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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Dechy, Moritz von: Celluloid als Negativträger
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Schmutterer, H.: Ueber Zinkdruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0266

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250

Ueber Zinkdruck.

worden. Alle Entwickler, welche mit Glasplatten angewendet
werden, sind brauchbar. Ich habe mit Oxalat sehr schöne
Resultate erzielt. Die Negative sollen etwas kräftiger entwickelt
werden, als nach dem äusseren Anschein eine Glasplatte; sie
vertragen aber ebenso wie Glasplatten Verstärken und Ab-
schwächen. Vorsicht ist nöthig, damit sich im Fixirbade die
Blätter nicht aufheben und ungleich fixiren. Es ist daher eine
genügend grosse Menge von Fixirflüssigkeit nöthig, welche die
Fixirtasse vollkommen füllt. Beim Trocknen ist, sofern die
Celluloidblätter nicht mit kleinen Häkchen aufgehängt werden,
darauf zu achten, dass sich an einzelnen Stellen nicht zu viel
Wasser ansammle, welches dann Marken hinterlassen würde.
Der Anblick dieser Filmnegative ist in Folge der matten
Fläche ein prächtiger. Die Bildseite eignet sich vorzüglich zum
Retouchiren, sowohl mit Bleistift als mit Farbe und Wischer.
In erhöhtem Maassstabe dürfte die Anwendung von Cellu-
loid als Bildträger eine Epoche in der Ausübung der Photo-
graphie auf Reisen bezeichnen, wenn die von der Eastman-
Company angezeigten Celluloidrollen für ihre Rollcassetten
sich bewähren werden. Gewicht, Volumen erscheint unendlich
verringert, das öfter so lästige Wechseln der Platten vermieden.
Vielleicht wird es dann nicht mehr so ausserordentlich müh-
sam sein, Bilder zu gewinnen, welche sorgfältig eingestellt
und componirt — auch wissenschaftliche Resultate werden
durch künstlerische Vollendung nicht gefährdet — in einem
Formate erstellt werden, welches noch eine Unterscheidung der
Details ermöglicht und die Anwendung von Brennweiten der
Objective gestattet, welche sowohl mit der Plattengrösse als
auch mit dem Focus, unter welchem jedes Bild betrachtet wird,
im Verhältnisse stehen. Würde durch Einbürgerung der Cellu-
loid films der in Folge des Gewichtes der Glasplatten überhand-
nehmenden Verwendung kleiner Formate, der Taschenapparate,
Hand- und Detectiv-Cameras (es gibt auch ausnahmsweise
Fälle für Verwendung solcher Apparate!), gesteuert werden,
welche die künstlerische Stufe der Photographie niederdrücken,
so hätten wir eine für die Photographie im Allgemeinen be-
deutsame Neuerung zu verzeichnen.

Ueber Zinkdruck.
Von H. Sch mutt er er in Wien.
Die Arbeiten im grossen Maasstabe in Farbendruck wurden
in Wien vorerst in den Jahren 1872— 1873 gemacht, diese
 
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