen. Löbstein aus Zebenhausen 50 fl. für ein
Paar schwere Arbcitspfcrde, schwarzbraune Hcngste.
Wolf und Levy aus Kreuznach 100 fl. für ein Paar
leichte Arbeitspferde, braune Wallachen. R. Fay
aus Grünstadt 50 fl. für einen Rothschimmel. Forbes
aus England 150 fl. für einen schweren Zuchthengst,
schwarzbraun. Dcr Preis für einen leichten Zncht-
hengst wurde nicht vertbeilt, weil nicht vorgeführt.
Callmann Bcst aus Mertzig 100 fl., schönste Zucht-
stute, schwarz. Scdließlich kam der weitere Preis
für eine leichte Zuchtstute, wetl nicht preiswürdig,
nicht zur Vcrtheilung.
Ein bekannter Violinvirtuos hat kürzlich in künst-
lerischen Kreisen zu Wien die Wette eingegangen,
er wolle mit dem Rücken auf dem Wasser schwim-
men und sich dabci auf der Violine hören laffen.
Sobald scbönes Wcttcr eintritt, was in Aussicht
zu stehen scheint, will er sich an die Ausführung
seiner Wette macheu.
veriüabaren Mitleln bewilligt werden.
SechSler Titel. Von der Bestreitung deS Auf-
wandes für die VolkSschulen. Erster Abschnitt.
VonderDeckung derGehalte und derandern
privatrecktlich verpflichtct sind, verwrndet. Zu diesen
schon vor dein ^29. Au^uji ^818 und^ bis ^zum 28. Au-
! Lehiergehalle (8/18 uud § ^9) belragen.^
des VolkSschülgesetzeö vom 28. Augnst 1835 vollwgenen
, ,,,, ^
stiftet ist ^(88 62, 63). dennoch bis znm 28. Aug. 1835
mache. (Forts. folgt.) ^
7» Karlsruhe, 30, April. (32. öffent-
lichc «ritzung der zwcilen Kammcr.) Vcrhand-
lungen übcr den Entwurf deS PreßgesetzeS.
Fortsetzuug. § 7. Nach erfvlgter Bekanntma-
chung der Beschlagnahme, der strafgerichtlichen
Vcrurtheilung odcr des Verbots einer Druck-
schrift dars weder diese sclbst vcrbreitet, noch
ein Abdruck derjenigen Stelle» veröffentlicht
werden, auf welche sich die Anschuldigung oder
Verurthe ilung bezicht. Wird ohnc weitcre DiS-
cussion, wie 8 und 9 nach dem von unS
in Nr. 41 bereitS mitgelheilten Regicrungsent-
«urf angenommen.
§ 10 handelt von den Fällcn, wo der Ver-
lcger oder Drucker einer Zeitnng sich weigcrt,
strasrechtlich gegcn ihn ergangenc Urtheilc in
jcin Blatt aufzunchmen. Zum Zwcck der Er-
füllung dicfer Verbindlichkeit kann daS Gericht
KreisveMiüigungsblatt für üen Kreis Hcidclberg unü amtliches Äerküadigungsblatt für üie Aiiils^ unü AmtS-
Gerichtsbezirke Heidelbcrg und Wicsloch und dcn Anitsgerichtsbezirk Sieckargemünü.
M L02
Donncrstag, 3 Mai 1806.
* Politische Umschau.
Heidelberg, 2. Mai. .
Auf die prcußische Aufforderung an Sachsen
wegen Rücknahmc dcr vorgenommenen Nüstun-
gen, soll Herr v. Beust vorläufig mündlich er-
widert haben, er sei über die Vorkehrungen
selbst nicht im Einzelnen ^rientirt und werde
die nöthigen Erkundigungen bei dem Fachmini-
ster einziehen.
Rach einem Telegramm der Wiener „Presse"
vom 1. Mai soll zwischen Wien und Pariö
eine gleichzeitige Sistirung der Rüstungen in
Jtalien vereinbart werden. Rouher wird in
dem gesetzgebenden französischcn Körper eine
friedliche Erklärung abgeben.
