Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

DOI Heft:
Original-Beiträge
DOI Artikel:
Zettnow, Emil: Microphotographisches
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0198

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
182

Microphotographisches.

äusserst scharf über das ganze Gesichtsfeld und übertreffen
hierin die gewöhnlichen Objective; sie zeichnen sich ferner
durch grosse Lichtstärke aus: bei Anwendung eines solchen
Objectives von 54 mm Focus, beträgt die Vergrösserung je nach
Auszug der Camera, vom Objectiv an gerechnet, da dieselben
ohne Projections-Ocular benutzt werden, bei 80 cm das löfache,
bei 180 das 33 fache, während das Objectiv von 27 mm Focus
die Vergrösserung verdoppelt. Bei zarten und schwach ge-
färbten Schnitten ist zur Herstellung grösserer Contraste das
Kupferchromfilter oder bei Anwendung von Lampenlicht ein
solches von doppeltchromsaurem Kali allein nothwendig, damit
die für das Auge stark gefärbt erscheinenden Stellen des
Präparates auch im Negativ als solche auftreten. Dieselben
Gesichtspunkte sind selbstverständlich, trotz der Freiheit vom
chemischem Focus, bei den Apochromaten massgebend Statt
der im Jahrbuch 1889 S. 241 empfohlenen Erythrosin-Bade-
platten bediene ich mich jetzt noch lieber solcher, welche in
der Emulsion gefärbt sind; dieselben besitzen eine grosse
Haltbarkeit und lassen sich hart arbeitend herstellen, ein Um-
stand. welcher gerade für Microphotographieen zur präcisen und
kräftigen Zeichnung zarter Linien von besonderer Wichtigkeit
ist. Als Mutter-Emulsion benutze ich eine 0,5 AgJ enthal-
tende Bromsilber-Emulsion, welche völlig schleierfrei arbeitet
und 1 : 30000 mit Erythrosin gefärbt ist.
Bei Benutzung von käuflichen Platten zur Verwendung
als Badeplatten überzeuge man sich vorher, dass dieselben,
nach dem Einweichen, während 2 Min. in destillirtes Wasser
und darauf folgendem Einlegen in frischen Entwickler nicht
Schleiern, weil etwaiges beim Guss zugesetztes KBr ausge-
waschen ist; sonst schiebt man die Schuld, wenn eine derartige
Platte gefärbt wurde und schleierte, auf das Erythrosin, anstatt
auf diesen Umstand und kann selbstverständlich einen geringen
Schleier durch Zusatz von KBr zum Entwickler unschädlich
machen.
Seit einigen Monaten bringt die Firma Warmbrunn,
Quilitz & Co. in Berlin Absorptionskästen in den Handel,
deren aus Spiegelscheiben bestehende Wände mit Hilfe von
weisser Emaille im Muffelofen zusammengeschmolzen sind, so
dass dieselben gegen Alcohol, Aether, Säuren und Alkalien
völlig dicht sind. Auf diese Weise sind die Uebelstände der
bisherigen Absorptionsgefässe mit einem Schlage gehoben.
 
Annotationen