Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (4.1890)

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Neuere Entwickler-Recepte etc.

Das Elemiharz wird stark verfälscht und ist es insbe-
sondere gewöhnlicher Terpentin und verschiedenes Coniferen-
harz (Colophonium), welches als Fälschungsmittel benutzt wird.
In diesen Fällen giebt, wie bereits erwähnt, die Verseifungs-
zahl Aufschluss.
Dieselbe beträgt für:
Colophonium 168—200,
Terpentin 102.
Auch Weihrauch soll als Verfälschungsmittel dienen.
Das Elemiharz wird vielfach zur Herstellung von Firnissen
verwendet. Am besten hierzu eignet sich das ostindische
Elemiharz, nicht allein deshalb, weil es eine ziemliche Festig-
keit besitzt, sondern auch weil es den Firnissen einen ange-
nehmen Geruch ertheilt. In zweiter Linie kommt das ameri-
kanische Elemiharz, dasselbe verleiht den Firnissen eine gewisse
Geschmeidigkeit und ist frei von Terpentingeruch Im frischen
Zustande soll das Elemiharz nicht verwendet werden, da sonst
der Firniss sehr unter dem Einflüsse von Licht und Luft
leiden würde.
Das weiche Elemiharz ist ein wichtiger Bestand-
theil der Kampmann’schen lithographischen ümdruckfarbe
(s. S. 210.)

Neuere Entwickler-Recepte (alkalische Entwickler)
für Bromsilber- Emulsionspapier (Positiventw icklung).
Von Dr. E. A. Just in Wien.1)
1. Der Pyro-Soda-Metabisulfit-Entwickler
(nach Prof. Eder).
Lösung I. 4 g Pyrogallussäure und
l’/a g Kalium-Metabisulfit werden in
100 ccm destillirtem Wasser gelöst.
Diese Lösung hält sieh in verschlossenen Flaschen viele
Wochen lang.
Lösung II. 10 g krystallisirte Soda und
15 g Natriumsulfit werden in
100 ccm destillirtem Wasser gelöst.
Zum Gebrauche mischt man gleiche Theile von I, 11 und
von destillirtem Wasser. Der Entwickler wirkt P/gfach lang-
samer als der gewöhnliche Pyro-Soda-Entwickler, durch Ver-

0 Aus: „Leitf. für den Posifiv-Entw.-Process auf Gel.-Ein.-Papier“.