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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Volkmer, Ottomar: Ueber Kohledruck
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Dreesen, Wilhelm: Wie und wann?: Eine Betrachtung über Landschaftsphotographie
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0160

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Ueber Kohledruck.

gitter, welches aus einem endlosen in Bewegung gesetzten
Gitterband besteht. Nach Zurücklegung dieses Weges ist die
im Pigment enthaltene Gelatine bereits erstarrt, dass Papier
wird daher, auf halbem Gitterwege angelangt, in Streifen von
vier Meter Länge abgeschnitten, sodann mittelst einer Aufzug-
Vorrichtung in höher gelegene, geheizte Localien gebracht und
dort im Dunklen vollständig getrocknet.
Dieses lichtempfindliche Papier wird nun zum Verbrauch
in entsprechende Grösse geschnitten, unter dem photographischen
Negative exponirt und dann in Wasserbädern von 35 bis 40° C.
entwickelt. Die vom Lichte getroffene Gelatine ist unlöslich
geworden, die vom Lichte nicht getroffene löslich geblieben
und wäscht sieh daher aus. Das Bild entsteht in positiver
Form auf der Kautschukschieht des Papieres, aber in ver-
wechselter Lage bezüglich rechts und links. Das so entstandene
Bild muss nun, um richtig zu werden, auf einen anderen
Papierbogen übertragen werden.
Hierzu wird gelatinirtes Papier genommen, dieses mit der
Gelatineseite auf die Bildfläche der entwickelten aber trockenen
Kohlecopie platt aufgelegt und nun die Copie von rückwärts
mit Benzin angestrichen. Das Benzin bemächtigt sich des
Kautschuks, dieses lässt die Pigmentbildschicht los und das
Bild übergeht auf diese Weise an die Gelatineschicht des auf-
gelegten gelatinirten Papieres und haftet dann, trocken ge-
worden, unveränderlich fest an dieser Schicht. Damit ist das
Bild positiv und rechtseitig geworden und zur Verwendung
geeignet.
Die auf diese Weise übertragenen Copien werden dann
auf Carton aufgezogen, satinirt und in den Handel gebracht.
Hanfstängl reproducirt mit diesem Verfahren die Werke
moderner Meister von den Kunstausstellungen in München in
allen Formaten, vom Gross-Folio angefangen bis zur Visitkarten-
grösse und erfreuen sich diese Erzeugnisse des Kunsthandels
grosser Beliebtheit.

Wie und wann?
Eine Betrachtung über Landschaftsphotographie.
Von W. Dreesen in Elensburg.
1. „Wie und wann ich zum Landschaften ausgehe, wird
Manchem vielleicht interessiren, da, wie ich aus eigener Er-
fahrung weiss, dass man mit grosser Vorliebe sich so leicht
als möglich, mit Apparat und das dazugehörige beladet, und
 
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