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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Aufnahmen von Geisteskranken zu Zwecken der Psychiatrie, durch die k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie und Reproduktionsverfahren in Wien
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Fritz, G.: Der autotypische Farbendruck
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0137

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Der autotypischc Farbendruck.

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ist, nach denselben charakteristische Merkmale der Krankheit
zu erkennen, was dagegen von Bildern von Geisteskranken,
welche durch Handzeichnungen hergestellt wurden, nicht ge-
sagt werden kann. Deshalb wurde diesen Aufnahmen seitens
der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Photographie
besondere Aufmerksamkeit zugewendet und sind über Ein-
ladung des Primarius Dr. Krajatsch in der niederöster-
reichischen Landesirrenanstalt in Kierling-Gugging Aufnahmen
verschiedener Geisteskranken (durch Prof. Dr. Eder und
Fachlehrer Len har d) gemacht worden. In Verwendung kam
hierbei ein Voigtländer-Euryskop von 66 mm Oeffnung und
ein Momentverschluss von Thury und Arney. Die Aufnahmen
gelangen vollkommen; es waren diese Collectionen ein Sammel-
punkt für Aerzte und andere Besucher auf der letzten Aus-
stellung an der k. k. Lehr- und Versuchsanstalt, und war ein
Probebild (in Lichtdruck von den Schülern der Anstalt ver-
vielfältigt) im illustrirten Ausstellungskatalog beigegeben.
Für das vorliegende „Jahrbuch“ wurde von der Licht-
druckanstalt Stengel & Mackert in Dresden (Marschall-
strasse 45) ein vortrefflicher Lichtdruck einer dieser Auf-
nahmen hergestellt und ist am Schlüsse des Bandes beigegeben.

Der autotypische Farbendruck.
Von G. Fritz, technischer Inspector der k. k. Hof- und
Staatsdruckerei in Wien.
Eines der schönsten Ausdrucksmittel, welches die Nutz-
barmachung der Photographie zur Herstellung von Hochdruck-
platten der Buchdruckerkunst für illustrativen Schmuck bietet,
ist der autotypische Farbendruck. Wurde die Illustrirung von
Druckwerken jeglichen Genres überhaupt erst dadurch eine
allgemeine und mögliche, seit es gelungen ist, nach einer
photographischen Naturaufnahme ein druckbares typogra-
phisches Cliche herzustellen, so bietet die Chromo-Autotypie
dem Druckwerke nicht nur reichen Schmuck, sondern auch
dem Freunde der Farbe künstlerischen Genuss und Befriedigung.
Ueber den practischen Werth der Schwarzautotypie für
die gesammte Verlagsthätigkeit und die Buchdruckerei und über
deren bildenden Werth für die grosse Masse heute noch zu
sprechen, ist müssige Sache. Immer kleiner wird der Kreis
ihrer anfänglichen engherzigen Gegner, welche nun von der
unumstösslichen Thatsaehe überzeugt sind, das Hunderte von
 
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