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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Angerer, Carl: Ueber die Erfindung der Autotypie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0019

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Original-Beiträge für das Jahrbuch.

Ueber die Erfindung der Autotypie.
Von C. Ang er er in Wien.
Im vorigen Jahrbuche habe ich einiges über die Erfindung
der Aetzkunst gebracht, ich glaube, als Nachtrag auch über
eine der wichtigsten und beliebtesten modernen Repro ductions-
methoden, der Autotypie einiges Bemerkenswerthes sagen zu
dürfen und zwar, wie die Autotypie entstanden, aus welchen
Anfängen sie hervorgegangen ist und wie viele Wandlungen
durchgemacht werden mussten, bis endlich das Verfahren als
fertig zu betrachten war und Eingang ins practische Geschäfts-
leben fand.
Der Lichtdruck, die Photolithographie und die Heliogravüre
waren bereits erfunden, man brachte es schon zuwege die
Photographie, d. h. Aufnahmen nach der Natur auf chromirten
Leimplatten, lithograpischem Stein und in Plattentiefdruck zu
vervielfältigen. Allein der typographische Druck schien bei-
nahe unüberwindliche Schwierigkeiten entgegenzusetzen.
Aus einer Photographie, die aus durchwegs geschlossenen
lichteren und dunkleren Tonabstufungen besteht, eine Typenform,
mit andern Worten einen durchlöcherten oder durchschnittenen
druckbaren Stempel nach Art der Holzschnitte herzustellen,
war auch eine Aufgabe, deren endliche Verwirklichung Manche
mehr als bezweifelten. Allerdings nahmen wieder Andere die
Sache allzuleicht und glaubten, da nun schon der Lichtdruck
vorliege, so brauche man nur ganz einfach einen Ueberdruck
davon auf eine Zinkplatte zu bringen und darnach eine Typen-
form zu ätzen.
Theoretisch liesse sich dem auch gar nichts entgegnen.
Aus vielen technischen Gründen aber geht es nicht.
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