ivetch' bcide cS flch, wie es schcint, zur Aufgabe
gemacht habcn, daS Volk in dicser so crnsten
Zeit in ständiger Aufregung zn erhalten und
zu diejein Zwecke die fonderbarsten Gerüchte zu
uerbreiten. Die schlecht vcrhüllte Absicht dieseS
TreibenS ist überall die, alle Schuld des gcgcn-
wärtigcn tranrigon ZustandeS auf die badischs
Regierung zu schieben und die Träger derselben
bei dem Volke verhaßt zn machen und als
Männer darzustellen, die daS Land sciiicm
Ruine -ntgegenführen. — Gestern wurde von
Frhrn. v. Andlaw, der kürzlich wegen seinem
Parteitreiben von den Kammcrn nnd dem Lande
so kläglich hingestellt wnrde, eine in der Her-
der'jche» Officin hier gedruckte Einladung zu
einer Volksversammlung d-s KreiseS Freiburg
in die Sängcrhallc auf nächsten Sonntag, dcn
24. d. M. verbrcitet. Rcbst dem Frhrn. v.
Andlaw sind in der Eiuladung noch unlee-
zeichnot: dic HH. Baurath Dr. Bader, Kfm.
Danner (Krozingen), Graf Max v. Kageneck,
Z. M-ier (Thniisei), I. B. Miller, Dekan
(Krozingen), Joseph Mutz (Herbolzheim), Frhr.
v. Neven, Anwalt v. Wänker und I. Zeller,
Pfarrer (Endingen). WaS diese von den
ebengenannten Parteimänncrn und Häuptern
deS schwarzen CasinoS bcrnfcne Versammlung
bezwecken ssll, ifl leicht zu crkennen. Zetzt,
wo ein Zusammeiihalten und ein Hinwegsehe»
von Parteiinteresscn geboteu ist wollcn sie ent-
zweicn und ihre Casinointorefleir durchfetzen.
Dieje Leutc lerncn nichts und können nichts
vergesscn. — Wie wir joebsn ersahren, so hat die
BcurbarungScommijsion gestern Abend befchkos-
sen, die Sängerhalle obigcr Verjerminluiig nicht
zu vffnen. Die Vkranstalter dicskrBersammlung
inüsscn sich also um cin andereS Lokal umschen.
(DaS fluchwürdige Unterfaiigen dcr ultramon-
tancn Partei in Froiburg wird ohne Zwcifel
auf ein gegebenes Zeichen auch die Häupter
dcr Römlinge im Ünterlandc vcranlaijen, caS
ihrigc beizntragen, dieBevölkcrung Badcns gegen
unsere natioiialc Regierrnig aufzuhetzen ünd
dcn Brndcrkampf in nnseren von den Gräueln
dk« KriegrS bis jctzt verjchont geblicbenen Gauen
zu enlzünden. Badener! wenn je ein Zeit-
pnnkt gckommen war, Euch alS treue Söhne
eincs LandeS' zn bewähren, an desseN Spitze
kiner dcr wohlwolleiidstcn, hvchherzigsten und
wtihrhaft deulsch gejinntcn Fürsten, wie Groß-
herzog Friedrich, stehi, wcnn cS eineii Uiigen-
blick gab, in wrlchem ihr Euch als wahrhaft
constitutiviielle Bürger eineS glücklichen Landes
sühien sollt, so schaare! Euch jetzt zu ciiier
großen iiiächtigen nationalen Partci und tre-
tel mil aller' Macht dem mipatriotischen
Beginnen entgegen, welcheS dic Jesuiten
und Röinlinge, die ja niemals ein Herz für
unser dcutscheS Baterland gehabt — in imjcrin
Lande, aiiznzejteln trachtcn. Daher nochmalS-,
wachet, nnd seid gcrüstet, wenn die jchwarze
Partei es wagen sollte, Haß und Zwietracht
bei uns zu jSeu. Gegenwärtig müsscn alle
Zcrwürfnissc schweigen, wo cs gilt, den Biick
auf die Zukunft zu richten, und den gemein-
sanien Feind zn bcsiegcn.)
