Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik (8.1894)

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Von. den brechbarsten Strahlen etc.

Cyanbande bei 3883,55. Beide verschwinden in der Kegel
erst dann, wenn man geeignete Bindemittel für das Quecksilber
(Platinmohr)1 2) anwendet, die Röhre gleichzeitig von innen
und von aussen stark und anhaltend erhitzt und währenddem
wiederholt mit Wasserstoff auswäscht.
Eine meiner Wasserstoffröhren enthielt beide Verunreini-
gungen und ihre, bei steigendem Druck und steigender Tem-
peratur aufgenommenen Spectra beweisen, dass sich das
Cyangas an der Strahlung nicht betheiligt, sobald sich in der
Strombahn eine Leydner Flasche und Funkenstrecke befinden,
dass es aber nach Beseitigung der Funkenstrecke sofort wieder
zu wirken beginnt. Aehnlich dem Cyan verhält sich der
Quecksilberdampf. Der Vollständigkeit halber mag jedoch er-
wähnt werden, dass die Cyanbande gleich den Linien des
Wasserstoffs — es sind in diesem Falle nur Hß und -Hy er-
schienen — bei 32 mm Druck und Anwendung einer Flasche
kaum noch sichtbar sind. Während aber der Wasserstoff bei
Steigerung des Druckes wieder an Energie gewinnt, geht die
Cyanbande weiter zurück und tritt bei 100 mm (höchster Druck
der Reihe) nur noch als Spur auf.
Diese Ergebnisse sind einer Spectralreihe entnommen, die
36 unter verschiedenen Aufnahmebedingungen photographirte
Spectra enthält. Schon der erste Blick darauf lehrt, dass die
Druckintervalle der Röhre grösser sind, als es die Darstellung
feinerer Wandlungen des Spectrums gestattet. Die Reihe kann
darum auch auf Vollständigkeit keinen Anspruch erheben.
Wenn ich sie dennoch besprochen habe, geschah es nur, um
zu zeigen, dass das Cyangas selbst bei der höchsten Temperatur,
die sich gegenwärtig erzeugen lässt, fortbesteht, ohne sich dabei
im Spectrum zu manifestiren.
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Von den brechbarsten Strahlen und ihrer photogra-
phischen Aufnahme.
Von Victor Schumann in Leipzig.
(Dritte Folge.3)
Meine Beobachtungen der brechbarsten Strahlen habe ich
unvorhergesehener Hindernisse halber seit reichlich Jahresfrist
nicht fortsetzen können. Was ich seit meinem letzten Bericht
1) Schwefel in Stücken, den man für den gleichen Zweck vorge-
schlagen hat, bindet wohl das Quecksilber, verunreinigt aber das Wasser-
stoffgas mit schwefliger Säure, sodass alsdann von reiner Röhrenfüllung
erst recht nicht die Rede sein kann.
2) S. Jahrbuch f. Photographie f. 1893, S. 68.