position über die Herzogthümer, aber wahrlich
nicht für eine dem Rccht zuwiderlaufende DiS-
position. Es erschöpft das Wesen der Sache
nicht, bezeichnet es aber in einem entscheidenden
Punktc, wenn man sagt: Die Verträge geben
Preußen nnd Oesterreich daS Recht zur Durch-
führung des Rechts. Dies Recht mochte in Wür-
digung der Mitverdienste Preußens um die Be-
.fteiung der Herzogthümer, in Würdigung seiner
politischen Stellung im Norden Deutschlands
uud seiner politischen Bedürfnisie inzwischen
Einschränkungen unterworfen werden; allein
es bei Seite schiebcn wollen, das konnte die
österreichisch-preußische Abmachung nicht, ohne
das Ziel dcs gemeinsamen Vorgehens gegen
Dänemark zu verleugnen, ohne in den Herzog-
Ihümern eine neue Vergewaltigung an die Stelle
jener zu setzen, zu deren Beseitigung man die
Waffen bis an Jütlands Nordspitze getragen,
und ohne eine zerstörende Hand an die Grund-
bevingungen des deutschen Bundes zu legen.
Zede natürliche und unbefangene Auffasiung
und Jnterpretation der Verträg? führt^ daher
zuletzt wie von selbst auf die Verweisung der
Frage an den Buno. WäredasRecht derHer-
zogthümer von vornherein unzweifelhaft klarge-
stellt gewesen, wären namentlich Oesterreich und
Preußen im Sinne dieses Rechtes übcr die
Grundlagen eines Definitivums einig geworden,
dann allervings hätte cs vielleicht des Bundes
' nicht bedurft, um auf der Basis des durch den
Wiener Frieden geschaffenen Dispositionsrechtes
der Großmächte zur Entscheidung zu gelangen.
Allein alle Versuche Oesterreichs, Preußen für
eine Lösung zu gewinnen, die das Wiener Ka-
. binet im Einklang mit fast ganz Deutschland
als die dcm Recht entsprechende anerkcnnen
mußte, sind gescheitert. Was konnte natürlicher
scin, als daß Oesterreich ftch entschlossen, bie
ältcren Rechte de's Bundes, die durch die Ver-
einbarungen mit Preußen nicht in Frage ge-
stellt werden konnten, frei walten zu lassen und
dem deutschen Bunde die Entscheidung der Sache
anheimzustellen? Preußcn aber, so scheint es,
könnte um fo weniger gcgründete Einsprache
gegen Oesterreichs Vorgehen erheben, als es in
seiner >DtcllunZ zur Frage geradezu durch Alles
an den Bund gewiesen ist. Jahre hindurch hat es
nicht als europäische Großmacht, sondern als
Glied des deutschen Bundes an drr schleswig-
holsteimschen Frage hervorragenden Antheil ge-
nommcn; zur Bundesexecution ist es im Kampf
gegen Dänemark gegangen, ehe dieser durch die
Halsstarrigkcit der Dänen den Charakter des
Krieges angenommen. Es behauptet Ansprüche
auf dic Herzogthümer, bezüglich deren es un-
möglich sich allein als Richter betrachten kann.
