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Künstliches Licht.
C. 0. Schirm, der Erfinder der bereits früher beschrie-
benen Magnesiumblitzlampe (Eder’s Jahrbuch für 1889.
3. Jahrgang, Seite 373) errichtete Ende 1889 in Berlin ein
Atelier, in welchem ausschliesslich mit Magnesiumblitzlicht
gearbeitet wird. Als „Atelier“ dient ein durch ein Fenster
mässig erhelltes geräumiges Zimmer. Als Lampen dienen
mehrere Bunsen-Brenner (bis 20 Stück) durch welche Magne-
sium geblasen wird. — Auch das Copiren erfolgt mittels
Magnesiumblitzlicht auf Eastman's Bromsilbergelatinepapier
(l1^ Centigr. Magnesium, Distanz des Copirrahmens 120 cm).
Als Entwickler dient Eikonogen. Auch Dr. Just’s Chlorsilber-
gelatinepapier leistet gute Dienste (Phot. Mitth. 1889. Bd. 26,
Seite 273).
H. Stüller beschreibt eine neue Magnesiumblitzlampe
(mit Figur) in den „Photogr. Mitth.“ (Bd. 26, S. 38), wobei
Magnesiumpulver durch einen Petroleum - Rundbrenner ge-
blasen wird.
Eine einfache Vorrichtung für Magnesiumblitzlicht be-
schreibt A. Guebhard (La Nature 1889, S. 309). Er hält
Fig. 68.
Fig. 69. Fig. 70.
ein Glasröhrchen nächst einer Kerzenflamme (Fig. 68, 69, 70)
oder befestigt dasselbe an die Kerze und bläst Magnesium-
pulver durch. Er nennnt den Apparat „Photospire“.
Von Prof. Dr. M. Müller erschien ein interessantes Werk:
Bedeutung und Verwendung des Magnesiumlichtes in der Photo-
graphie, 1889. (Weimar). Daselbst werden die ausgezeichneten
Magnesiumblitzlicht - Photographien Prof. M. Müller’s im
Inneren der kürzlich erforschten Hermannshöhle bei Rübeland
(Harz) beschrieben. In dem Buche „Die Hermannshöhle bei
Rübeland“ von Dr. Kloos und Dr. Müller (Verlag der
Deutschen Photographen-Zeitung in Weimar, 1890) werden
diese schönen Aufnahmen in Quartformat im Lichtdruck wieder-
gegeben. Dr. Müller verwendet ein Gemisch von überchlor-
Künstliches Licht.
C. 0. Schirm, der Erfinder der bereits früher beschrie-
benen Magnesiumblitzlampe (Eder’s Jahrbuch für 1889.
3. Jahrgang, Seite 373) errichtete Ende 1889 in Berlin ein
Atelier, in welchem ausschliesslich mit Magnesiumblitzlicht
gearbeitet wird. Als „Atelier“ dient ein durch ein Fenster
mässig erhelltes geräumiges Zimmer. Als Lampen dienen
mehrere Bunsen-Brenner (bis 20 Stück) durch welche Magne-
sium geblasen wird. — Auch das Copiren erfolgt mittels
Magnesiumblitzlicht auf Eastman's Bromsilbergelatinepapier
(l1^ Centigr. Magnesium, Distanz des Copirrahmens 120 cm).
Als Entwickler dient Eikonogen. Auch Dr. Just’s Chlorsilber-
gelatinepapier leistet gute Dienste (Phot. Mitth. 1889. Bd. 26,
Seite 273).
H. Stüller beschreibt eine neue Magnesiumblitzlampe
(mit Figur) in den „Photogr. Mitth.“ (Bd. 26, S. 38), wobei
Magnesiumpulver durch einen Petroleum - Rundbrenner ge-
blasen wird.
Eine einfache Vorrichtung für Magnesiumblitzlicht be-
schreibt A. Guebhard (La Nature 1889, S. 309). Er hält
Fig. 68.
Fig. 69. Fig. 70.
ein Glasröhrchen nächst einer Kerzenflamme (Fig. 68, 69, 70)
oder befestigt dasselbe an die Kerze und bläst Magnesium-
pulver durch. Er nennnt den Apparat „Photospire“.
Von Prof. Dr. M. Müller erschien ein interessantes Werk:
Bedeutung und Verwendung des Magnesiumlichtes in der Photo-
graphie, 1889. (Weimar). Daselbst werden die ausgezeichneten
Magnesiumblitzlicht - Photographien Prof. M. Müller’s im
Inneren der kürzlich erforschten Hermannshöhle bei Rübeland
(Harz) beschrieben. In dem Buche „Die Hermannshöhle bei
Rübeland“ von Dr. Kloos und Dr. Müller (Verlag der
Deutschen Photographen-Zeitung in Weimar, 1890) werden
diese schönen Aufnahmen in Quartformat im Lichtdruck wieder-
gegeben. Dr. Müller verwendet ein Gemisch von überchlor-