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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Roese, ...: Zinkotypie in Farben (Chromozinkotypie)
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Miethe, Adolf: Der Compensator
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0220

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204

Der Compensator.

allgemeinen. Es werden jedoch für farbige Reproductioneu
mehrere Cliche’s gemacht. Z. B zeigen die diesem Jahrbuch
beigegebenen Illustrationstafeln, wie mit einer Conturplatte
(schwarz) und einer Tonplatte (roth oder schwarz) durch Zu-
sammendruck ein Bunthochdruck hergestellt wird. Für solche
Zwecke werden nach dem farbigen Originale zwei Aufnahmen
hergestellt und zwar eine sehr lang exponirte (eventuell ortho-
chromatische), damit die rothe Farbe im Negativ verschwindet
und eine sehr kurz exponirte Aufnahme, bei welcher Stich
und Ton Zusammengehen und nur die weissen Lichter noch
zur Geltung kommen. Nun wird mittels photolithographischen
Umdruckes jede Aufnahme auf Zink übertragen, retouchirt
(eventuelle Reste der einen Aufnahme entfernt) und auf die
übliche Weise geätzt. Natürlich muss Sorge getragen werden,
dass die Grösse der einzelnen Aufnahmen vollständig über-
einstimmt.
Auf diese Weise lassen sich Facsimile-Nachbildungen von
Farben-Holzschnitten etc. in Originalgrösse oder verkleinertem
Maassstab herstellen. Es werden in der kaiserlichen Reichs-
druckerei in Berlin eine grosse Anzahl alter Meister des Holz-
schnittes: Jan Livens, Hans Baldung Grien, H. Burgkmaier,
Alb. Dürer, Joh. Vechtlin, Lucas Cranach, Andrea Andreani,
Tobias Stimmer, Urse Graf, H. S. Beham, Schaeufelein, Alt-
dörfer etc. etc. farbig und schwarz, je nach den Originalen,
reproducirt und sind dieselben für ein Prachtwerk bestimmt.
Die erzielten Resultate sprechen für die hohe Leistungsfähigkeit
der erwähnten Methode.

Der Compensator.
Von Dr. A. Miethe in Potsdam.
Beim Gebrauch photographischer Weitwinkellinsen macht
sich stets in unliebsamer Weise eine Abnahme der Helligkeit
von der Mitte des Bildfeldes zum Rande geltend. Dieser Fehler,
der in der Natur der Sache begründet ist, wirkt um so störender,
je grösser der Winkeldurchmesser des Bildfeldes ist, da er
proportional der vierten Potenz des Cosinus des Winkels,
welchen die. Strahlen mit der Hauptaxe einschliessen, wächst.
Bei einem Bildfeld von 90 Grad z. B. ist die Intensität der
Randstrahlen nur noch J/4 derjenigen der Centralstrahlen. Be-
lichtet man daher die Mitte hinreichend, so ist der Rand stets
unterexponirt, während bei richtiger Exposition des Randes die
 
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