Frankfurt, 21. Juni. Zn Foigh ciner
vör inehrcren Tagcn ergangcncn Einladung fand
gcstern Nbend cine vertraulichc Besprechung hie-
siger Naiionalvereinsmitglicder im Saale des
Württeniberger HoseS statt Es waren ihrcr
etwa jechszig zngegcn. Die meisten Stimmen
erklärtcn sich, wio die „N.F-Z." berichtot, stzr
den Austritt ans dcm Vercin. Aber auch Dic-
jcnigcn, welch« flch für das Verbleibcn in dem-
selben aussprachen, erklärten cntschieden, daff
das Programm vvn Koburg (die preühischs
Spitzc mil drn bekannten W e iin) jetzt unprak-
tijch gcworden, und der Vercin an dcm Statut
allein, welchcs bekanntlich nur „Freiheit und
Einhcit des VaterlandeS" bctont, festhalleiz
müsse.
- Frankfurt, 22. Zuni. AnS dcr BundeS-
tagSsitznng vom 18. d. M. ist noch uachzn-
Iragcn, daß der Bcschluß, Kurhcsscn durch dcn
Bund zu schützen, mit 11 Slimmen gefaßt
wurde: Die 12. Kurie (die thüringischen
Skaalen) stimmten mit Mehrheit. Die Baycr.
Zeitung bemerkt hicrzu: „Es zeigt stch, daß
die preuWsche Secession ehcr dazu bkiträgt,
den Bund zu kräftigen, als ihu aufziilösen."
Dasielbe Blatt berichtet: Bon den sür die
Bcjatzung von Mainz und Rastatt bcstimmten
Contingenten dcr Rcservedivision sehlen noch
in Mainz diejenigen von Anhalt, Lippe und
Schwarzburg, in Rastalt dicjenigen vonKoburg«
Gotha, Altenburg unb Waldeck. Die übrigcn
sind eingetrofsen.
München, 21. Znni. Unmiüelbar nach
der heiüe erfvlgtrn Bertagung deS LandtagsS
hat der Kömg Frhrn. v. d: Psordten mit einem
sehr schmeichelhaftcn Handschreiben dcn Hans--
orden vom St. Hnbcrtus verliehcn.
Cobur,;, 21. Juni. Der Personen- und
Güterverlchr auf der Werrabahn ifl eingeftellü
Die Post wird aus Umwegen besördert. Man
crwartel den Einmarsch dcr Preußen (?).
Altenburg, 18. Aunr. Das herzvgbiche
Regimenl geht nicht nach Rastatt, sondern hat
heute Morgen vorläusig Kantonnementsquar-
, ti-r- bei Meuselwitz bezogen.
Berkiu, 21. Jnni. Die „Provincialcorre-
! spondenz" sagt: „Jtalien hat nunmchr auch
seincrjeits den Krieg gegen Oesterreich und,
wie eS heißt, auch gegen Baiern, ais Oester-
reichs BundcSgenosscn, bejchlvsien und ange-
kündigt. Der Kvnig Bictor Emanuel hat stch
zur Armcc begcben. Der Krieg wird, wie cS
schcint, nicht bloß in Veneticn, sondern auch in
Tyrol nnd von da aus, falls die Wafsen Jta-
liens glückiich sind, zngleich gcgen Baiern ge-
sührt wordeii Baiern, welchcs stch Iiach lan-
. gem Schwankon noch in ier letzten Stunde für
' Oesterreich eutschieden hak, dürfte diesen Ent-
schlnß bald schwer zu bcreucn haben." (!)
Der StaatSanzeiger ist crmächligt, die Mit-
theiiung der „Hamb. Nachr.", dre Prenßen
hätte»-- in Hwrbuvg eine KriegS-Contribution
von 1I,6lX) ThlM. aufgelegt, für erdichtet zu
erklären.
Wien, 19. Ailni. Däs „Fremdenblatt"
schreibt: Wic man unS versichert, sind lebhafte
diplomatische Verhandlungen zwischen dcm hie-
sigen Eabinet und den bnndestreuen deutschen
Regierungcn im Znge, um die Piänc sestzu-
stellen, welche» bezüglich dcr nächsten Sukimff zn
Lirfolgeii und durchzusühren flnb. Außerdcnl,
daß sortwährend Depeschen gehen unb kommon,
stiiden auch im Auswärtigen Ainte iäglich Vor-
und NachmittagS mündliche Besprcchungen zwi-
- schen den oerschiedcnen Gesandten und dem
Grafcn McnSdorff statt. Wic man unS des
Weitern versichert, herrscht kn der HLnptsache
die größke Eiüigkeit, jekvcb beobachset maü selbst-
verständlich noch daS grötzte Schweigen.