Bestimmen nicht augcnblickliche Vortheile die
obersten Grundsätze seiner Haltung,. hat es sich
noch einen Reft bunvestreuer Gesinnung be-
wahrt aus der Politik der Militärconvention,
dcr Einzelbündnisie und der Zetteleien mit frem-
ten Mächten, dann wird es sich der Entschei-
dung des Bundes fügen, wie Oesterreich sich
ihr zu fügen entschloffen ist. Nicht dieMivalität
gegen Oesterreich, die Quelle mehr als einer
Verwicklung, kann heute seinc Entschlicßunz
bestimmen. Denn Ocsterreich hat sich individuell,
ohne das Recht Preußens zu verletzen, ohne
der Schlußentscheidung zu präjudiciren, von der
Weiterführung des Streitcs zurückgezogen. Es
hat der Erhaltnng des Friedens cine neue Bahn
gebrochen. — Weigert sich Preußen. sie zu be-
treten, so ist diese Weigerung gegen den Bund
gerichtet. Es zerreißt das Deutschland fesfelnde
Band, wenn cs der Entscheidung des Bundes
seine Untcrwerfung versagt. Mögc man sich in
Preußen über die Consequenzen klar sein, welche
die nächsten Schritte des Bcrliner Cabinettes
nach sich ziehen müssen; mögen diese Schritte
von wahrhast deutscher Gesinnung dictirt wer-
den, frei von jener Leidenschaftlichkeit und jener
Auffaffung des Berufes des preußischen Staa-
tes, die zu lange fchon die Politik des Berliner
Cabinets bestimmt haben.
L8ien, 4. Juni. Dic vielfach citirte öster-
reichische Depesche vom 16. März enthält nur
die Anfrage bei den Bundesregierungen über
ihr eventuelles Verhalten, falls Preußen den
Bundesfrieden bräche.
A r a n k r e i ch
Paris, 4. Juni. Dii Donaufürstenthü-
mer-Conferenz hat gestern cine Sitzung gehal-
ten. — Herzog ». Grammont ist gestern Abend
nach Wicn zurückgekehrt. Die „Palrie" sagt,
Herzog v. Grammont sci vorher vom Kaiser em-
pfangen worden-und sci mit besonderen Jn-
structionen audgernstet, die sich anf die öster-
reichische Antwort bezögcn.
Paris, ä. Zuni, Nachmitt. Maii sagt,
datz die Preutzen heute oder morgen i« Hol-
stcin einrücken werden (?).
Dänemark.
Kopenhage«, 4. Jnni. Zum 9. d. wer-
den die Grotzsürsten Alerander nnd Wladimir
Aleiandrowitsch erwarkct.
Reueste Nachrichren.
Bukarest, 4. Juli. Nach zuverlässigen
Nachrichten auS Jbraila hat daselbst eine Men-
terei der Grenzer in grotzem Mahstabe statt-
gefunden. Dicselben «idcrsetzten sich mit Ge-
walt dem.Befehle zur Armee in Bnkarest zu
stohen, verjagtcn rhre Offiziere und verlangten
in ihre Heimath zurickkehren zu dürfen. Dic
Regierung machte den V-rsuch, die renitenten
Grcnzer durch reguläre Truppen zu zwingen;
da ,rber die Bevölkerung für diese Partei er- s
griff, mußte dic Regierung den Meutrrern
nachgeben.
Kiel, 5. Zuni, Abends. Die „Kieler Ztz."
bringt daS StändcberufungSpatenI. Darin heißt
eö: „Dic Abgeordneten odcr die verordnungS-
mätzig statt ihrer cintretenden Stcllvertreter
chaben stch zu dem gedachten Tage (11. Juni)
in der Stadt Jtzehoe einzustnden und zu. ge-
wärtigen, waS, ich ihnen durch dcn von mir zu
ernennenden Commissär werde vorlegen laffen.
Die Versammlung hat ihre Verhandlungen so
einzurichten, daß dieselben innerhalb dreier Mo-
uate becndigt sein können."
Paris, k>. Juni, AbendS. Die Diplomaten
der dcutschen Mittelstaatcn sprechcn dic Zuver-
sicht anS, Preußen werde nach.dem Scheitern
der Conferenz durch die Uebermacht genöthigt
werden, den BundeStag alS Tribunal in der
Herzogthimcrfrage anzuerkennen.
