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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Einsle, Anton: Das Entwickeln der Platinotypien
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Schumann, Viktor: Photographische Gesammtaufnahmen des Spectrums zwischen den Wellenlängen 760 und 200 mm
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0174

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Photographische Gesammtaufnahme des Spectrums etc.

Plattenrand eindrückt. Die Platinotypien machen dann voll-
ständig den Eindruck von Kupferstichen.
Bei Reproductionen von Kupferstichen, Radirungen oder
Lithographien machen sich die grellen Weissen nicht gut, da
auf Chinapapier gedruckte Stiche nie weisse Lichter haben
können, da das Chinapapier einen gelblichen Ton hat. In
solchen Fällen wird eine Färbung mit Kaffee oder einem
Pigment (nach dem Waschen') vorgenommen, was aber nicht
immer den gewünschten Effect macht.
Um nun den Copien einen Naturton, welcher dem China-
papier eigen ist, zu geben und um letzteres selbst, sowie
zweimaliges Aufkleben zu vermeiden, habe ich nach einigen
Versuchen die Beobachtung gemacht, dass ein Zusatz von
Quecksilberchlorid zum Entwickler die Lichter und überhaupt
alle Weissen (daher auch den Rand) in ein angenehmes dem
Ton des Chinapapiers ähnliches Chamois verwandelt. Wurden
die Ränder des Negativs vor dem Copiren auf der Bildseite
(mit Stanniolstreifen) abgedeckt und das Papier entsprechend
grösser genommen, so hat man nach der Entwickelung einen
zum Aufziehen auf Kupferdruckpapier fertigen Abdruck, der
keiner Chinapapierunterlage bedarf.
Ich empfehle für Erzeugung eines
Chinatones
zu dem Entwickler einen Zusatz von 20 Proc. einer wässerigen
Lösung von Quecksilberchlorid (4:100). Der Entwickler kann
nur einmal gebraucht werden, da sofort nach dem Aufgiessen
ein gelbbrauner Niederschlag entsteht und den Entwickler
zur Erreichung des Chamoistones für weitere Copien unbrauchbar
macht. Zur schwarzen Entwickelung ist er jedoch trotz des
Niederschlages vollkommen brauchbar und kann eventuell
filtrirt werden.
Diese Copien, welche schwarz auf chamoisgelb erscheinen,
werden sodann gerade so weiter behandelt, wie bereits an-
gegeben.

Photographische Gesammtaufnahme des Spectrums
zwischen den Wellenlängen 760 und 200 pp.
Von V. Schumann in Leipzig.
Spectralaufnahmen mittels Prismen und Linsen aus Quarz
bieten heute keinerlei Schwierigkeiten mehr. Quarz definirt
eben so scharf wie Glas und ist dabei, zum Unterschied von
 
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