Noch lcbhafter stnd dic Verhandlungkii zwi-
schen Wien, PariS und Petersburg, und auch
diesbezügkich wird nnS versichcrt, daß Gründe -
znr Hosfnung »orhanden seien, cin sür Oester-
rcich und den gesammten deutschen Bund gün-
stiges Resullat zu erzielen. Herzog v. Grammont
unb Gras Stackelberg erhicltcn heute Depeschen,
die ste jofort zur Kcnnlniß des Grasen Mens-
dvrff brachten, und die äußcrst befriedigend lau-
ten jollen.
Pragv 20. Jnni. Der Kvnig von Sachsen
verbieibl hier, iv lange als die sächsische Armre
in Böhmen weilk. Dcm Bdrnehmen nach soll
F.-M.-L. Gablenz AdlatuS deS künftigen Bun-
desarmeecommandantcn werdcn,
E n g l >t » d
London i 22. Zmii. Die Kvnigin wird
erst auf Dienstag zurückerwartet. Sie ertheilte
angebtich dem Grajen Rnssell die Ermächtr-
gung, das Parlament aufzulvsen. L>b der
Graf davon Gebrauch machen wirdi iff nvch
nncntschieden.
I t a l i e n.
Conio, 2V. Zuni. Garibaldi und zwei
Freiwiüigenregimentcr sind über den Sce ab-
gegangen. Schiffe aus bem See sind mit Be-
schlag belegt worden.
Florenz, 21. Juni. Der gestern vom Fi-
nanzminister Scialoja vorgelegte GesctzeScntwurf
über die außerordentiichen Credite wurde als
GanzeS in der Deputirieiikaminer mit 153 ge-
gen 42 Stimmen angciiommen. Der Präfldent
crklärte, daß di-se Sitzuiig wahrscheinlich di-
letzte scin werde.
Zdeueffe 2kuetirictiren.
Frankfurr, 22. Juni, Ab-nds 10 Uhr.
Jn der heute Abend stattgehabten Bundestags-
sitzung zeigte der kurhessische Gesandte die Ge-
fangennehmung des Knrsürsten durch die preus-
fifchen Jnvasionstruppen an, lvodurch demsel-
ben zugleich jeder Verkehr mit feinem Ministe-
rium abgeschnitten sei. Nachdem dic Bundes-
versammlung diesen Gewaltact gegen die Per-
son eines deutschen Souveräns constakirt hatte,
beschloß fle zunächst die knrhessischen Trnppen
unter den Obcrbefehl des Höchstcommandiren-
den des achten Bundesarmeecorps, Prinzcn
Mepander v. Hessen, zu stellen.
FrankfUrt, 22. Juni. Am BundeSpalai«
ist seit heutc Morgen die schwarzrothgol-
dene Fahne anSgestellt.
Berlin, 21. Juni. Die sächstschen Trnppen
habcn daS Königreich Sachseu vollständig ge-
räumt; die preußischen Bvrpoffen stebeir an
dcr böhmischen Grenze. Die Rachricht über ein
Gefrcht hei Pirna unbegründet
Der StaatSanzeiger enthält ein AuSfuhr-
und Durchfnhrverbot aller Arten Waffen,
KriegSmunition u. s. w.
Es steht eine Vcrordnung bevor, daß wäh-
rend des KriegSzustandeS durch di- verspätete
Protesterhebung da« WeKselrecht nicht beein-
trächtigt wirb. Dir Bank-Cominandite Halle
ist angewicssn worden, sämmtliche Fonds nach
Berlin zu tranSportiren. den Geschästsbetrieb
aber sortzusctzen. Lant der Börsenzeitung ver-
wergert die Post die Annahme von nach Sach-
sen bestiiiimtcn Geldbricfcn, lvenn sie über
hundert Thaler enthalten.
Glaubwürdigem Vernehmen nach wird der
RegierungS-Prästdent v. Möller in Köln zum
preußischcn Gouvcrneur in Sachsen ernannt;
Landrath v. Wurmb bleibt in Sachsen Ȋ latus.
Der baycrische Legationssekretär Frhr. v. Bibra
verläßt heutc Berlin. (K. Z.