Der „Constitutionnel" sucht in einem Limay-
rac'scheu Artikel zu beweisen, daß, wenn der
Krieg ansbrechen sollte, Frankreich dafür nicht
verantwortlich sei. Der Artikel schließt: Der
Conflict hat zwar bcdauerliche Proportionen
angenommen; allein der Krieg ist noch nicht
erklärt und es sind Symptome da, wclche be-
weisen, daß noch jede Partei von der furcht-
baren Verantwortlichkeit, zucrst anzugreifcn, zu-
rückschrcckt und zaudert. Man klagt sich an,
man rüstet, jeder von Beiden erklärt sich
ür bedroht. aber keiner hat noch den Ent-
schluß gefaßt, die Feindscligkeiten zu beginnen.
Diese Situation läßt noch immer die Thür
offen für Nathschläge und gütliche Ausgleichung,
aber, wenn dcr Krieg auöbricht, so trifft Frank-
reich keinerlei Verantwortlichkeit. Frankreich
ist weder betheiligt noch blosgestellt, es bleibt
vollkommen neutral, es hat sich volle Freiheit
für sein Thun und Lassen bewahrt und kein
Ereigniß kann eS gegen seincn Willen mit
fortreißen.
Von einem angesehenen Pariser Hause em-
pfängt die N. F>Z. die briefliche Mittheilung,
es habe am 30. April aus Jtalien folgende
chiffrirte Depesche erhalten:
„Morgen Zwangskurs. Aufruf zum Kriege
durch den König, der den Befehl des Heeres
übernimmt. Jtalienisches Ultimatum bevor-
stehend. Garibaldi und Bixio werben 20,000
Freiwillige. Kammera prorogirt. Krieg un-
vermeidlich."
Bestätigt sich diese Nachricht, welche jedoch
im Widerspruch steht mit neueren Telegrammen,
so ist der Ausbruch der Feiudseligkeiten nicht
nur in Jtalien, sondern auch, wenn die For-
Mannyeim, 30. April. Der erstc Tag des !
Pferdem^kleö fthr^lcbi)att und sind^ z»^ den
bewegte sich der Zug dcr als preiswürbig erkannten
Pferde, Musik voran, vom Schloßplatze zum Speise-
markte, auf welchem vor der Slatue^cine Tribune
dcm Pferdemarktcomite für seine thätige und un-
eigennützige Hülfe zum Wiederaufblüben des Mark-
t^^ dankle, dann die wobltbättgcn Einstüffe drr
Märkte auf die Pferdezuckt erwähnte. Die heutige
Pramiirung sei etne Belohnung für bie auf den
Markt gehrachten anerkannt guten Thiere und ei«
Svorn für Andere, sich solche später gleichfallS zu
Bis heute Nachmittag sind bereits
300 Pferde zu dem bevorstehenden Pferdemarkt
eingctroffen, die zum größten Theil in der zu
dlesem Zwccke hergerichteten neuen Fettviebhalle,
zum andern Theil auch in Privatsiallungen unter-
gebracht wurden. Bei der heute Nackmittag erfolgten
Prämiirung der preiswürdigsteu Pferde erhielten:
Fränckel aus München 125 st. für eiu schweres Reit-
pferd, Eisenschimmelwallach. Scbäffer aus Frankfurt
75 fl. für ein schwrres Reitpferd, Rappstute. Fränckel
aus Frankfurt 100 fl. für ein leichtes Reitpferb, braune
derungen Preußens nicht erfüllt werden, als-
bald auf deutschem Boden zu erwarten.
Die Nachrichten aus allen Provinzen Jtaliens
beweisen den Enthusiasmus der Beoölkerung
und der Soldaten über die Einberufurrg unter
die Fahnen. Jn Neapel hat eine große De-
monstration zu Gunsten der Nüstungen statt-
gefunden. Die Journale constatiren die Einig-
keit aller Parteien in der Kammer und im
Lande Angesicyks der jetzigen Ereignisse. Sie
finden die Nachricht, wonach Frankreich im
Namen Jtaliens sich Oesterreich gegenüber in
Betreff der künftigen Entschließungen Ztaliens
verbindlich gemacht habe, befremdend und sie
sagen, es könne sein, daß diese unrichtige An-
nahme durch die übrigens notorische Thatsache
veranlaßt worden sei, daß die Haltung Jtaliens
eine rein defensive sei.
