Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Schumann, Viktor: Photographische Gesammtaufnahmen des Spectrums zwischen den Wellenlängen 760 und 200 mm
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0178

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Photographische Gesammtaufnahme des Spectrums etc.

baren Spectrum des Ultravioletten nicht entfernt in Concurrenz
treten.
Auf die Anordnung meines Versuchs bezüglich, der mich
zur Kenntniss der vorgenannten Thatsachen führte, lasse ich
nachstehend noch einige Bemerkungen folgen. Vielleicht dass
die eine oder die andere dem Leser von Vortheil sein kann.
Als Lichtquell zu meinen Spectralaufnahmen diente ein
Flaschenfunken, welcher durch ein kleines Inductorium für
8 cm lange Funken erzeugt wurde. Als Elektroden dienten
zwei Stäbchen aus Zink. Ein Quarzcondensator vereinigte die
brechbarsten Strahlen nach Möglichkeit in der Spaltöffnung
des Spectrographen; er steigerte die Lichtstärke des Spectrums
in sichtbarem Maasse. Auf einer an Stelle der lichtempfind-
lichen Platte in die Cassette eingelegten Uranglasscheibe er-
schienen dann die helleren Linien des Ultravioletten und dabei
so lichtstark, dass die Bewegung der brechbarsten, der Zink-
linien No. 27, 28, 29, bei Drehung des Prismas mit Leichtigkeit
verfolgt werden konnte. Es liess sich hiernach die letzte der
genannten Linien, die No. 29, deren Wellenlänge 2024, ohne
Mühe in das Minimum der Ablenkung einstellen.
Die Aufnahmen sollten sich von Wellenlänge 7600 bis
2000 erstrecken. Damit nun nicht das eine oder das andere
Spectrumende über den Plattenrand hinausfiel, so musste bei
Drehung des Prismas hierauf Rücksicht genommen werden.
Die Schiefstellung der fluorescirenden Platte zur Objectiv-
achse, ebenso der Abstand der Platte vom Objectiv, beide
wurden anfänglich nur oberflächlich und nach Massgabe der
Schärfe der Linien, wie solche die Uranglasplatte zeigte, fest-
gestellt. Hierzu diente eine Lupe von schwacher Vergrösserung,
welche nach Art des Soretoeulars, unter starker Neigung auf
die Bildfläche gerichtet wurde. Verdunkelung des Zimmers
erhöhte die Deutlichkeit des Fluorescenzspectrums beträchtlich.
Die ersten photographischen Aufnahmen mit dem so vor-
gerichteten Spectrographen galten zunächst nur der Focusirung
der Plattenmitte. Zu diesem Zwecke wurde die Länge des
Spaltrohrs und der Camera mehrmals hintereinander um ein
und dasselbe Maass (5 bis 2 mm) gleichmässig verändert und
für jede Länge eine Spectrumaufnahme ausgeführt. Die Schärfe
dieser Aufnahmen gewährte den ersten Anhalt für die ge-
suchte Focallänge. Eine mehrmalige Wiederholung dieses
Versuchs bei immer kleiner (2 bis Va mm) gewählten Ver-
schiebungsintervallen der Rohre führte am Ende zu demjenigen
gegenseitigen Abstand von Spalt und Platte, bei welchem die
Mitte der letzteren die bestmögliche Definition zeigte.
 
Annotationen