Aus Baden. Dic Abgeordneten C. E ck -
hard und v. Fedcr haben die auf fle gefal-
lcne Wahl in den AuSschnß des Offenburger
VolkSvercinS abgclehnt. — BcreitS hat nach
dem „Schw. M." eine Probesahrt der Techni-
ker auf dcr neuen Eisenbahn Mosbach-Oster-
burken stattgesunden. Sie ist gnt auSgesallen,
dvch wcrdcn noch elnige Hindernisse bewältigt
werden müssen, ehe die Bahn dem Betrieb über-
gcben wird. Man bofst sicher, daß die Eröff-
nung bis zum 1. Juli gcschehen kann. WaS
die weitere Strecke von Osterburken bis Würz-
bnrg anbelangt, so stnd nur noch zwei Stellcn
vorhandcn, wklche bojonberc Arbkit erfvrdern.
Würde daran mit aller Encrgie gearbeitet, so
könntc nacb Anflcht von Jngenieuren die ganze
Bahn bis 1. August sahrbar hergestellt werden.
cForlsetzunj,.)
lll. I n f an I e r i e.
Feldhospnälcrn, Baunrann vour t. Fnsrlierbalaillon
im 3. Ersatzbalaiüon. Gilberl im 3. Jas.-Reaimenl.
^eiller vom 2. Jnf.-Re-iimenI Kbiiia von Preuhen
Jni.-Rcginieiil Prinz Wilbclm, Stabel vom Leib-
Jiif. - Regimml Prinz^Wilbelm^im 3. Ersatzbaiaillon,
v. Laroche iuy -t.^FmsiiicrbalaKvn, unlei ^Versetzurg
Rinimcnl, unler Bersetznng znr SaililLts - Eompocinie,
KleinpeN im 2. Fiisilürbalaillon, Grohe im d.
Jns. - Regimcnt, Ordvnnanzoffieier Sr. Koiiial. Hobeit
dcS Großherzui,». Ehth voin I. FüstlierbaKiillon im
Leib-Greiiadicr-Reciimenl.
Gren.idier-Negiment in das 1. Ersatzbataillvn, Lntz
vom 3. Jnf.-Negimenl alS AuIsickiSoftzcter zu dcn Feld-
bofpilLlerii, Kramer vom 2. Jitf. - Reä'iniestt Köiiia.
von Preiißen zum 2. Ersatzbataillon, Stüber vvm 5.
Zns.-Reginienl zuni Feldartillerie-Rezimcnl, Mnller
gemacht habcn, daS Volk in dicser so crnsten
Zeit in ständiger Aufregung zn erhalten und
zu diejein Zwecke die fonderbarsten Gerüchte zu
uerbreiten. Die schlecht vcrhüllte Absicht dieseS
TreibenS ist überall die, alle Schuld des gcgcn-
wärtigcn tranrigon ZustandeS auf die badischs
Regierung zu schieben und die Träger derselben
bei dem Volke verhaßt zn machen und als
Männer darzustellen, die daS Land sciiicm
Ruine -ntgegenführen. — Gestern wurde von
Frhrn. v. Andlaw, der kürzlich wegen seinem
Parteitreiben von den Kammcrn nnd dem Lande
so kläglich hingestellt wnrde, eine in der Her-
der'jche» Officin hier gedruckte Einladung zu
einer Volksversammlung d-s KreiseS Freiburg
in die Sängcrhallc auf nächsten Sonntag, dcn
24. d. M. verbrcitet. Rcbst dem Frhrn. v.
Andlaw sind in der Eiuladung noch unlee-
zeichnot: dic HH. Baurath Dr. Bader, Kfm.
Danner (Krozingen), Graf Max v. Kageneck,
Z. M-ier (Thniisei), I. B. Miller, Dekan
(Krozingen), Joseph Mutz (Herbolzheim), Frhr.
v. Neven, Anwalt v. Wänker und I. Zeller,
Pfarrer (Endingen). WaS diese von den
ebengenannten Parteimänncrn und Häuptern
deS schwarzen CasinoS bcrnfcne Versammlung
bezwecken ssll, ifl leicht zu crkennen. Zetzt,
wo ein Zusammeiihalten und ein Hinwegsehe»
von Parteiinteresscn geboteu ist wollcn sie ent-
zweicn und ihre Casinointorefleir durchfetzen.
Dieje Leutc lerncn nichts und können nichts
vergesscn. — Wie wir joebsn ersahren, so hat die
BcurbarungScommijsion gestern Abend befchkos-
sen, die Sängerhalle obigcr Verjerminluiig nicht
zu vffnen. Die Vkranstalter dicskrBersammlung
inüsscn sich also um cin andereS Lokal umschen.
