DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:Jaffé, Max: Substituirung der fetten Farbe bei Zeichnungen und Umdrucken auf Stein und Metall
DOI Artikel:Lichtdruckanstalt von J. Schober
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0203
Lichtdruckansialt von J. Schober.
187
Beim Stein geht in den meisten Fällen das Entwickeln
mit kaltem Wasser von statten; in anderem Falle wende man
warmes Wasser an (welches bei Metall nicht rathsam ist).
Wenn die Entwickelung beendet, ätzt man leicht und walzt
die Zeichnung mit Federfarbe kräftig ein Hierauf guinmirt
man wie gewöhnlich und lässt den Stein mindestens 6 Stunden
stehen. Dann wäscht man den Gummi ab, ätzt in bekannter
Weise und schreitet zum Druck.
Will man den Stein hochätzen, so schmilzt man, unter
Anwendung von Wärme, Farbe und Asphalt zusammen. Auch
kann man die Deckung noch durch Aufstauben mit Colopho-
nium vor dem Wärmen verstärken.
Anstatt Asphalt kann man auch irgend welche alkoholische
Harzlösungen verwenden, als: Schellack, Mastix, Sandarak,
Colophonium. Färbt man diese Lacke mit Anilinfarbe, so
kann man die feinsten Decors auf Metall damit erzeugen.
Lichtdruckanstalt von J. Schober.
In unserem Jahrbuche ist ein Lichtdruck aus der Gross-
herzoglich Badischen Hofkunstanstalt für Lichtdruck von
J. Schober beigegeben, welcher nach einem orthochromatischen
Collodion-Emulsions-Negativ der k. k. Lehr- und Versuchs-
anstalt für Photographie und Reproductionsverfahren hergestellt
ist. Das Kunstinstitut des Herrn Schober wurde im Jahre
1875 gegründet und hat sich aus kleinen Anfängen zu einer
bedeutenden Anstalt emporgearbeitet, heute aber dieselbe nicht
nur mit mehreren Handpressen, sondern auch mit Schnell-
pressen, wobei als Kraft ein Gasmotor benutzt wird Auf
Ausstellungen hat Herr Schober mit seinen Leistungen auf
dem Gebiete des Kunstlichtdruckes bis heute 14 Medaillen er-
rungen. In der Anstalt werden besonders die bekannten
v. Werner’schen Illustrationen zu Scheffel’s Werken und
die kunstgewerblichen Entwürfe des Hm. Professor Götz,
Director der badischen Kunstgewerbeschule, in Lichtdruck ver-
vielfältigt. Das Etablissement des Hrn. Schober arbeitet
auch sehr viel für den Export. Unsere Lichtdruckbeilage
spricht für die Vortrefflichkeit dieser Anstalt.
187
Beim Stein geht in den meisten Fällen das Entwickeln
mit kaltem Wasser von statten; in anderem Falle wende man
warmes Wasser an (welches bei Metall nicht rathsam ist).
Wenn die Entwickelung beendet, ätzt man leicht und walzt
die Zeichnung mit Federfarbe kräftig ein Hierauf guinmirt
man wie gewöhnlich und lässt den Stein mindestens 6 Stunden
stehen. Dann wäscht man den Gummi ab, ätzt in bekannter
Weise und schreitet zum Druck.
Will man den Stein hochätzen, so schmilzt man, unter
Anwendung von Wärme, Farbe und Asphalt zusammen. Auch
kann man die Deckung noch durch Aufstauben mit Colopho-
nium vor dem Wärmen verstärken.
Anstatt Asphalt kann man auch irgend welche alkoholische
Harzlösungen verwenden, als: Schellack, Mastix, Sandarak,
Colophonium. Färbt man diese Lacke mit Anilinfarbe, so
kann man die feinsten Decors auf Metall damit erzeugen.
Lichtdruckanstalt von J. Schober.
In unserem Jahrbuche ist ein Lichtdruck aus der Gross-
herzoglich Badischen Hofkunstanstalt für Lichtdruck von
J. Schober beigegeben, welcher nach einem orthochromatischen
Collodion-Emulsions-Negativ der k. k. Lehr- und Versuchs-
anstalt für Photographie und Reproductionsverfahren hergestellt
ist. Das Kunstinstitut des Herrn Schober wurde im Jahre
1875 gegründet und hat sich aus kleinen Anfängen zu einer
bedeutenden Anstalt emporgearbeitet, heute aber dieselbe nicht
nur mit mehreren Handpressen, sondern auch mit Schnell-
pressen, wobei als Kraft ein Gasmotor benutzt wird Auf
Ausstellungen hat Herr Schober mit seinen Leistungen auf
dem Gebiete des Kunstlichtdruckes bis heute 14 Medaillen er-
rungen. In der Anstalt werden besonders die bekannten
v. Werner’schen Illustrationen zu Scheffel’s Werken und
die kunstgewerblichen Entwürfe des Hm. Professor Götz,
Director der badischen Kunstgewerbeschule, in Lichtdruck ver-
vielfältigt. Das Etablissement des Hrn. Schober arbeitet
auch sehr viel für den Export. Unsere Lichtdruckbeilage
spricht für die Vortrefflichkeit dieser Anstalt.