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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Angerer, Carl: Ueber die Erfindung der Autotypie
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Himly, Eugen: Ueber einen neuen Vergrösserungsapparat unter Anwendung eines Siemens'schen invertirten Regenerativ-Brenners
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0023

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Ueber einen neuen Vergrösserungsapparat etc.

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drein schärfer war als die durch wiederholte Uebertragung
gewonnenen.
Beinahe gleichzeitig erklärte auch Meisenbach, ein
ähnliches Verfahren anzuwenden und von seiner ersten Methode
abgekommen zu sein.
Eine weitere Aenderung in dem rein maschinellen Theil
des Autotypieverfahrens nahm man auch in Frankreich vor.
Man hatte in Paris bei Gillot, Boussod & Valadon, Lef-
man u. a. m. bereits schon früher Umgang von der beweglichen
Camera obscura genommen. Man befestigte nämlich daselbst
die Objective an einer geeigneten Stelle in der Wand der
Dunkelkammer und stellte das Original auf einem beweglichen
Stativ im lichten Raume vor dasselbe. In der Dunkelkammer
befindet sich die empfindliche Platte, ebenfalls auf einem ver-
schiebbaren Gestell. Man kann nun, während man das Objectiv
verdeckt und so die Belichtung unterbricht, das Auswechseln
der vorgeschalteten Schraffirungen vornehmen, ohne die em-
pfindliche Platte von der Stelle nehmen zu müssen.
Man sieht auch hier die Grundbedingung der Autotypie
nach Meisenbach, das Unterbrechen der Belichtung und
gleichzeitige Auswechseln der Schraffirungen, beibehalten.
Endlich will ich noch die in unglaublich vollkommener
Weise hergestellten Lineamente von Kurz in New-York er-
wähnen, welche auf einem eigenthümlichen Grunde auf Spiegel-
glasplatten unter Wasser gezogen werden. Es ist wohl nicht
Jedem bekannt, welch namenlose Ausdauer und Geduld dazu
gehört, eine für die Autotypie geeignete Lineatur zu schaffen.
Ich selbst habe alle vorhandenen Systeme von Liniirmaschinen
versucht und deren neue construirt, und damit jahrelang ge-
arbeitet, bis es mir gelungen ist, fehlerlose Lineamente fertig-
zubringen. Denn je schöner, gleichmässiger und schärfer das
Lineament ist, desto besser fallen selbstverständlich die damit
gemachten Autotypien aus.


Ueber einen neuen Vergrösserungsapparat unter
Anwendung eines Siemens’schen invertirten Regenerativ-
Brenners.
Von Eugen Himly; Hptm. a. D., Berlin.
Im Anfänge dieses Jahres veröffentlichten Herr Dr. F. Stolze
und Herr Regierungs- und Baurath Dr. Meydenbauer unab-
hängig von einander eine Methode über den Bau von Ver-
grösserungsapparaten ohne Anwendung von Condensor-Linsen.
Herr Dr. Meydenbauer führte auch im photogr. Verein in
 
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