PariS, 5. Juni, Ab-ndS. Der Abend-
Monitenr sagt: Nach Berichten auS Kiel be-
reitet Preußen dic Rückfordcrung seineS Mit-
besitzrcchteS aus die Eldherzogthümer als ciues
»or dem Gastciner Vcrtrag existircnden. RechteS
vor. Der Gouverneur v. Manteuffcl soll Be-
fehl erhalteN haben, die Oesterreicher, wenn ste
eS Ivünschen, in Schleswig einrücken zu lassen,
während cr selbst in Holstein die nicht von
Oestcrrcichcrn bezogcnen Kantonirungen besetze.
Paris, s. Juni, Abends. Rente an der
Abendbörse zu 62 angeboten. Dre BefürchNmg,
daß der Kriegsausbruch nahe sei, ist allgemein.
London, 5. Juni, Abcnds. Die neutralcn
Großmächte erklärtcn übereinstimmend nach
Wien: Die Conserenz jei in Folge dcr öster-
reichischen Borbehaltc betreffS ZtalienS, sowie
der gegen Preußen gerichteten Erklärung am
Bundestage als gescheitert zu betrachten.
Ans Baden. DaS Großh. Kriegsmini-
sterium fordert diejenigen Civilthierärzte auf,
welche geneigt sind, stch aus die Dauer einiger
Monate der Militärverwaltung gegen Bewilli-
gung einer Gebühr von 4 fl. täglich sich znr
Verfügung zu stellen, sich binnen 8 Tagen
mündlich oder schriftlich zu mclden. — Die
Commission zum Einkauf dcr Pserde ist er-
nannt und wird noch dicse Woche an die Er-
süllung ihr-s AuftragS gehen. Bei den Jn-
fanterieabtheilungen solle» vorerst 20 Mann
per Compagnie sinberufei? werden, welche für
die Uebcrnahme von Unleroffiziersstellen her-
angebildet wcrden. Dic Mobiimachung scheint
dahcr bald in Aussicht zu stehen.
^ Wien, t. ^Juni. Die Generalversammlunci der
2d kr. dezahll. Dse^Emission von 5598 neuen I
Obngkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.
Bekauntmachung.
Fahndung,
Nr. 1769. Am 30. v. Mts. wyrde in einem
hiesigen Privathause entwendet: einRockvonWollen-
ftoff, roth und^veiß gestreifh; eiir Paar neue weiße
ner Shawl mit blauen Slreisen; ein Paar
Strümpfe von schwarzer und rother Wolle; ctn
Paar Frauenhoscn; zwei weiße Taschentücher,
„E. R." gezeichnet.
Des Diebstahls verdächtig ist >ie ledige Dienst-
magd Elise Frick von Rainrod, Großh. Hess. Kreis-
amrs Schotten, 24 Iahre alt, groß, von
länglichem Gesicht, blasser Gefichtsfarbe, dunkel-
draunem Haar, schlanker Statur.
Jch bitte um Fahndung auf dns Entwendete und
ore Elise Frick, welche im BetretungSfalle verhaf-
tet und an Großh. Amtsgericht Heidelberg einge-
lrefert werden wolle.
Herdelberg) den 4. Iuni 1866.
Der Großb. Staatsanwalt.
_ RegenSburger.
m ,-ror Fahndung.
^ u - Zl. Hn der Nacht vom 25.^26. Mai d.I.
wurde vei Wteb lingen ein zur Ueberfahrt über den
entwmdet**""^*, Gemetnde gehöriger Nachen
D-rs-ib- i» grün -ngeflrichen, Lg-22 Kuf long
mio °n b-io-n S-ii-n mi, Sttzbrttiern versehen.
Ich bttte um Fahndung.
Hetdelberg, den 2. Iuni 1866.
Der Großh. StaatSanwalt:
Regensburger.
Großh. Bezirksamt Wiesloch.
Nr. 3398. Conrad Ullrich und seine Ehefrau Mag-
dalena geb. Epp aus Baietthal wollen mit ihren Kin-
dern Conrad und Jakob und Anna Maricr nach Amerika
Dienstag, den 26. d. M., Morgens 9 Uhr
Wicsloch, den 5. Iuni 1866.
