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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Lainer, Alexander: Ueber das saure Fixirbad
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0261

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Ueber das saure Fixixbad.

245

Ueber das saure Fixirbad.
Von Alexander Lain er.
Zur Herstellung eines klaren sauren Fixirbades1) versetzt
man eine Natriumsulfitlösung mit einer bestimmten
Menge irgend einer Säure und gibt diese Mischung,
die nun saures Natriumsulfit und freie schweflige Säure ent-
hält, zum Fixirbad, welches dadurch sauer wird, gleich-
zeitig aber vollständig klar bleibt und somit keine Schwefel-
abscheidung zeigt.
Ich stelle gewöhnlich die saure Sulfitlösung folgender
Weise her:
250 g neutrales sehwefligsaures Natrium werden
in 1 Liter Wasser vollständig gelöst und mit 70 ccm
conc. Salzsäure versetzt.
Diese saure Sulfitlösung ist in gut verschlossenen Flaschen
lange haltbar und stellt sich der Preis derselben bei Selbst-
bereitung auf ca. 8 kr. per Liter.
Sie bildet ein vorzügliches Klärungsmittel für Ne-
gative, welche mit Pyrogallus-, Hydrochinon- oder Eikonogen-
Entwickler hergestellt wurden und kann zu demselben Zwecke
auch für Bromsilber-Emulsionspapier verwendet werden. —
Das saure Fixirbad erhält man, indem man zu einem ge-
wöhnlichen Fixirbade per Liter etwa 50—100 cm2) der Sulfit-
lösung zusetzt.
In Folgendem stelle ich jene Eigenschaften des sauren
Fixirbades übersichtlich zusammen, welche ich bis jetzt zu
constatiren in der Lage war.
1. Das Fixirbad bleibt klar und farblos. — 2. Die Negative
fixiren darin mit grosser Klarheit und ohne Gelbfärbung, wo-
durch ein brillanteres Oopiren ermöglicht ist. — 3. Wirkt das
saure Fixirbad zusammenziehend auf die Gelatineschicht und
macht meist die Alaunbäder überflüssig. — 4. Wird der Ne-
gativproeess, besonders beim Eikonogen-Entwickler, bedeutend
verkürzt, da zeitraubende Zwischenbäder bei Anwendung des
sauren Fixirbades wegbleiben können. — 5. Ist das saure
Fixirbad bei lOfacher Verdünnung auch für die Fixirung von
Emulsionspapieren sehr geeignet, indem besonders hier jede
Färbung, besonders der Weissen, vermieden werden muss.
— Die unter Punkt 1, 2. 4, 5 angeführten Eigenschaften

*) Zuerst mitgetheilt in den Mittheilungen der k. k. Lehr- und Ver-
suchsanstalt für Photographie in Wien. (Photogr. Corresp. 1889.)
2) Vergl. dieses Jahrb. S. 22. (Anm. d. Herausgebers.)
 
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