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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Vogel, Hermann Wilhelm: Ueber die Verschiedenheit in der Farbenempfindlichkeit an verschiedenen Tagen
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Vogel, Ernst: Ueber die Auswahl der rothen Scheiben für Dunkelkammerlaternen
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0215

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Ueber die Auswahl der rothen Scheiben etc.

199

resp. grüngelbe Lieht manchmal das blaue. Im letzteren Falle
wird der farbenempfindliche Effect am wenigsten hervortreten.
Weitere Versuche darüber sind im Gange.

Ueber die Auswahl der rothen Scheiben für Duukel-
kammerlaternen.
Von E. Vogel in Berlin.
Für Dunkelkammeilaternen zur Trockenplattenentwicklung
benutzt man grösstentheils rothes Kupferüberfangglas, da Gold-
glas bekanntlich ganz erhebliche Mengen grünes und blaues
Licht durchlässt.
Weniger bekannt dürfte es aber sein, dass durchaus nicht
alles Kupferüberfangglas für photographische Zwecke brauch-
bar ist. Betrachtet man zwei, scheinbar völlig gleiche rothe
Scheiben durch das Spectroscop, so findet man oft ganz ge-
waltige Unterschiede. Ein gutes brauchbares .Glas soll,
namentlich wenn es bei der Entwickelung farbenempfindlicher
Platten benutzt werden soll, ausschliesslich rothes Licht hin-
durchgehen lassen, da Eoth diejenige Farbe ist, für welche
auch Farbenplatten am wenigsten empfindlich sind.
Leider sind derartige Scheiben nicht gerade häufig; unter
grossen Vorräthen findet man oft nur wenige brauchbare Platten.
Ich benutze zur Auswahl des Glases schon seit längerer
Zeit ein Taschenspectroscop, ■welches ich (mit weit geöffnetem
Spalt) auf eine hell brennende Gas- oder Petroleumlampe
richte und dann die untersuchende Platte langsam daran vor-
bei bewrege, bis dieselbe in allen Theilen untersucht ist. Es
kommt nämlich häufig vor, dass sich ein Theil einer grösseren
Scheibe als völlig brauchbar, der entgegengesetzte dagegen
als total unbrauchbar erweist, während selbst für ein im
Unterscheiden feiner Farbennüancen geübtes Auge ohne Spec-
troscop kein Unterschied bemerkbar war. — Auf Grund vieler
Erfahrungen glaube ich behaupten zu können, dass gut 99 Proc.
aller in Dunkelkammerlaternen befindlichen rothen Scheiben
nichts taugen. Jedenfalls sind viele Klagen über schleiriges
Arbeiten von farbenempfindlichen Platten auf eine fehlerhafte
Beleuchtung zurückzuführen. — Es wäre wohl wünschens-
werth, dass sich die Händler photographischer Artikel mit
der spectroscopischen Prüfung der rothen Scheiben vertraut
machten, da nicht jeder in der Lage ist sich selbst ein Spec-
troscop zu beschaffen.

 
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