DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Krüss, Andres Hugo: Ueber den Lichtverlust verschiedenfarbiger Strahlen in Glas
DOI Artikel:Lemling, Joseph: Die Entwicklung photographischer Aufnahmen mit besonderer Rücksicht auf die Eigenthümlichkeiten des neuen Hydrochinon-Entwicklers für Bromsilber-Gelatine-Negative
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0063
Die Entwicklung photographischer Aufnahmen etc.
47
und Roscoe ermittelten denselben bei Gelegenheit ihrer photo-
chemischen Untersuchungen und erhielten den Absorptions-
factor für 1 cm Dicke einer Glasplatte mit 0,866, während
Hankel bei ähnlichen Untersuchungen für dieselbe Grösse
den Werth 0,789 fand. Beide Zahlen bestätigen die Er-
fahrung, dass die stärker brechbaren Strahlen in Glas be-
deutend mehr geschwächt werden, als die weniger brechbaren
Strahlen.
Die Entwicklung photographischer Aufnahmen
mit besonderer Rücksicht auf die Eigenthiimlichkeiten
des neuen Hydrochinon-Entwicklers für Bromsilber-
Gelatine - Negative.
Von Josef Lemling,
Marmagen, Post Urft, Cöln-Trierer-Bahn, Rheinland.
Die ersten directpositiven Lichtbilder (Daguerreotypien) —
durch Schichten von Jod- und Brom-Dämpfen — auf polirten
Silberplatten erzeugt, wurden mittels Quecksilber-Dämpfen
entwickelt oder sichtbar gemacht.
Zur Sichtbarmachung oder Entwicklung der ersten Negative
(auf Papier) diente Gallussäure. Ich verwendete Tannin, das
ich mir selbst bereitete.
Für Negative und Positive auf Casein-Schichten benutzte
ich Pyrogallus und Tannin und versuchte auch schon damals
das rascher wirkende schwefelsaure Eisenoxydul.
Zu Collodion-Negativen fand ich dasselbe sehr wirksam
als statt dessen noch allgemein Pyrogallus angewendet wurde.
Pyrogallus wendete ich nach der Entwicklung mit Eisen,
zur Verstärkung der Negative damals an und ist dies auch
noch jetzt das beste Verfahren, um auf Collodion die höchste
Vollkommenheit der Negative zu erzielen, wie für alle Gravir-
und Druckverfahren erforderlich ist, wobei ich stets auf alle
die zahlreichen Verstärkungs-Quacksalbereien, welche die Ge-
sundheit untergraben, leicht verzichten konnte.
Zur Entwicklung der Bromsilber-Gelatine-Negative haben
die oxalsauren und citronensauren Eisenentwickler sich bewährt.
Pyrogallus wirkt langsamer aber zuverlässig und sicher.
In neuester Zeit wird als Ersatz dieser bewährten Bild-
entwickler das Hydrochinon — ein neuer photographischer
Handelsartikel — empfohlen.
Vorab muss ich aber hierzu erinnern, dass für alle photo-
chemischen Arbeiten die Anwendung des destillirten oder reinen
Wassers dem gewöhnlichen Wasser vorzuziehen ist. Letzteres
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und Roscoe ermittelten denselben bei Gelegenheit ihrer photo-
chemischen Untersuchungen und erhielten den Absorptions-
factor für 1 cm Dicke einer Glasplatte mit 0,866, während
Hankel bei ähnlichen Untersuchungen für dieselbe Grösse
den Werth 0,789 fand. Beide Zahlen bestätigen die Er-
fahrung, dass die stärker brechbaren Strahlen in Glas be-
deutend mehr geschwächt werden, als die weniger brechbaren
Strahlen.
Die Entwicklung photographischer Aufnahmen
mit besonderer Rücksicht auf die Eigenthiimlichkeiten
des neuen Hydrochinon-Entwicklers für Bromsilber-
Gelatine - Negative.
Von Josef Lemling,
Marmagen, Post Urft, Cöln-Trierer-Bahn, Rheinland.
Die ersten directpositiven Lichtbilder (Daguerreotypien) —
durch Schichten von Jod- und Brom-Dämpfen — auf polirten
Silberplatten erzeugt, wurden mittels Quecksilber-Dämpfen
entwickelt oder sichtbar gemacht.
Zur Sichtbarmachung oder Entwicklung der ersten Negative
(auf Papier) diente Gallussäure. Ich verwendete Tannin, das
ich mir selbst bereitete.
Für Negative und Positive auf Casein-Schichten benutzte
ich Pyrogallus und Tannin und versuchte auch schon damals
das rascher wirkende schwefelsaure Eisenoxydul.
Zu Collodion-Negativen fand ich dasselbe sehr wirksam
als statt dessen noch allgemein Pyrogallus angewendet wurde.
Pyrogallus wendete ich nach der Entwicklung mit Eisen,
zur Verstärkung der Negative damals an und ist dies auch
noch jetzt das beste Verfahren, um auf Collodion die höchste
Vollkommenheit der Negative zu erzielen, wie für alle Gravir-
und Druckverfahren erforderlich ist, wobei ich stets auf alle
die zahlreichen Verstärkungs-Quacksalbereien, welche die Ge-
sundheit untergraben, leicht verzichten konnte.
Zur Entwicklung der Bromsilber-Gelatine-Negative haben
die oxalsauren und citronensauren Eisenentwickler sich bewährt.
Pyrogallus wirkt langsamer aber zuverlässig und sicher.
In neuester Zeit wird als Ersatz dieser bewährten Bild-
entwickler das Hydrochinon — ein neuer photographischer
Handelsartikel — empfohlen.
Vorab muss ich aber hierzu erinnern, dass für alle photo-
chemischen Arbeiten die Anwendung des destillirten oder reinen
Wassers dem gewöhnlichen Wasser vorzuziehen ist. Letzteres