I Eberle.
Großh. Amtsgericht Heidelberg.
I. U. S.
gegen
Nr. 12096. Xaver^ Habich »on Heidelberg
Mitt^och^ ^iorgens 9 Uhr
6) Adam Slroh von Nußloch.
7) Franz Joseph Sckön von Wieblingen.
8) Johann Carl Kleemann von Heidelberg.
9) Johann Kcmm von Leimen.
10) Jakob Heinrich Brecht von Leimcn.
11) Jakob Heinrich Hartinann von Handschuchsheim.
12) Iohann Adam Miltner von Dossenheim.
13) Iakob Lobmann von Rohrbach
14) Eduard Reibold von Altneudors
15) Georg Michael Gläscr von Heidelberg
16) Johann Köhler von da und
werde geiällt werden.
Heidelbcrg, den 1. Juni 1866.
H. Süpfle
am Samstag, den 9. d. M.,
^ fruh 11 Ubr,
Heioelberg, den 4. Iuni 1866.
Der Gemeinderath:
H 0 f f m c t st e r.
Schälholzversteigerung.
Aus District I, Abth. 6 „Schloßhang" hiefigen
am Dienstag, den 12. d. M.,
Vormittags 8 Uhr,
99V- Klafter Eicken-Schälbolz versteigern.
Heidelberg, den 4. Iunr 1866.
Der Gemernderath:
Hoffmeister.
Heugrasversteigerung
Nr. 383. Am Samstag, den 9. Juni d. I.,
Nachmittags 2 Uhr, wtrd in der Kanne zu Hockcn-
heim der Heugraöcrwachs von circa 38 Morgen
Wiesen bes Jnsultbeimer Hofcs (WilhelmS-Wie-
Eine Tabak-Hand-Sckneidebank mit
dem nöthigen Zubehör zur TabakS-Fabrikation
ift zu verkausen. Wo, sagt die.Exped.
Keller.
nicht für eine dem Rccht zuwiderlaufende DiS-
position. Es erschöpft das Wesen der Sache
nicht, bezeichnet es aber in einem entscheidenden
Punktc, wenn man sagt: Die Verträge geben
Preußen nnd Oesterreich daS Recht zur Durch-
führung des Rechts. Dies Recht mochte in Wür-
digung der Mitverdienste Preußens um die Be-
.fteiung der Herzogthümer, in Würdigung seiner
politischen Stellung im Norden Deutschlands
uud seiner politischen Bedürfnisie inzwischen
Einschränkungen unterworfen werden; allein
es bei Seite schiebcn wollen, das konnte die
österreichisch-preußische Abmachung nicht, ohne
das Ziel dcs gemeinsamen Vorgehens gegen
Dänemark zu verleugnen, ohne in den Herzog-
Ihümern eine neue Vergewaltigung an die Stelle
jener zu setzen, zu deren Beseitigung man die
Waffen bis an Jütlands Nordspitze getragen,
und ohne eine zerstörende Hand an die Grund-
bevingungen des deutschen Bundes zu legen.
Zede natürliche und unbefangene Auffasiung
und Jnterpretation der Verträg? führt^ daher
zuletzt wie von selbst auf die Verweisung der
Frage an den Buno. WäredasRecht derHer-
zogthümer von vornherein unzweifelhaft klarge-
stellt gewesen, wären namentlich Oesterreich und
Preußen im Sinne dieses Rechtes übcr die
Grundlagen eines Definitivums einig geworden,
dann allervings hätte cs vielleicht des Bundes
' nicht bedurft, um auf der Basis des durch den
Wiener Frieden geschaffenen Dispositionsrechtes
der Großmächte zur Entscheidung zu gelangen.
