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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Hesekiel, Adolf: Neue Geheim-Universal-Camera "Probata" und Loman's Handcamera "Reflex"
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0045

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Neue Geheim-Universal-Camera „Probata“ etc.

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1. dass mail das Bild in dem Moment der Aufnahme
in seiner vollen Grösse auf einer horizontalen matten
Scheibe sieht, indem ein in der Camera angebrachter
Spiegel das von dem Objectiv (einem lichtstarken Apla-
nat) gegebene Bild auf dieselbe refleetirt;
2. dass man die Scharfeinstellung auf derselben, horizontal
gelegenen, festen Mattscheibe bewirkt (durch eine Schraube
an der Seite des Kastens);
3. dass nach der Einstellung ein einfacher Druck auf
einen Gummiball genügt, um sofort die Aufnahme ohne
alles weitere zu bewirken. (Die Doppelcassette ist von
vornherein bereits eingeschoben und geöffnet!);
4. dass sich der Momentverschluss direct vor der Platte
bewegt und mit grösster Leichtigkeit von aussen her
durch Drehen einer Kurbel in seiner Geschwindigkeit
verändert werden kann, ausserdem aber auch die längsten
Zeitexpositionen zulässt!
Dieser Verschluss erlaubt dem Objectiv, während der
Aufnahme mit ganzer Blendengrösse zu arbeiten! —
Während es bisher nur Apparate giebt, bei welchen man
im günstigsten Falle das aufzunehmende Bild dadurch sieht,
dass ein sog. Sucher oder ein Prisma dasselbe auf eine extra
angebrachte Mattscheibe (meistens verkleinert) wirft, betrachtet
man hier das Originalbild in dem Momente der Exposition
und werden durch diese Einrichtung natürlich auch die Dimen-
sionen der Camera verringert.
Während es ferner einige wenige Cameras giebt, die aller-
dings auch den Verschluss direct vor der Platte haben, bei
denen aber eine Einstellung der Bilder wie bei einer ge-
wöhnlichen Camera vor der Aufnahme auf einer beweglichen
Mattscheibe stattfinden muss, stellt man bei Loman’s
Camera ein bei eingeschobener und bereits geöffne-
ter Cassette!
In ein und demselben Momente mit vollbrachter Ein-
stellung kann man also mit dieser Camera die Aufnahme ge-
schehen lassen. Besonders zu empfehlen ist der Apparat:
1. für Landschafts-, Genre- und Detectiv-Arbeit;
2. bei Atelieraufnahmen, namentlich für Kinderbilder. Man
stellt das Bild des beweglichen Kindes scharf ein und
exponirt durch Betrachten des Bildes im geeigneten
Augenblick sogleich darauf.
Wie oft kommt es bei den gewöhnlichen Cameras vor,
dass das Object sich während des Cassetten-Einschiebens
vom Platze bewegt! Hier ist das unmöglich.
 
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