(DaS fluchwürdige Unterfaiigen dcr ultramon-
tancn Partei in Froiburg wird ohne Zwcifel
auf ein gegebenes Zeichen auch die Häupter
dcr Römlinge im Ünterlandc vcranlaijen, caS
ihrigc beizntragen, dieBevölkcrung Badcns gegen
unsere natioiialc Regierrnig aufzuhetzen ünd
dcn Brndcrkampf in nnseren von den Gräueln
dk« KriegrS bis jctzt verjchont geblicbenen Gauen
zu enlzünden. Badener! wenn je ein Zeit-
pnnkt gckommen war, Euch alS treue Söhne
eincs LandeS' zn bewähren, an desseN Spitze
kiner dcr wohlwolleiidstcn, hvchherzigsten und
wtihrhaft deulsch gejinntcn Fürsten, wie Groß-
herzog Friedrich, stehi, wcnn cS eineii Uiigen-
blick gab, in wrlchem ihr Euch als wahrhaft
constitutiviielle Bürger eineS glücklichen Landes
sühien sollt, so schaare! Euch jetzt zu ciiier
großen iiiächtigen nationalen Partci und tre-
tel mil aller' Macht dem mipatriotischen
Beginnen entgegen, welcheS dic Jesuiten
und Röinlinge, die ja niemals ein Herz für
unser dcutscheS Baterland gehabt — in imjcrin
Lande, aiiznzejteln trachtcn. Daher nochmalS-,
wachet, nnd seid gcrüstet, wenn die jchwarze
Partei es wagen sollte, Haß und Zwietracht
bei uns zu jSeu. Gegenwärtig müsscn alle
Zcrwürfnissc schweigen, wo cs gilt, den Biick
auf die Zukunft zu richten, und den gemein-
sanien Feind zn bcsiegcn.)
Frankfurt, 21. Juni. Zn Foigh ciner
vör inehrcren Tagcn ergangcncn Einladung fand
gcstern Nbend cine vertraulichc Besprechung hie-
siger Naiionalvereinsmitglicder im Saale des
Württeniberger HoseS statt Es waren ihrcr
etwa jechszig zngegcn. Die meisten Stimmen
erklärtcn sich, wio die „N.F-Z." berichtot, stzr
den Austritt ans dcm Vercin. Aber auch Dic-
jcnigcn, welch« flch für das Verbleibcn in dem-
selben aussprachen, erklärten cntschieden, daff
das Programm vvn Koburg (die preühischs
Spitzc mil drn bekannten W e iin) jetzt unprak-
tijch gcworden, und der Vercin an dcm Statut
allein, welchcs bekanntlich nur „Freiheit und
Einhcit des VaterlandeS" bctont, festhalleiz
müsse.
- Frankfurt, 22. Zuni. AnS dcr BundeS-
tagSsitznng vom 18. d. M. ist noch uachzn-
Iragcn, daß der Bcschluß, Kurhcsscn durch dcn
Bund zu schützen, mit 11 Slimmen gefaßt
wurde: Die 12. Kurie (die thüringischen
Skaalen) stimmten mit Mehrheit. Die Baycr.
Zeitung bemerkt hicrzu: „Es zeigt stch, daß
die preuWsche Secession ehcr dazu bkiträgt,
den Bund zu kräftigen, als ihu aufziilösen."
Dasielbe Blatt berichtet: Bon den sür die
Bcjatzung von Mainz und Rastatt bcstimmten
Contingenten dcr Rcservedivision sehlen noch
in Mainz diejenigen von Anhalt, Lippe und
Schwarzburg, in Rastalt dicjenigen vonKoburg«
Gotha, Altenburg unb Waldeck. Die übrigcn
sind eingetrofsen.
München, 21. Znni. Unmiüelbar nach
der heiüe erfvlgtrn Bertagung deS LandtagsS
hat der Kömg Frhrn. v. d: Psordten mit einem
sehr schmeichelhaftcn Handschreiben dcn Hans--
orden vom St. Hnbcrtus verliehcn.
Cobur,;, 21. Juni. Der Personen- und
Güterverlchr auf der Werrabahn ifl eingeftellü
Die Post wird aus Umwegen besördert. Man
crwartel den Einmarsch dcr Preußen (?).
