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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Schnauss, Julius Karl: Das erste und das jüngste Ereigniss in der Photographie
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Jaffé, Max: Ueber neue Lacke: Zapon und Brassolin
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0200

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Ueber neue Lacke: Zapon und Brassolin.

verwendet es frisch, so entwickelt es Momentbilder mit der
grössten Leichtigkeit und Schnelligkeit, so dass es dem Eiko-
nogen nichts nachgibt. Benutzt man von beiden Körpern
bereits gebrauchte Lösungen, so habe ich bemerkt, dass das
Hydrochinon die Schwärzen mehr deckt, das Eikonogen
bessere Halbschatten gibt, weshalb das letztere sich mehr
für Portraits eignen dürfte.
i ij! Wäre bei Anwendung des Eikonogens, wie die Vorschrift
angibt, zur grösseren Empfindlichkeit ein Vorbad nöthig, so
könnte dies nur für ein testimonium paupertatis gelten, denn
mit Vorbädern leisten andere Entwickler auch mehr, als im
einfachen Zustande. Was das Alaunbad zur Verhinderung des
Kräuseln anbetrifft, so ist dasselbe, je nach Beschaffenheit der
Gelatine auf den verwendeten Platten, so entbehrlich oder so
nöthig, wie bei jeder anderen alkalischen Entwickelung, und
richtet sich besonders nach der Stärke der Alkalität. Bei
kaustischem oder auch schon kohlensaurem Kali gebietet
die Vorsicht immerhin, ein Alaunbad einzuschalten.
Die mit Eikonogen entwickelten Negative auf Gelatine-
platten zeigen bei reflectirtem Licht betrachtet, in Folge ihrer
Klarheit allerdings einen deutlichem positivem Charakter, als
die auf andere Weise entwickelten, lassen sich aber in dieser
Beziehung noch lange nicht mit den auf Collodionplatten
mittels saurer Entwickelung erhaltenen vergleichen.
Beim Verstärken mit Sublimat und Ammoniak werden die
Eikonogen-Negative leicht gelb. Sämmtliche Versuche stellte
ich übrigens mit dem zuerst in den Handel gebrachten, kry-
stallinischen graulichweissen Präparat an, das jetzige ist
besser krystallisirt und scheint reiner zu sein.

Ueber neue Lacke: Zapon und Brassolin.
Von Max Jaffe in Wien.
Diese Lacke, erzeugt durch die „Frederick Crane Chemi-
cal Co.“ in Short Hills (New Jersey) und Birmingham, be-
stehen nach Buchner aus Lösungen von Celluloid in Amyl-
acetat und Aceton. Sie finden eine weitverbreitete Anwendung
zum Lackiren von Metaliwaaren und versuchte ich sie auf ihre
Verwendbarkeit in der Photographie. Beide Lacke zeigten
sich als sehr gut geeignet zum Lackiren von Gelatine-Trocken-
platten. Die Negative brauchen weder vor dem Ueberziehen
mit Lack, noch nachher erwärmt zu werden. Die Lacke
 
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