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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Marktanner-Turneretscher, Gottlieb: Fortschritte auf dem Gebiete der Mikrophotographie
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Hruza, Otto: Die Magnesium-Blitz-Flamme
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0099

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Die Magnesium-Blitz - Flamme.

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die beste Lichtquelle empfohlen wird, sowie auch über die
Technik seiner Anwendung (p. 8—11 und p. 26—29), weiter
das über Zeiss’sehe Apochromat-Objective und Projections-
oculare Erwähnte (p. 12 — 13). Sehr beherzigenswerth sind
ferner die Capitel über die Auswahl der zu photographirenden
Präparate und über die Principien der Beleuchtung ungefärbter
und gefärbter Präparate, wobei die Verfasser anführen, dass
gefärbte und ungefärbte Präparate für die photographische
Wiedergabe mit fast vollständig, oder selbst mit ganz voll-
ständig geöffnetem Condensor (Zeiss achromat. Condensor
num. Apert. 1.0) zu beleuchten sind. Interessant ist ferner,
dass die Verfasser zur Vergrösserung des beleuchteten Ge-
sichtsfeldes, d. i. bei Anwendung mittelstarker Vergrösserung,
diesen Zweck nie durch Einschaltung einer grell beleuchteten
Mattscheibe, wie dies andere Autoren empfehlen, erreichen,
sondern stets nur durch Anwendung einer derart vor dem
Condensor aufgestellten nicht achromatischen Sammellinse von
ca. 40 cm Brennweite, dass das von ihr erzeugte Sonnenbild
zwischen die einfache und doppelte Brennweite des Condensors
fällt. Dieser entwirft dann ein reelles vergrössertes Sonnen-
bild des früheren, und zwar wird dieses um so grösser, je
näher es an die einfache Brennweite heranrückt; durch passen-
des Verstellen des Condensors gegenüber dem Object muss
natürlich wie immer das vom Condensor erzeugte Sonnenbild
in die Objectebene verlegt werden. Zum Schlüsse sei noch
auf das ungemein lehrreiche, durch eine sehr gelungene
Spectraltafel erläuterte Capitel über die Anwendung von mono-
chromatischem Licht, respective der dazu nöthigen Lichtfilter
und orthochromatischen Platten hingewiesen.

Die Magnesium ■ Blitz - Flamme.
Von Ingenieur Otto Hruza in Wien.
Die hohe Intensität des Magnesiumlichtes, besonders jenes,
hervorgerufen durch eine Unzahl fein verteilter glühender
Staubkörner, ist vollkommen im Stande, bei günstiger An-
wendung unser Sonnenlicht zu ersetzen. Die Fähigkeit des
Magnesiumpulvers, selbst für Momentaufnahmen dienen zu
können, beruht nicht vielleicht in einer intensiveren Ver-
brennung des Magnesiums in dieser Gestalt, sondern blos in
der Menge von gleichzeitig verbrennenden Magnesiumkörnchen
und ist hauptsächlich abhängig von der Fläche, welche der
dichte Kern dieser Blitzflamme einnimmt.

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