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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Bothamley, C. H.: Herstellung orthochromatischer Platten mittels des Bades
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Herstellung orthochromatischer Platten mittels des Bades.

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3. Das Vorbad mit verdünntem Ammoniak kann man
ohne merklichen Verlust der Empfindlichkeit weglassen, wenn
die Farbstoff lösung selbst Ammoniak enthält.
Zu bemerken ist auch noch, dass bei den angewendeten
Sorten Platten keine merkliche Zunahme an Empfindlichkeit
auftrat, wenn die Concentration der Farbstofflösung von
1 : 10000 auf 1 :5000 gesteigert wurde.
Wenn die Platten mit harter Gelatine hergestellt sind, oder
wenn sie mit Chromalaun behandelt sind, so ist es rathsam,
das stärkere Bad zu benutzen oder die Immersionszeit zu ver-
längern.
Ives übergiesst die Platten mit einer Lösung von 1 Theil
des Farbstoffes in 1750 Theilen Alkohol, lässt den Alkohol
verdunsten, wäscht die Platte dann mit Wasser ab und lässt
sie darauf trocknen. Es war nicht leicht, einzusehen, warum
dies grössere Empfindlichkeit geben sollte als das blosse Ein-
tauchen der Platten in eine wässerige Lösung des Farbstoffes.
Doch bestätigen photometrische Versuche diese Behauptung,
wenngleich es möglich ist, dass die Resultate etwas verschieden
sein mögen, je nachdem die Platten, welche benutzt sind, mit
verschiedenen Arten von Gelatine hergestellt sind. Die Ver-
suche bestätigen auch Ives’ Behauptung, dass die Platten, wenn
sie nur mit der alkoholischen Lösung des Farbstoffes behandelt
und nicht nachher abgewaschen werden, keine Empfindlichkeit
gegenüber den weniger brechbaren Strahlen annehmen, ohne
Zweifel, weil der Alkohol die Gelatine nicht durchdringt.
Es zeigte sich auch, dass bei einzelnen Platten die Schichte
unter dem contrahirenden Einfluss des Alkohols das Bestreben
zeigte, sich vom Glase zu lösen.
Danach scheinen die besten Resultate in folgender ein-
facher Weise mit Eosin-Farben oder mit Cyanin erzielt zu
werden. Man reinige die Platte vom Staube und tauche sie
2 bis 3 Minuten in
Farbstofflösung (1: 1000) 1 bis 2 Theile,
Ammoniak (10 Proc.) 1 Theil,
Wasser 8 Theile,
lasse die Platte dann kurze Zeit trocknen, stelle die untere
Kante auf Filtrirpapier, um die Flüssigkeitsmenge, welche
sich dort sammelt, zu entfernen, und trockne die Platte darauf
im Dunklen in reiner Luft. Entwickele dann bei rothern
Licht mittels einer Entwickelungsflüssigkeit, welche ungefähr
2 Theile Kalium- oder Natrium-Metasulfit in 500 Theilen
enthält, um die Flüssigkeit klar zu erhalten und so den Process
überwachen zu können. Wird mit Cyanin gearbeitet, so muss
 
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