Altenburg, 18. Aunr. Das herzvgbiche
Regimenl geht nicht nach Rastatt, sondern hat
heute Morgen vorläusig Kantonnementsquar-
, ti-r- bei Meuselwitz bezogen.
Berkiu, 21. Jnni. Die „Provincialcorre-
! spondenz" sagt: „Jtalien hat nunmchr auch
seincrjeits den Krieg gegen Oesterreich und,
wie eS heißt, auch gegen Baiern, ais Oester-
reichs BundcSgenosscn, bejchlvsien und ange-
kündigt. Der Kvnig Bictor Emanuel hat stch
zur Armcc begcben. Der Krieg wird, wie cS
schcint, nicht bloß in Veneticn, sondern auch in
Tyrol nnd von da aus, falls die Wafsen Jta-
liens glückiich sind, zngleich gcgen Baiern ge-
sührt wordeii Baiern, welchcs stch Iiach lan-
. gem Schwankon noch in ier letzten Stunde für
' Oesterreich eutschieden hak, dürfte diesen Ent-
schlnß bald schwer zu bcreucn haben." (!)
Der StaatSanzeiger ist crmächligt, die Mit-
theiiung der „Hamb. Nachr.", dre Prenßen
hätte»-- in Hwrbuvg eine KriegS-Contribution
von 1I,6lX) ThlM. aufgelegt, für erdichtet zu
erklären.
Wien, 19. Ailni. Däs „Fremdenblatt"
schreibt: Wic man unS versichert, sind lebhafte
diplomatische Verhandlungen zwischen dcm hie-
sigen Eabinet und den bnndestreuen deutschen
Regierungcn im Znge, um die Piänc sestzu-
stellen, welche» bezüglich dcr nächsten Sukimff zn
Lirfolgeii und durchzusühren flnb. Außerdcnl,
daß sortwährend Depeschen gehen unb kommon,
stiiden auch im Auswärtigen Ainte iäglich Vor-
und NachmittagS mündliche Besprcchungen zwi-
- schen den oerschiedcnen Gesandten und dem
Grafcn McnSdorff statt. Wic man unS des
Weitern versichert, herrscht kn der HLnptsache
die größke Eiüigkeit, jekvcb beobachset maü selbst-
verständlich noch daS grötzte Schweigen.
Noch lcbhafter stnd dic Verhandlungkii zwi-
schen Wien, PariS und Petersburg, und auch
diesbezügkich wird nnS versichcrt, daß Gründe -
znr Hosfnung »orhanden seien, cin sür Oester-
rcich und den gesammten deutschen Bund gün-
stiges Resullat zu erzielen. Herzog v. Grammont
unb Gras Stackelberg erhicltcn heute Depeschen,
die ste jofort zur Kcnnlniß des Grasen Mens-
dvrff brachten, und die äußcrst befriedigend lau-
ten jollen.
Pragv 20. Jnni. Der Kvnig von Sachsen
verbieibl hier, iv lange als die sächsische Armre
in Böhmen weilk. Dcm Bdrnehmen nach soll
F.-M.-L. Gablenz AdlatuS deS künftigen Bun-
desarmeecommandantcn werdcn,
E n g l >t » d
London i 22. Zmii. Die Kvnigin wird
erst auf Dienstag zurückerwartet. Sie ertheilte
angebtich dem Grajen Rnssell die Ermächtr-
gung, das Parlament aufzulvsen. L>b der
Graf davon Gebrauch machen wirdi iff nvch
nncntschieden.
I t a l i e n.
Conio, 2V. Zuni. Garibaldi und zwei
Freiwiüigenregimentcr sind über den Sce ab-
gegangen. Schiffe aus bem See sind mit Be-
schlag belegt worden.
Florenz, 21. Juni. Der gestern vom Fi-
nanzminister Scialoja vorgelegte GesctzeScntwurf
über die außerordentiichen Credite wurde als
GanzeS in der Deputirieiikaminer mit 153 ge-
gen 42 Stimmen angciiommen. Der Präfldent
crklärte, daß di-se Sitzuiig wahrscheinlich di-
letzte scin werde.
Zdeueffe 2kuetirictiren.
Frankfurr, 22. Juni, Ab-nds 10 Uhr.
