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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Baltin, P.: Der Hypergon-Doppel-Anastigmat
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0125

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Der Hypergon - Doppel - Anastigmat.

überhaupt nur den Zweck verfolgen kann, die Fehler der
sphärischen Abweichung zum Verschwinden zu bringen.

Für die Beseitigung der chromatischen Abweichung er-
gibt sich bei der Anwendung der oben besproehenen Blenden-
öffnungen eine sehr einfache Arbeitsweise, welche eine Cor-
rectur derselben durch Verschieben des Objectives oder des
Mattscheibenrahmens nach der optischen Einstellung über-
fliissig macht: man stellt mit Blende /'/20 ein und macht
die Aufnahme mit fj30.

Es Uegt nämlich der Brennpunkt der chemisch wirksamen
St-rahlen bei /J30 an derselbeu Stelle, wo bei fj20 der Brenn-
punkt der optisch hellsten Strahleu sicli befindet.

Das praktische Arbeiten mit dem „Hypergon“ gestaltet
sich demnach nicht anders, als mit jedem anderen Objective,
und die durchschnittliche Anwendung der Blende fj30 wird
um so weniger zu Bedenken Anlass geben können, als die
bisherigen Weitwinkel, z. B. das Pantoskop oder Weitwinkel-
Lynkeioskop, bei Ausnutzuug grösserer Winkel eine viel weiter-
gehende Abblendung verlangen und für Momentaufnahmen
.derartige Objective nicht bestimmt sind.

Ein bekannter Uebelstand aller Weitwinkelsysteme ist die
starke Lichtabnahme nach dem Rande zu, und schon beim
Pantoskope mit seinem verhältnissmässig kleinen Bildwinkel
ist man zur Plebung derselben auf die Constructiou der Steru-
blende oder anderer ausgleichender Vorrichtungen verfallen.
Es ist nur natürlich, dass der Hypergon-Doppel-Anastigmat
diesem Uebelstande in gleicher Weise unterliegt. Wenn sich
aucli der geschickte Operateur durch iVnw'endung der Stancl-
entwicklung, dirrch Abschwächen der Mitte und Verstärken
des Randes zu helfen weiss, so w’ird man sich doch bei Aus-
nutzung des ganzen Winkels zweckmässig einer geeigneten
Sternblende bedienen. Die günstigste Form und Anbringung
derselben, sowie eine bequeme Vorrichtung zum Drehen unter-
liegen in der Goerz’schen Anstalt zur Zeit noch Versuchen,
deren Abschluss in einigen Wochen zu erwarten ist.

Der Hypergon-Doppel-Anastigmat wird vorläufig in folgen-
den Grössen ausgeführt w Terden:

B-rennweite: 4,5 cm, Bildkreisdurchmesser etwa 22,5 crn

7.5 »

6,0

30.°

9,0

12,0

I5>°
 
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