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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 4.1890

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Die Fortschritte der Photographie und Reproductionstechnik in den Jahren 1888 und 1889
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https://doi.org/10.11588/diglit.44290#0385

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Steinheliogravure von Eckstein in Halbtönen.

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Zur Herstellung eines Steines mit Rasterumdruck in einer
der vorhergehend bemerkten drei Arten wird ein glatt ge-
schliffener und gut mit Oxalsäure polirter Stein vorgerichtet.
Man macht sich dann auf eigens zum Ueberdruck gestrichenem
Papier einen Abzug vom Mutter - Rastersteine, feuchtet den-
selben von rückwärts und, wenn er halb trocken geworden,
legt man ihn auf den glatt polirten Stein und macht den Um-
druck. Hierauf behandelt man den Stein auf seiner Oberfläche
mit warmem Wasser um das Papier abzuheben und das Raster-
bild am Stein sitzen zu haben; mit kaltem Wasser wird hier-
auf der Umdruck ausgewaschen.
Weil das Glattpoliren des Steines mit Kleesalz geschieht,
so muss vor dem Abdrucke des Rasters der Stein von jeder
Spur Kleesäure befreit sein, weil sonst der Ueberdruck beim
Entwickeln mit fortgeht und das Resultat mangelhaft wird.

Fig. 76.


BSBBBBBBBBBBBBBH

aBHBBSBBHBBBBBBE

9BBSBBB8BBBBRBKE

BBBDBKBHSBBBBBBB
»XBBBBBISBBBSlfBHH

KBaaBannHiiiann


Fig. 77.


Fig. 78.


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Macht man hierauf in analoger Weise senkrecht zur ersten
Linienlage einen zweiten Umdruck oder nach beiden diagonalen
Richtungen einen dritten und vierten Umdruck, so erhält man
die Rasterarten ad Fig. 77 und 78 — Zum Schlüsse wird der
Raster mit Colophonium eingestaubt, der Ueberschuss des
letzteren mit einem Pinsel aus Baumwollbäuschchen gut ent-
fernt und das Colophonium mit Aether an das Rasterbild an-
geschmolzen. — Ein so vorgerichteter Stein ist nun zur Her-
stellung einer Stein-Photogravure verwendbar.
Zu diesem letzteren Verfahren der Reproduction benöthigt
man ein sehr klares und weiches photographisches Negativ,
von dem ein Glaspositiv in Kohle abgenommen wird. Unter
diesem Glaspositiv wird dann gewöhnliches Pigment-Gelatine-
papier, welches durch doppeltchromsaures Kali lichtempfindlich
gemacht wurde, während 10 bis 30 Minuten dem Lichte aus-
gesetzt und mit Vogel’s Photometer auf 14—16 Grad copirt.
Das copirte Pigmentpapier wird nun im kalten Wasser
kurz angefeuchtet, mit der Pigmentfläche auf den bereits vor-
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