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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Ueber Projections-Einrichtungen von der Rathenower optischen Industrie-Anstalt vorm. Emil Busch A.-G.
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0112

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92

Ueber Projections -Einrichtungen.

c) ein Objectiv, welch.es von dem zu projicirenden Objecte
ein Bild erzeugt;

d) ein Schirm, welcher das Bild auffängt.

а, b und c werden meist fest und derartig miteinander
verbunden, dass nur aus der Objectivöffnung Licht austritt.
Diese Verbindung stellt dann den Projectionsapparat dar.

Als leitende Grundsätze bei der Zusammensetzung eines
Projectionsapparates dienen folgende:

1. Die Lichtquelle habe eine möglichst geringe Flächen-
und Tiefenausdehnung und sei möglichst intensiv.

2. Der Condensor erzeuge in der Blendenebene'des Objectives
(bezw. in dessen erstem Plauptpuukte) ein Bild der Lichtquelle.

3. Der Durchmesser des Condensors soll, wenn es sich
darum handelt, ein Plattenformat bis in die Ecken gleich-
mässig zu beleuchten, etwa ein Zehntel grösser sein, als die
Diagonale der betreffenden Platte.

4. Die Linse des Condensors, welche der zu projicirenden
Platte zugekehrt ist, soll für photographische Vergrösserungen
möglichst frei sein von Bläschen und Schlieren. Am zweck-
mässigsten ist ihre Brennweite etwas grösser, als die des zur
Verwendung kommenden Objectives zu wählen.

5. Triple-Condensoren mit gleicliem Linsendurchmesser
und gleicher Brennweite, wie solche aus zwei Linsen, haben
keinen wesentlichen Vorteil vor diesen.

б. Triple-Condensoren, welche bei gleichem Linsendurch-
messer eine kürzere Brennweite haben, als solche aus zwei
Linsen, sind bei möglichst punktförmiger Lichtquelle (elektri-
sches Licht u. s. w.) immer vorzuziehen, da sie eine grössere
Apertur haben, die Lichtquelle näher an dieselben heran-
kornnit, und sie infolgedessen, je nach den Verhältnissen,
zwei- bis fünfmal mehr Licht aufnehmen, resp. abgeben können,
als jene (Fig. 29). Bei ausgedehnteren Lichtquellen (Auer-
lampen u. s. w.) tritt dieser Vortheil nur hervor bei Objectiv-
breunweiten, bezw. Objectweiten von solchen Längen, für welche
das reelle, vom Condensor erzeugte Bild cler Lichtquelle,
welches im ersten Hauptpunkte des Objectives liegen muss,
nicht allzusehr von der natürlichen Grösse abweicht; infolge
der kürzeren Brennweite der Triple-Condensoren wird andern-
falls leicht das Bild der Lichtquelle grösser als die Blendeu-
öffnung des Objectives, so dass nicht mehr alles Liclit, welches
der Condensor aufnimmt, zur Wirkung kommt, und unter
Umständen so der Triple-Condensor ein dunkleres Bild geben
kanu, als der aus zwei Linsen gebildete. Um eventuell
diesem Vorkotnmnisse begegnen zu können, ist es von Vortheil,
dass man in solchen Fällen die Meniscuslinsen leicht entfernen
 
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