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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Just, E. A.: Das Copiren auf Gelatine-Emulsionspapier
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Goltzsch, H.: Die Neugestaltung des Stereoscops, eine Nothwendigkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0117

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Pie Neugestaltung des Stereoscops, eine Nothwendigkeit. 101

welcher es durch das auf einer starken Spiegelglasscheibe satt
aufliegende Negativ hinderch auf das Emulsionspapier reflec-
tirt. Der Spiegel S lässt sich für steiler einfallendes Licht
durch Schrauben an der Aussenkante entsprechend höher stellen.
Der Gang der Arbeit ist folgender: Der Arbeitende hat
auf einer Seite die schon exponirten, auf der anderen Seite die
noch intakten, vorher gut flach gepressten Blätter Emulsions-
papier zur Hand bereit liegen. Es wird nun bei geschlossener
Aussenklappe Ai die innere Klappe K' geöffnet und das Emul-
sionspapier gewechselt. Nhn schliesst man die innere Klappe,
presst sie mit der Hand oder mit einem starken Vorreiber fest
an und drückt auf den runden Hebel LT, welcher die äussere
Klappe in die Höhe wirft, so lange als die Exposition dauern
soll. Lässt man den Hebel H. aus, so fällt die Aussenklappe
durch ihr Eigengewicht nieder und die Exposition ist beendet.
Statt einer in die Höhe aufschlagenden Klappe, lassen
sich auch zweiflüglige seitlich aufschlagende Klappen mit Vor-
theil anordnen.
Der kleine Apparat hat den Vortheil denkbar grösster
Einfachheit in der Einrichtung wie Handhabung, entspricht
den Anforderungen, welche an Copirvorrichtungen zu stellen
sind, ziemlich vollkommen und ist sehr billig.
Er hat aber einen grossen Vortheil; das ist die Mög-
lichkeit, jeden Augenblick die Negative auswechseln zu
können, seien sie auch noch so verschiedener Grösse,
vorausgesetzt, dass die letztere noch innerhalb der Grösse der
Spiegelglas-Unterlagsplatte liegt. Reflectirt man auf viele
Bilder derselben Dimension, so lässt sich auch endloses Papier
gut verwenden, welches auf seitlich angeordneten Rollen auf-
gespeichert wird.
Auch als Retouehirpult ist der Apparat sehr gut zu ge-
brauchen, da er nach dem Princip des Retouchirpultes con-
struirt ist. Die äussere Klappe ist überdies mit einer Roth-
scheibe versehen, damit der Arbeitende das Negativ während
des Wechselns beobachten, also auch beliebige Theile desselben
copiren und zuverlässig treffen kann.

Die Neugestaltung des Stereoscops, eine Nothwendigkeit.
Von H. Goltz sch in Berlin.
Das Stereoscop in seinem jetzigen Zustande ist nicht mehr
lebensfähig; den ihm gebührenden Rang in Kunst und
Wissenschaft hat es bis heute nicht erlangt. Werden doch von
Jahr zu Jahr Ausstellungen veranstaltet, Preise ausgeschrieben,
 
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