Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

DOI issue:
Original-Beiträge
DOI article:
Valenta, Eduard: Die Elemiharze
DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0229

DWork-Logo
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Die Elemiharze.

213

Nach G. Ciamician1) gibt der krystallisirende Antheil
des Elemiharzes bei der Destillation mit Zinkstaub Toluol-
Meta und Para-Aethylmethylbenzol und Aethylnaphthalin.
Der nicht krystallisirbare Theil des Elemiharzes besteht
nach verschiedenen Angaben aus mehreren sauren und in-
differenten Harzen, von denen zwei näher untersucht und be-
schrieben wurden. E. Buri bezweifelt die Reinheit derselben
und stellt die Ansicht auf, dass die beiden Harze Gemenge
mehrerer Harze gewesen seien, welche Ansicht alle Wahr-
scheinlichkeit für sich hat.
In neuerer Zeit wurden die Elemiharze nach den allgemein
für die Untersuchung der Fette gebräuchlichen Methoden unter-
sucht und Verseifungszahlen (Säure und Esterzahl), sowie das
Jodabsorptionsvermögen bestimmt. E. Kremei2), M.v Schmidt
und F. Erbau3), ferner R. Williams4) haben die Säure- ifnd
Esterzahl (Verseifungszahl) einer Reihe von Harzen bestimmt,
für Elemi (Manilla-Elemi) hat erstgenannter bei 2 Sorten die
Säurezahlen S = 3 und S — 18 und die Esterzahlen E = 24
und E = 8 gefunden, woraus sich die Verseifungszahlen, d. h.
jene Anzahl mg I£OH, welche 1 g Harz zur Verseifung be-
nöthigt, V = 27 und V = 26 ergeben. Diese Zahlen stimmen
fast vollkommen mit den von M. v. Schmidt und F. Erban
gefundenen überein, und scheint Diterich5), welcher die
Verseifungszahl des Elemiharzes V = 129,9 angiebt, entweder
ein fremdes Harz oder ein verfälschtes Elemi untersucht zu
haben.
Die niedere Verseifungszahl des Elemiharzes ist für den
Nachweis von Verfälschungen von hohem Werthe, da sämmt-
lichen Harzen, welche eventuell zu Verfälschungszwecken be-
nutzt Werden könnten, bedeutend höhere Verseifungszahlen zu-
kommen.
Das Jodabsorptionsvermögen, nach der von v. Hübl6) an-
gegebenen Methode bestimmt, schwankt nach den verschiedenen
Angaben zwischen 85,1 und 175,39, was sich dadurch erklären
lässt, dass die verschiedenen Experimentatoren verschiedene
Sorten Elemiharze untersuchten, deren Gehalt an ätherischem
Oele ja ebenfalls, je nach dem Alter des Productes schwankend,
Einfluss auf das Jodabsorptionsvermögen ausüben muss.

1) Sitzungsber. d. k. k. Akad. d. Wissensch. in Wien, Bd. 77 — II.
2) Pharm. Post 1886.
3) Sitzungsberichte d. Akad. d. Wissensch. in Wien, November 1886.
4) Chem. News, Bd. 58, S. 224.
6) Helfenberger Annalen, Dresden 1887.
6) Dingler’s polytechn. Journal, Bd. 253, S. 251.
 
Annotationen