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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Husnik's neues Reproductions-Emailpapier
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0234

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218

Husnik’s neues Reproductions - Emailpapier.

Nicht so feine Ausläufer konnte man mit einem beliebigen
Uehertragungungspapier erzielen, denn eine Autotypie erschien
oft in den höchsten Lichtern zu tonig und dunkel, weil die
daselbst stehenden Punkte zu stark geworden sind. Was Anderes
konnte die Ursache dieser Erscheinung sein, als das tiefe Re-
lief, welches jedes chromirte Gelatinepapier auf der Copie vor
dem Entwickeln besitzt. Dadurch, dass der Punkt sehr tief
liegt, hat der entwickelnde Schwamm keinen vollkommenen
Zutritt zu demselben, und es bleibt daher an dem eigentlichen
Punkt noch etwas von der fetten Farbe zurück, welche auf den
Wänden sitzt, und nachher mit angedruckt wird.
Es war daher der Gedanke nahe ein solches Papier her-
zustellen, welches eine harte Gelatine besitzt, die gar nicht im
Wasser aufquillt, und daher dieselben Eigenschaften dem Ei-
weiss gegenüber zeigt, wie das feste Zink selbst. Die Versuche
mit so stark gehärteter Gelatine waren jedoch mit schlechten
Resultaten verbunden, indem eine solche Gelatine beim Sen-
sibilisiren zu wenig Chromsalz aufnahm und daher das Eiweiss
auf der Copie nicht gehörig coagulirt wurde; die Farbe ging
auch von der Zeichnung beim Entwickeln weg; auch war der
Umdruck sehr schwierig, indem die Copien sehr lange gefeuchtet
werden mussten.
Man musste daher die Härtung nur bis zu einem gewissen
Grade forciren, bei welchem die Gelatine auch noch die anderen
wichtigen Eigenschaften nicht entbehrte. Auf diese Weise ent-
stand das Reproductions-Emailpapier.
Das Reproductions-Emailpapier gibt dieselben Resultate,
wie z. B. der Asphaltprocess, indem die feinsten Punkte und
Striche eben so fein erscheinen wie am Negativ. Die Behand-
lung dieses Papiers ist dieselbe wie bisher, nur muss das
Chromsalzbad anstatt 1 : 14 nur 1 : 13 sein und ohne Spiritus-
zusatz. Man neutralisirt das Bad mit Aetzammoniak bis es
gelb erscheint und badet 4—5 Minuten lang. Sehr vortheilhaft
ist es, ein Drittel des verwendeten Chromsalzes mit doppelt-
chromsaurem Ammon, die andern zwei Drittel mit doppeltchrom-
saurem Natron, welches sehr leicht löslich und billiger ist. zu
ersetzen. Auf diese Art wäre die Zusammensetzung des Chrom-
bades folgende:
70 g doppeltchromsaures Natron,
30 „ „ „ Ammon,
1300 „ Wasser
und Aetzammoniak bis zur Neutralisation.
 
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