Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Lemling, Joseph: Beantwortung verschiedener Fragen für die Zukunft der Photographie und anderer Kunst- und Industrie-Zweige
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0068

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Beantwortung verschiedener Fragen etc.

52
für den Zeichner eine positive Copie auf Chlorsilber-Albumin
oder Collodion. Nach der üeberarbeitung mit Tusche kann
die photographische Skizze ausgelöscht werden und es bleibt
die reine copirfähige Arbeit des Zeichners nur auf dem Papiere
zurück.
Von diesem lässt sich dann ein vollkommenes und zu
Gravüren geeignetes Original-Negativ mittels des Collodion-
Negativ-Verfahrens in einfacher und sicherer Art herstellen
Bei Gravir- und Druck-Verfahren ist ein einziges
vorzügliches Negativ mehr werth als 25 Platten
oder eine Spule Bromsilberpapier mit Negativen
bedeckt, wovon nichts zu gebrauchen ist.
Kürzlich machte ein practischer Fachmann und Verehrer
des Soliden der Kunst die Bemerkung:
„Bromsi 1ber-Gelatine mit Zusatz von Jodsilber
ist in der Gesammt-Photographie gar sehr nützlich
für Negative, aber die allgemeine Anwendung des
Bromsilberpapiers für positive Bilder — als Photo-
graphien fürs Publikum — wäre ein neuer Krebs-
schaden unserer Kunst!!“
Aus mehreren Gründen glaube ich aber, dass dieser
Schaden nicht so weit um sich fressen wird, als dieser Herr
zu fürchten scheint.
Einige Bemerkungen über Conservirung des Holzes
für photographische Werkzeuge und für alle sonstige
werthvolle Arbeitern aus Holz.
Zu meinen mannigfaltigen optisch-chemischen und anderen
Studien, Versuchen und practischen Anwendungen habe ich
im Laufe der Zeit mir mancherlei Werkzeuge und Einrich-
tungen aus Holz anfertigen lassen, theils mir auch solche
selbst hergesellt.
Beim Gebrauche derselben machte ich schon frühzeitig
manche Beobachtungen über das Werfen (Verziehen) und die
Zerstörung des Holzes durch Holzkäfer, Holzwespen etc.
Diese Beobachtungen veranlagten mich schon damals
nach geeigneten Austrocken- und Imprägnations-Verfahren zu
suchen, die der Natur des Holzes und den beabsichtigten Zwecken
entsprechend, sich auf die Dauer für die Praxis bewährten,
wie ich nun nach vielen Jahren genau und sicher feststellen kann.
Zum Imprägniren des Holzes wählte ich vorab solche
Stoffe zu meinen Versuchen, welche leicht anwendbar, mög-
lichst billig und geruchlos sind, nicht giftige Eigenschaften
und Feuergefährlichkeit besitzen und mit den Holzfasern innige
 
Annotationen