Allein alle Versuche Oesterreichs, Preußen für
eine Lösung zu gewinnen, die das Wiener Ka-
. binet im Einklang mit fast ganz Deutschland
als die dcm Recht entsprechende anerkcnnen
mußte, sind gescheitert. Was konnte natürlicher
scin, als daß Oesterreich ftch entschlossen, bie
ältcren Rechte de's Bundes, die durch die Ver-
einbarungen mit Preußen nicht in Frage ge-
stellt werden konnten, frei walten zu lassen und
dem deutschen Bunde die Entscheidung der Sache
anheimzustellen? Preußcn aber, so scheint es,
könnte um fo weniger gcgründete Einsprache
gegen Oesterreichs Vorgehen erheben, als es in
seiner >DtcllunZ zur Frage geradezu durch Alles
an den Bund gewiesen ist. Jahre hindurch hat es
nicht als europäische Großmacht, sondern als
Glied des deutschen Bundes an drr schleswig-
holsteimschen Frage hervorragenden Antheil ge-
nommcn; zur Bundesexecution ist es im Kampf
gegen Dänemark gegangen, ehe dieser durch die
Halsstarrigkcit der Dänen den Charakter des
Krieges angenommen. Es behauptet Ansprüche
auf dic Herzogthümer, bezüglich deren es un-
möglich sich allein als Richter betrachten kann.
Bestimmen nicht augcnblickliche Vortheile die
obersten Grundsätze seiner Haltung,. hat es sich
noch einen Reft bunvestreuer Gesinnung be-
wahrt aus der Politik der Militärconvention,
dcr Einzelbündnisie und der Zetteleien mit frem-
ten Mächten, dann wird es sich der Entschei-
dung des Bundes fügen, wie Oesterreich sich
ihr zu fügen entschloffen ist. Nicht dieMivalität
gegen Oesterreich, die Quelle mehr als einer
Verwicklung, kann heute seinc Entschlicßunz
bestimmen. Denn Ocsterreich hat sich individuell,
ohne das Recht Preußens zu verletzen, ohne
der Schlußentscheidung zu präjudiciren, von der
Weiterführung des Streitcs zurückgezogen. Es
hat der Erhaltnng des Friedens cine neue Bahn
gebrochen. — Weigert sich Preußen. sie zu be-
treten, so ist diese Weigerung gegen den Bund
gerichtet. Es zerreißt das Deutschland fesfelnde
Band, wenn cs der Entscheidung des Bundes
seine Untcrwerfung versagt. Mögc man sich in
Preußen über die Consequenzen klar sein, welche
die nächsten Schritte des Bcrliner Cabinettes
nach sich ziehen müssen; mögen diese Schritte
von wahrhast deutscher Gesinnung dictirt wer-
den, frei von jener Leidenschaftlichkeit und jener
Auffaffung des Berufes des preußischen Staa-
tes, die zu lange fchon die Politik des Berliner
Cabinets bestimmt haben.
L8ien, 4. Juni. Dic vielfach citirte öster-
reichische Depesche vom 16. März enthält nur
die Anfrage bei den Bundesregierungen über
ihr eventuelles Verhalten, falls Preußen den
Bundesfrieden bräche.
A r a n k r e i ch
Paris, 4. Juni. Dii Donaufürstenthü-
mer-Conferenz hat gestern cine Sitzung gehal-
ten. — Herzog ». Grammont ist gestern Abend
nach Wicn zurückgekehrt. Die „Palrie" sagt,
Herzog v. Grammont sci vorher vom Kaiser em-
pfangen worden-und sci mit besonderen Jn-
structionen audgernstet, die sich anf die öster-
reichische Antwort bezögcn.
Paris, ä. Zuni, Nachmitt. Maii sagt,
datz die Preutzen heute oder morgen i« Hol-
stcin einrücken werden (?).
Dänemark.
Kopenhage«, 4. Jnni. Zum 9. d. wer-
den die Grotzsürsten Alerander nnd Wladimir
Aleiandrowitsch erwarkct.
Reueste Nachrichren.
