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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Fol, ...: Ueber die Haltbarkeit photographischer Abdrücke
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Vohwinkel, E.: Elektrische Lampen für photographische Dunkelzimmer
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0255

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Ueber die Haltbarkeit photographischer Abdrücke.

239

Das Publikum weiss nichts von den Einzelheiten der
Technik und verurtheilt das ganze Verfahren wegen einiger
vergrünter Abdrücke.
Es wäre zu wünschen, dass Photographen und Liebhaber
in den Stand gesetzt würden, wirklich zuverlässiges Platin-
papier selbst herzustellen. Mit den schönen Arbeiten Pizzig-
helli’s und Hübl’s als Leitfeiden würde ihnen dieses ohne
Mühe gelingen, wenn nur Pizzighelli seine Angaben über
Herstellung der Eisenlösungen resp. quantitave Analyse
derselben soweit vervollständigen wollte, dass auch andere
als ein Professor der Chemie dieselben befolgen könnten.
Was nun schliesslich die Bromsilber- und Chlorsilber-
gelatineverfahren betrifft, so scheinen dieselben alle drei Be-
dingungen der Dauerhaftigkeit zu erfüllen oder wenigstens
erfüllen zu können, vorausgesetzt nämlich, 1. dass die Gelatine-
schicht von vornherein mit dem Papiere fest verbunden sei,
2. dass der Entwickler, speciell das in demselben enthaltene
Eisen durch saure Abwaschungen vollständig entfernt sei,
3. dass das Bild im Hyposulfit genügend fixirt und 4. dass
das Hyposulfit durch gründliche Auswaschungen gänzlich eli-
minirt sei.
Unter diesen Bedingungen dürften chemisch entwickelte
Silberbilder auf Unveränderlichkeit die besten Ansprüche er-
heben.
Etwas anders gestaltet sich die Sache mit den Chlorsilber-
citratgelatine- (sogen. Aristotyp-) Bildern ohne Entwickelung.
Die meisten solcher Abdrücke, die ich seit Jahren verfertigte,
haben sich allerdings bis in das feinste Detail unverändert
erhalten; einzelne aber zeigen ein stellenweises Vergilben des
Bildes. Es bleibt durch weitere Erfahrung festzustellen, ob
dieses Uebel von ungenügender Entfernung des Hyposulfits
herrührt, oder ob auch fehlerlose Abdrücke dem Vorwurf der
Vergänglichkeit unterworfen sind.

Elektrische Lampen für photographische Dunkelzimnier.
Construirt von
E. Vohwinkel, Chemiker und Electriker in Wien.
Nach Fig. 61 werden diese Beleuchtungsapparate in Form
tragbarer Kastenbatterien, ohne Gläser, mit 3 oder mehr Zellen
von.20 cm Höhe ausgeführt. Es resultiren 6 oder mehr Volt
Spannung und 8 Ampere Stromstärke (kurz gemessen),
 
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