DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Schumann, Viktor: Photographische Gesammtaufnahmen des Spectrums zwischen den Wellenlängen 760 und 200 mm
DOI Artikel:Schiffner, Franz: Die Fortschritte der Photogrammetrie
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0179
Die Fortschritte der Photogrammetrie.
163
Der Spectrograph war so eingerichtet, dass sich die Cassette
um einen unter ihrer Horizontalfläche angebrachten Zapfen
drehen liess, dessen geometrische Achse mit der Mittellinie
der Bildebene zusammenfiel. Dieser Anordnung zufolge blieb
die Platte, wenn sie einmal scharf eingestellt war, mit ihrer
Mitte immer im Focus, welchen Neigungswinkel sie auch mit
der Objectivachse einsehliessen mochte. Es war sonach ein
leichtes, in analoger Weise wie bei Einstellung der Plattenmitte,
diejenige Schiefstellung zu ermitteln, in welcher die beiden
Enden des Spectrums gleichscharf erschienen. Da jedoch die
gewünschte Gleichmässigkeit der Bildschärfe für die gesammte
Aufnahme hierbei noch nicht erreicht wurde, so wurden wechsel-
weise Collimator und Camera verkürzt und nach jedesmaliger
Correctur des Neigungswinkels der Platte, bei verengtem Spalt
einige Spectra vom Zink- und Cadmiumfunken aufgenommen,
Es ergab sich hierbei, dass die besser definirten Platten dem
verkürzten Collimator und der verlängerten Camera angehörten.
Es zeigte sich ferner, dass die anfänglich bewirkte Scharf-
einstellung der Plattenmitte, wenn auch dieser, so doch dem
übrigen Spectrum nicht zum Vorth eil gereichte. Vollständige
Planheit zeigt auch die Diakaustik eines in vorgenannter Weise
umgeänderten Spectrographen noch nicht; dieselbe ist immer
noch, wenn auch nur sehr schwach gekrümmt. Ihre Convex-
seite kehrt sie dabei der lichtempfindlichen Platte zu. Der
Einfluss dieser Krümmung auf die Bildschärfe liess sich weiter
mindern durch eine mässige Verschiebung der Platte nach
dem Objectiv hin. Die Platte wurde dem letztem so weit ge-
nähert, dass sie sich bei 1/4 und 3/4 der Bildlänge im Focus
befand. In dieser Fassung gab der Spectrograph über das
ganze Spectrum eine gleichmässigere Schärfe denn je zuvor.
Die Fortschritte der Photogrammetrie.
Von Prof. F. Schiffner in Pola.
Trotzdem Arago schon 1839 prophezeite, die Photographie
werde bei Terrain- und Architekturaufnahmen Anwendung
finden; trotzdem die Principien dieser Anwendung schon vor-
her von Lambert (in seiner 1759 erschienenen Perspective)
ausgesprochen und von Beautemps-Beaupre seit 1791 mit
Hilfe von Handzeichnungen mehlfach practisch erprobt worden
waren: einen grösseren Kreis von Anhängern hat die photo-
11*
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Der Spectrograph war so eingerichtet, dass sich die Cassette
um einen unter ihrer Horizontalfläche angebrachten Zapfen
drehen liess, dessen geometrische Achse mit der Mittellinie
der Bildebene zusammenfiel. Dieser Anordnung zufolge blieb
die Platte, wenn sie einmal scharf eingestellt war, mit ihrer
Mitte immer im Focus, welchen Neigungswinkel sie auch mit
der Objectivachse einsehliessen mochte. Es war sonach ein
leichtes, in analoger Weise wie bei Einstellung der Plattenmitte,
diejenige Schiefstellung zu ermitteln, in welcher die beiden
Enden des Spectrums gleichscharf erschienen. Da jedoch die
gewünschte Gleichmässigkeit der Bildschärfe für die gesammte
Aufnahme hierbei noch nicht erreicht wurde, so wurden wechsel-
weise Collimator und Camera verkürzt und nach jedesmaliger
Correctur des Neigungswinkels der Platte, bei verengtem Spalt
einige Spectra vom Zink- und Cadmiumfunken aufgenommen,
Es ergab sich hierbei, dass die besser definirten Platten dem
verkürzten Collimator und der verlängerten Camera angehörten.
Es zeigte sich ferner, dass die anfänglich bewirkte Scharf-
einstellung der Plattenmitte, wenn auch dieser, so doch dem
übrigen Spectrum nicht zum Vorth eil gereichte. Vollständige
Planheit zeigt auch die Diakaustik eines in vorgenannter Weise
umgeänderten Spectrographen noch nicht; dieselbe ist immer
noch, wenn auch nur sehr schwach gekrümmt. Ihre Convex-
seite kehrt sie dabei der lichtempfindlichen Platte zu. Der
Einfluss dieser Krümmung auf die Bildschärfe liess sich weiter
mindern durch eine mässige Verschiebung der Platte nach
dem Objectiv hin. Die Platte wurde dem letztem so weit ge-
nähert, dass sie sich bei 1/4 und 3/4 der Bildlänge im Focus
befand. In dieser Fassung gab der Spectrograph über das
ganze Spectrum eine gleichmässigere Schärfe denn je zuvor.
Die Fortschritte der Photogrammetrie.
Von Prof. F. Schiffner in Pola.
Trotzdem Arago schon 1839 prophezeite, die Photographie
werde bei Terrain- und Architekturaufnahmen Anwendung
finden; trotzdem die Principien dieser Anwendung schon vor-
her von Lambert (in seiner 1759 erschienenen Perspective)
ausgesprochen und von Beautemps-Beaupre seit 1791 mit
Hilfe von Handzeichnungen mehlfach practisch erprobt worden
waren: einen grösseren Kreis von Anhängern hat die photo-
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