Bukarest, 4. Juli. Nach zuverlässigen
Nachrichten auS Jbraila hat daselbst eine Men-
terei der Grenzer in grotzem Mahstabe statt-
gefunden. Dicselben «idcrsetzten sich mit Ge-
walt dem.Befehle zur Armee in Bnkarest zu
stohen, verjagtcn rhre Offiziere und verlangten
in ihre Heimath zurickkehren zu dürfen. Dic
Regierung machte den V-rsuch, die renitenten
Grcnzer durch reguläre Truppen zu zwingen;
da ,rber die Bevölkerung für diese Partei er- s
griff, mußte dic Regierung den Meutrrern
nachgeben.
Kiel, 5. Zuni, Abends. Die „Kieler Ztz."
bringt daS StändcberufungSpatenI. Darin heißt
eö: „Dic Abgeordneten odcr die verordnungS-
mätzig statt ihrer cintretenden Stcllvertreter
chaben stch zu dem gedachten Tage (11. Juni)
in der Stadt Jtzehoe einzustnden und zu. ge-
wärtigen, waS, ich ihnen durch dcn von mir zu
ernennenden Commissär werde vorlegen laffen.
Die Versammlung hat ihre Verhandlungen so
einzurichten, daß dieselben innerhalb dreier Mo-
uate becndigt sein können."
Paris, k>. Juni, AbendS. Die Diplomaten
der dcutschen Mittelstaatcn sprechcn dic Zuver-
sicht anS, Preußen werde nach.dem Scheitern
der Conferenz durch die Uebermacht genöthigt
werden, den BundeStag alS Tribunal in der
Herzogthimcrfrage anzuerkennen.
PariS, 5. Juni, Ab-ndS. Der Abend-
Monitenr sagt: Nach Berichten auS Kiel be-
reitet Preußen dic Rückfordcrung seineS Mit-
besitzrcchteS aus die Eldherzogthümer als ciues
»or dem Gastciner Vcrtrag existircnden. RechteS
vor. Der Gouverneur v. Manteuffcl soll Be-
fehl erhalteN haben, die Oesterreicher, wenn ste
eS Ivünschen, in Schleswig einrücken zu lassen,
während cr selbst in Holstein die nicht von
Oestcrrcichcrn bezogcnen Kantonirungen besetze.
Paris, s. Juni, Abends. Rente an der
Abendbörse zu 62 angeboten. Dre BefürchNmg,
daß der Kriegsausbruch nahe sei, ist allgemein.
London, 5. Juni, Abcnds. Die neutralcn
Großmächte erklärtcn übereinstimmend nach
Wien: Die Conserenz jei in Folge dcr öster-
reichischen Borbehaltc betreffS ZtalienS, sowie
der gegen Preußen gerichteten Erklärung am
Bundestage als gescheitert zu betrachten.
Ans Baden. DaS Großh. Kriegsmini-
sterium fordert diejenigen Civilthierärzte auf,
welche geneigt sind, stch aus die Dauer einiger
Monate der Militärverwaltung gegen Bewilli-
gung einer Gebühr von 4 fl. täglich sich znr
Verfügung zu stellen, sich binnen 8 Tagen
mündlich oder schriftlich zu mclden. — Die
Commission zum Einkauf dcr Pserde ist er-
nannt und wird noch dicse Woche an die Er-
süllung ihr-s AuftragS gehen. Bei den Jn-
fanterieabtheilungen solle» vorerst 20 Mann
per Compagnie sinberufei? werden, welche für
die Uebcrnahme von Unleroffiziersstellen her-
angebildet wcrden. Dic Mobiimachung scheint
dahcr bald in Aussicht zu stehen.
^ Wien, t. ^Juni. Die Generalversammlunci der
2d kr. dezahll. Dse^Emission von 5598 neuen I
Obngkeitliche Bekanntmachungen und Privat-Anzeigen.
Bekauntmachung.