Jn der heute Abend stattgehabten Bundestags-
sitzung zeigte der kurhessische Gesandte die Ge-
fangennehmung des Knrsürsten durch die preus-
fifchen Jnvasionstruppen an, lvodurch demsel-
ben zugleich jeder Verkehr mit feinem Ministe-
rium abgeschnitten sei. Nachdem dic Bundes-
versammlung diesen Gewaltact gegen die Per-
son eines deutschen Souveräns constakirt hatte,
beschloß fle zunächst die knrhessischen Trnppen
unter den Obcrbefehl des Höchstcommandiren-
den des achten Bundesarmeecorps, Prinzcn
Mepander v. Hessen, zu stellen.
FrankfUrt, 22. Juni. Am BundeSpalai«
ist seit heutc Morgen die schwarzrothgol-
dene Fahne anSgestellt.
Berlin, 21. Juni. Die sächstschen Trnppen
habcn daS Königreich Sachseu vollständig ge-
räumt; die preußischen Bvrpoffen stebeir an
dcr böhmischen Grenze. Die Rachricht über ein
Gefrcht hei Pirna unbegründet
Der StaatSanzeiger enthält ein AuSfuhr-
und Durchfnhrverbot aller Arten Waffen,
KriegSmunition u. s. w.
Es steht eine Vcrordnung bevor, daß wäh-
rend des KriegSzustandeS durch di- verspätete
Protesterhebung da« WeKselrecht nicht beein-
trächtigt wirb. Dir Bank-Cominandite Halle
ist angewicssn worden, sämmtliche Fonds nach
Berlin zu tranSportiren. den Geschästsbetrieb
aber sortzusctzen. Lant der Börsenzeitung ver-
wergert die Post die Annahme von nach Sach-
sen bestiiiimtcn Geldbricfcn, lvenn sie über
hundert Thaler enthalten.
Glaubwürdigem Vernehmen nach wird der
RegierungS-Prästdent v. Möller in Köln zum
preußischcn Gouvcrneur in Sachsen ernannt;
Landrath v. Wurmb bleibt in Sachsen Ȋ latus.
Der baycrische Legationssekretär Frhr. v. Bibra
verläßt heutc Berlin. (K. Z.
Aus Baden. Dic Abgeordneten C. E ck -
hard und v. Fedcr haben die auf fle gefal-
lcne Wahl in den AuSschnß des Offenburger
VolkSvercinS abgclehnt. — BcreitS hat nach
dem „Schw. M." eine Probesahrt der Techni-
ker auf dcr neuen Eisenbahn Mosbach-Oster-
burken stattgesunden. Sie ist gnt auSgesallen,
dvch wcrdcn noch elnige Hindernisse bewältigt
werden müssen, ehe die Bahn dem Betrieb über-
gcben wird. Man bofst sicher, daß die Eröff-
nung bis zum 1. Juli gcschehen kann. WaS
die weitere Strecke von Osterburken bis Würz-
bnrg anbelangt, so stnd nur noch zwei Stellcn
vorhandcn, wklche bojonberc Arbkit erfvrdern.
Würde daran mit aller Encrgie gearbeitet, so
könntc nacb Anflcht von Jngenieuren die ganze
Bahn bis 1. August sahrbar hergestellt werden.
cForlsetzunj,.)
lll. I n f an I e r i e.
Feldhospnälcrn, Baunrann vour t. Fnsrlierbalaillon
im 3. Ersatzbalaiüon. Gilberl im 3. Jas.-Reaimenl.
^eiller vom 2. Jnf.-Re-iimenI Kbiiia von Preuhen
Jni.-Rcginieiil Prinz Wilbclm, Stabel vom Leib-
Jiif. - Regimml Prinz^Wilbelm^im 3. Ersatzbaiaillon,
v. Laroche iuy -t.^FmsiiicrbalaKvn, unlei ^Versetzurg
Rinimcnl, unler Bersetznng znr SaililLts - Eompocinie,
KleinpeN im 2. Fiisilürbalaillon, Grohe im d.
Jns. - Regimcnt, Ordvnnanzoffieier Sr. Koiiial. Hobeit
dcS Großherzui,». Ehth voin I. FüstlierbaKiillon im
Leib-Greiiadicr-Reciimenl.
Gren.idier-Negiment in das 1. Ersatzbataillvn, Lntz
vom 3. Jnf.-Negimenl alS AuIsickiSoftzcter zu dcn Feld-
bofpilLlerii, Kramer vom 2. Jitf. - Reä'iniestt Köiiia.
von Preiißen zum 2. Ersatzbataillon, Stüber vvm 5.
Zns.-Reginienl zuni Feldartillerie-Rezimcnl, Mnller