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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Geldmacher, F. W.: Die einseitige Ausdehnung des Papiers
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Kaiser, Friedrich: Ein practisches Zinkdruckverfahren
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0051

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Ein practisches Zinkdruckverfahren.

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■so dass ich gerade über diesen Gegenstand ein ganzes Buch
schreiben könnte, doch will ich mich vorerst mit diesen wenigen
Andeutungen begnügen und komme vielleicht später einmal
darauf zurück, um die einzelnen Sorten in ihren Separat-Er-
scheinungen, die einander sehr verschieden sind, näher zu
beleuchten.

Ein practisches Zinkdruckverfahren.
Mitgetheilt von Friedrich K a i s e r in Wien.
Seit Jahren wird der Mangel an guten lithographischen
Steinen, namentlich in grösseren Formaten, immer fühlbarer.
Man suchte nach einem entsprechenden Ersatzmaterial und
glaubte es im Zink gefunden zu haben. Wenn auch nicht ge-
leugnet werden kann, dass Zink in seinen Eigenschaften grosse
Aehnlichkeit mit dem lithographischen Steine zeigt, so be-
stehen doch so wesentliche Unterschiede, die das rohe Zink
nie geeignet machen werden mit dem lithographischen Steine
erfolgreich zu concurriren.
Aus diesem Grande konnten es auch alle früheren Zink-
druck-Methoden zu keinem rechten Erfolge bringen. Man
ging davon aus, den Ueberdruck auf das blanke Zink zu
machen, und die einzelnen mehr oder minder geheim gehal-
tenen Verfahren unterschieden sich grösstentheils nur darin,
dass z.B. A. mit Pyrogallussäure, B. mit Citronensäure, C. mit
Phosphorsäure und D. vielleicht mit Ohromsäure ätzte. Da
aber keiner daran dachte, die im Material liegenden Unter-
schiede auszugleichen, so hafteten allen diesen Verfahren so
zahlreiche Uebelstände an, dass von einer allgemeinen Ver-
wendbarkeit keine Bede sein konnte.
Die vielen Enttäuschungen aber, welche sich bei prac-
tischer Anwendung der oft pomphaft angekündigten und theuer
erkauften Recepte ergaben, machten die Drucker misstrauisch,
so dass dann später aufgetauchte, auf anderen Principien be-
ruhende Methoden, grossen Vorurtheilen begegneten. Nur so
ist es zu erklären, wenn ein seit einigen Jahren bekanntes,
wirklich gutes Verfahren noch nicht jene allgemeine Ver-
breitung gefunden hat, welche es seiner grossen Vortheile
halber verdient.
Bei den neueren Zinkdruckverfahren wird das Zinkblech
sozusagen nur als Unterlage benutzt. Man versieht dasselbe
mit einer Schicht, welche dem lithographischen Steine mög-
lichst nahe kommt und daher auch wie ein solcher behandelt
wird. Zu dieser Kategorie gehören auch die in weiteren
3*
 
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