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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Schmutterer, H.: Ueber Zinkdruck
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Bühler, Emil: Chlorsilbergelatine-Papier (nach Obernetter)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0267

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Chlorsilbargslatine - Papier (nach Obernetter).

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dürften noch in keinem Lande erreicht sein. Conrad Grefe
besitzt eine Handpresse in der Grösse von 2— 3 m, mittels
welcher solche Zinkplatten in einem Stücke in 15—20 Farben
gedruckt wurden, z. B. unser Kaiser in Lebensgrösse, das
Panorama von Rio Janeiro. Später liess Sieger sich eine
solche Presse, für grosse Placate in einem Stücke von 2—3 m
Länge, bauen, welche auch ganz Gutes leistete. Für Hand-
pressendruck war die Arbeit zu theuer und zu langsam. Diese
Arbeiten wurden alle von gekörnten Zinkplatten gedruckt, was
ein leichteres Arbeiten gibt.
Den practischen Werth hat aber der Zinkdruck nur, wenn
Zink anstatt der kostspieligen Steinplatten verwendet werden
kann. Man hat verschiedene Systeme — Kalkstein-etc.-Masse-
Anstrich-Platten, auch von glattem Zink mit diversem Wisch-
wasser — welche sich, indem wir viele solche versucht, alle
nicht bewährten. Es war immer ein unverlässliches Arbeiten,
kleine Auflagen als Versuch kamen zu Stande, mehr nicht.
Nach all’ diesen Versuchen haben wir die Erfahrung gemacht,
dass die mit einer eigenthümlichen Kalkschichte überzogenen
Platten von Wetzel & Naumann (Leipzig), welche dieser
gekörnt und glatt mit dem natürlichsten Ueberzug versieht, und
zwar, indem er Bruchsteine (lithogr.) auf löst und diese Lösung
unter Dampfanwendung aufträgt, sich am besten bewähren, so
dass wir diese einführten und auch für alle Zwecke verwenden
können. Diese Platten beanspruchen keine andere Behandlung
als der Stein, kein Wischwasser etc., das ist auch das rich-
tigste, um practisch wie vom Stein drucken zu können.
Die Anstalt von Wetzel & Naumann druckt mit 32
Schnellpressen und eben so viel Handpressen die feinsten
Feder- und Kreidezeichnungen in Chromomanier, welche an
Ausführung nichts zu wünschen übrig lassen.
Eines muss noch erwähnt werden, dass, wenn man mit
Zinkdruck anfängt, man sich ganz einrichten muss, d. h. ent-
weder ganz Zink- oder ganz Steindrucken muss, es muss alles,
Walzenfarbe, Maschineneinrichtung etc. danach eingerichtet sein.
(Siehe den Chromo-Zinkdruck, welcher diesem Jahrbuche
beigegeben ist.)

Chlorsilbergelatine-Papier (nach Obernetter).
Von Emil Bühler in Mannheim.
Nachdem die Schwierigkeiten einer regelmässigen Prä-
paration dieses Papieres überwunden waren, blieben die beiden
 
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