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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Kampmann, Carl: Ueber die Herstellung einer neuen lithographischen Umdruckfarbe unter Anwendung von Elemiharz
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0224

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208

Ueber die Herstellung einer neuen Umdruckfarbe etc.

nicht genügend widerstandsfähig gegen Säuren, sondern wird
von denselben leicht aufgelöst, erweicht und durchdrungen.
Wenn nun dieses eben Gesagte beim Umdruck auf Stein
seine vollste Richtigkeit hat, so ist es aber noch mehr beim
Umdruck auf Metall zutreffend und wünschenswerth, Mittel zur
Abhilfe zu finden.
Ausgehend von der Erkenntniss der zu behebenden soeben
definirten Uebelstände, habe ich die Anwendung des gerade
für diesen Zweck die glücklichste Eigenschaft und Consistenz
besitzenden Gummi-Elemi versucht, und glaube ich, gestützt
auf langjährige Proben und Erfahrungen, damit ein Product
gefunden zu haben, welches es gestattet, mit dem Zusatz von
Seife und anderen weichen Fettstoffen, wie Unschlitt und Fir-
niss, auf ein sehr geringes Maass herunterzugehen, ohne dass
einerseits die Deckkraft der Schicht, noch andererseits die
Sättigung der fetten oder ölsauren Kalkschicht herabgemindert
wird, sondern im Gegentheile beides in bedeutendem Grade
vermehrt wird.
Die Druckfähigkeit dieser nach wohl ausprobirten Recepten
von mir zusammengesetzten Farbe ist eine ausgezeichnete und
steht in nichts den bisher in Anwendung gebrachten käuflichen
Farben, deren Zusammensetzung geheim gehalten wird, zurück.
Sie ist wohl eine sogenannte strenge Farbe und dies soll und
muss jede Umdruckfarbe sein; sie lässt sich jedoch (zu kalte
Locale oder kalte Steine ausgeschlossen) gut auftragen, hebt
gut ab, verschmiert keine Zeichnung, selbst nicht die feinsten
Kreide- oder Rasterbilder und gibt in normaler Schicht einen
allen Anforderungen genügenden Umdruck. Die Herstellung
meiner Umdruckfarbe geschieht folgendermassen:

Asphalt.20 g
Kolophonium.100 „
werden in Terpentinöl.40 „
in der Wärme gelöst, und kommen dazu:
Gelbes Wachs.20 g
Unschlitt.140 „
Gummi-Elemi2) 230 „
Marsailler Seife.30 „
Mittelstarker Leinölfirniss . 60— 80 „
Feinster Flammenruss . . 80—100 „

1) Gummi-Elemi kommt in verschiedenen Sorten in den Handel,
welche sich verschieden verhalten. Die hier in Rede stehende Sorte war
weiches Elemiharz von salbenartiger Consistenz von der hiesigen Firma:
Müller v. Aichholz, Wien III., Heumarkt, sowie von Gehe <fc Co.
in Dresden bezogen.
 
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