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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Hesekiel, Adolf: Neue Geheim-Universal-Camera "Probata" und Loman's Handcamera "Reflex"
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Hesekiel, Adolf: Das Pizzighelli-Platinpapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0046

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Das Pizzighelli-Platinpapier.

Die Reflex-Camera wird in zwei Grössen hergestellt. Für
9 X 12 Platten mit lichtstarkem Aplanat, für 12 X 16 Va Plat-
ten mit lichtstarkem Portraitobjectiv.1)

Das Pizzighelli-Platinpapier.
Von Dr. Adolf Hesekiel in Berlin.
Es ist mir kein zweites Beispiel dafür bekannt, dass sich
in unserer Zeit, wo es so zahllose Neuigkeiten jeglicher Art
in der photographischen Branche gibt, ein photographisches
Copirpapier so schnell geradezu über die ganze Welt verbreitet
hätte, als das Pizzighelli-Platinpapier.
Diese ehrliche Behauptung mag vielleicht dem einen oder
dem andern meiner verehrten Leser als Reclame erscheinen —
man glaube mir bitte: nicht zu diesem Zwecke that ich sie.
Ich will einzig und allein damit bezwecken, einen unwider-
streitbaren Beleg dafür zu geben, dass eine ganz ausserordent-
lich grosse Anzahl von Photographirenden, seien es nun
Photographen oder Amateure, entschieden unzufrieden ist mit
den bisher allgemein verbreiteten Copirpapieren, welch’ letztere
alle miteinander eine viel zu complicirte und zeitraubende
Behandlungsweise beanspruchen und nach der einstimmigen
Ansicht aller auch nur einigermassen kunstverständigen Leute,
mit ihrem „Fettglanz“ ein wirklich künstlerisch schönes Resultat
schlechterdings nicht erreichen lassen.
Das Pizzighelli-Platinpapier vereinigt gleich zwei wesent-
liche Voitheile in sich.
In der Behandlungsweise, die es beim Copiren erfordert,
ist es so überaus einfach, dass hier mit grösster Ruhe aus-
gesprochen werden kann: einen einfacheren Copirprocess als
den mit diesem Papier kann es nie geben! Man hat nämlich
das Papier, das gut und trocken — womöglich unter Pressung
— auf bewahrt werden muss, unter dem Negativ in möglichst
hellem Licht „fertig“ zu copiren (also nicht dunkler, als man
es schliesslich zu haben wünscht), darauf ein oder zwei Mal
in mit Salzsäure angesäuertes Wasser und alsdann circa zehn
Minuten in reines Wasser zu legen. Dann ist das Bild schon
fertig. Vermittelst Wärme kann man es ohne Schaden auch
schnell trocknen.
Die Einfachheit der Behandlungsweise wird also den weit-
gehendsten Wünschen gerecht — aber, es soll hier nicht ver-
1) Letztgenannte Ausgabe kostet mit einer Cassette M. 300. Jede
weitere Jalousie-Cassette bei beiden Apparaten M. 12,50.
 
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