Deutschland.
m Karlsruhe. (Entwurf des Gesetzes
über den Elementarunterricht. Fortsetzung.)^ ^
! Stute. Schwab aus Frankfurt 50 fl. für ein Reit-
pferd, braune Stute. Fiänckel aus Müuchen 50 fl.
für ein Paar schwere Wagenpferde, braune Stuten.
Opvenheimer aus Hannover 50 fl. für zwei Wa-
genpferde. Wolf und Lomp. aus Heidelberg 100 fl.
für eiiz.PaarWagcnpfcrde, Rappenwallache. Fränckel
ans Frankfurt 50 fl., Wagcnpferbe, braune Wal-
lachen. Mayer nnd Kaufmann von Lcutershausen
lOO fl. für ein Paar schwere Arbeitspferve, hraune
WaUachen. Löbstein aus Zebenhausen 50 fl. für ein
Paar schwere Arbcitspfcrde, schwarzbraune Hcngste.
Wolf und Levy aus Kreuznach 100 fl. für ein Paar
leichte Arbeitspferde, braune Wallachen. R. Fay
aus Grünstadt 50 fl. für einen Rothschimmel. Forbes
aus England 150 fl. für einen schweren Zuchthengst,
schwarzbraun. Dcr Preis für einen leichten Zncht-
hengst wurde nicht vertbeilt, weil nicht vorgeführt.
Callmann Bcst aus Mertzig 100 fl., schönste Zucht-
stute, schwarz. Scdließlich kam der weitere Preis
für eine leichte Zuchtstute, wetl nicht preiswürdig,
nicht zur Vcrtheilung.
Ein bekannter Violinvirtuos hat kürzlich in künst-
lerischen Kreisen zu Wien die Wette eingegangen,
er wolle mit dem Rücken auf dem Wasser schwim-
men und sich dabci auf der Violine hören laffen.
Sobald scbönes Wcttcr eintritt, was in Aussicht
zu stehen scheint, will er sich an die Ausführung
seiner Wette macheu.
veriüabaren Mitleln bewilligt werden.
SechSler Titel. Von der Bestreitung deS Auf-
wandes für die VolkSschulen. Erster Abschnitt.
VonderDeckung derGehalte und derandern
privatrecktlich verpflichtct sind, verwrndet. Zu diesen
schon vor dein ^29. Au^uji ^818 und^ bis ^zum 28. Au-
! Lehiergehalle (8/18 uud § ^9) belragen.^
des VolkSschülgesetzeö vom 28. Augnst 1835 vollwgenen
, ,,,, ^
stiftet ist ^(88 62, 63). dennoch bis znm 28. Aug. 1835
mache. (Forts. folgt.) ^
7» Karlsruhe, 30, April. (32. öffent-
lichc «ritzung der zwcilen Kammcr.) Vcrhand-
lungen übcr den Entwurf deS PreßgesetzeS.
Fortsetzuug. § 7. Nach erfvlgter Bekanntma-
chung der Beschlagnahme, der strafgerichtlichen
Vcrurtheilung odcr des Verbots einer Druck-
schrift dars weder diese sclbst vcrbreitet, noch
ein Abdruck derjenigen Stelle» veröffentlicht
werden, auf welche sich die Anschuldigung oder
Verurthe ilung bezicht. Wird ohnc weitcre DiS-
cussion, wie 8 und 9 nach dem von unS
in Nr. 41 bereitS mitgelheilten Regicrungsent-
«urf angenommen.
§ 10 handelt von den Fällcn, wo der Ver-
lcger oder Drucker einer Zeitnng sich weigcrt,
strasrechtlich gegcn ihn ergangenc Urtheilc in
jcin Blatt aufzunchmen. Zum Zwcck der Er-
füllung dicfer Verbindlichkeit kann daS Gericht