Fahndung,
Nr. 1769. Am 30. v. Mts. wyrde in einem
hiesigen Privathause entwendet: einRockvonWollen-
ftoff, roth und^veiß gestreifh; eiir Paar neue weiße
ner Shawl mit blauen Slreisen; ein Paar
Strümpfe von schwarzer und rother Wolle; ctn
Paar Frauenhoscn; zwei weiße Taschentücher,
„E. R." gezeichnet.
Des Diebstahls verdächtig ist >ie ledige Dienst-
magd Elise Frick von Rainrod, Großh. Hess. Kreis-
amrs Schotten, 24 Iahre alt, groß, von
länglichem Gesicht, blasser Gefichtsfarbe, dunkel-
draunem Haar, schlanker Statur.
Jch bitte um Fahndung auf dns Entwendete und
ore Elise Frick, welche im BetretungSfalle verhaf-
tet und an Großh. Amtsgericht Heidelberg einge-
lrefert werden wolle.
Herdelberg) den 4. Iuni 1866.
Der Großb. Staatsanwalt.
_ RegenSburger.
m ,-ror Fahndung.
^ u - Zl. Hn der Nacht vom 25.^26. Mai d.I.
wurde vei Wteb lingen ein zur Ueberfahrt über den
entwmdet**""^*, Gemetnde gehöriger Nachen
D-rs-ib- i» grün -ngeflrichen, Lg-22 Kuf long
mio °n b-io-n S-ii-n mi, Sttzbrttiern versehen.
Ich bttte um Fahndung.
Hetdelberg, den 2. Iuni 1866.
Der Großh. StaatSanwalt:
Regensburger.
Großh. Bezirksamt Wiesloch.
Nr. 3398. Conrad Ullrich und seine Ehefrau Mag-
dalena geb. Epp aus Baietthal wollen mit ihren Kin-
dern Conrad und Jakob und Anna Maricr nach Amerika
Dienstag, den 26. d. M., Morgens 9 Uhr
Wicsloch, den 5. Iuni 1866.
I Eberle.
Großh. Amtsgericht Heidelberg.
I. U. S.
gegen
Nr. 12096. Xaver^ Habich »on Heidelberg
Mitt^och^ ^iorgens 9 Uhr
6) Adam Slroh von Nußloch.
7) Franz Joseph Sckön von Wieblingen.
8) Johann Carl Kleemann von Heidelberg.
9) Johann Kcmm von Leimen.
10) Jakob Heinrich Brecht von Leimcn.
11) Jakob Heinrich Hartinann von Handschuchsheim.
12) Iohann Adam Miltner von Dossenheim.
13) Iakob Lobmann von Rohrbach
14) Eduard Reibold von Altneudors
15) Georg Michael Gläscr von Heidelberg
16) Johann Köhler von da und
werde geiällt werden.
Heidelbcrg, den 1. Juni 1866.
H. Süpfle
am Samstag, den 9. d. M.,
^ fruh 11 Ubr,
Heioelberg, den 4. Iuni 1866.
Der Gemeinderath:
H 0 f f m c t st e r.
Schälholzversteigerung.
Aus District I, Abth. 6 „Schloßhang" hiefigen
am Dienstag, den 12. d. M.,
Vormittags 8 Uhr,
99V- Klafter Eicken-Schälbolz versteigern.
Heidelberg, den 4. Iunr 1866.
Der Gemernderath:
Hoffmeister.
Heugrasversteigerung
Nr. 383. Am Samstag, den 9. Juni d. I.,
Nachmittags 2 Uhr, wtrd in der Kanne zu Hockcn-
heim der Heugraöcrwachs von circa 38 Morgen
Wiesen bes Jnsultbeimer Hofcs (WilhelmS-Wie-
Eine Tabak-Hand-Sckneidebank mit
dem nöthigen Zubehör zur TabakS-Fabrikation
ift zu verkausen. Wo, sagt die.Exped.
Keller.