Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (4.1890)

Ueber Eikonogen,

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Eine noch weitaus wichtigere Ausnutzung durfte das
Magnesiumblitzlicht in der, der Wissenschaft dienenden, Photo-
graphie linden. Mit grossem Interesse haben wir die von
Prof. Dr. Hermann Cohn in Breslau mittelst dieses Lichtes
hergestellten und in der Wiener Amateurphotographen-Aus-
stellung 1888 sowie in Berlin 1889 zur Anschauung gebrach-
ten Photographien gesunder und kranker Augen gesehen,1) und
es ist wohl aus diesen Leistungen klar geworden, welcher
ausgebreiteten Verwendbarkeit auf wissenschaftlichem Gebiete
die Magnesiumblitz-Photographie fähig ist. Ich möchte da
nur auf eine Aufgabe hinweisen, deren unschwere Lösung die
pathologischen Anatomen bei ihren Forschungen bestens zu för-
dern imstande wäre, nämlich die Aufnahme solcher Präparate,
welche sich rasch verändern oder bei denen zum Zwecke der
Fixirung der Lagerungsverhältnisse, welche die Uebertragung des
Objectes ausschliesst, die Vornahme der photographischen Auf-
nahme am Orte von evidentem Vortheile wäre.
Solche und ähnliche Aufgaben werden sich mit der Zeit
in Hülle und Fülle ergeben und der Vortheil, welcher der
Wissenschaft aus ihrer Durchführung erwachsen wird, dürfte
bald dem Magnesiumblitzlicht die wohlverdiente Anerkennung
verschaffen.

Ueber Eikonogen.2)
Von Prof. Dr. J. M. Eder.
Im Jahre 1889 wurde von Dr. Andresen in Berlin ein
neuer organischer Entwickler entdeckt und unter dem Namen
„Eikonogen“ von der Berliner Actiengesellschaft für Anilin-
farben-Fabrikation seit dem Frühjahre 1889 erzeugt, von
Dr. Krügener in Frankfurt a. M. anfangs in Form eines
grauweissen Krystallpulvers, seit September 1889 aber in Form
compacter Krystallkörner in den Handel gebracht.
Das „Eikonogen“ ist das Natriumsalz der Amido-ß-naphtol-ß-
monosulfosäure von der Formel:
I SO3Na
C10Jff15 OH
(WH,
Es bildet ein weisses Krystallpulver, dessen wässerige
Lösung sich an der Luft bei Gegenwart von Natriumsulfit

!) Siehe dieses Jahrbuch für 1889, 3. Jahrgang, S. 132.
-) Aus den „Mittheilungen der k. k Lehr- und Versuchsanstalt für
Photographie in Wien“. (Phot. Corresp. 1889.),