Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

DOI Artikel:
Lumière, Auguste; Lumière, Louis; Seyewetz, Alphonse: Das Abschwächen der Silberbilder
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0149

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Das Abschwächen der Silberbilder.

129

Hinsictitlich der umgekehrten Wirkung des Permanganats,
welclie verhindert, dass dasselbe auf das Silber, welches an
den transparenten Stellen sich auf der Oberfläche der Schicht
befindet, einwirkt, kann tnan annehmen, dass sie die Teudenz
hat, an diesen Stellen Silber niederzuschlagen nach der
Formel:

2 KMn 04 -f- 3 Ag SOx = SO± K2 -f- 2 S04 Mn -f- Ag 3 —j— 4 02
wie in dem Falle des Ammoniumpermanganats oder des
Wasserstoffsuperoxydes.

Endlich mag hier noch Erwähnung finden, dass wir zu
negativen Resultaten bei Verwendung einer ganzen Reihe
von Peroxydverbindungen gelangt sind, von denen wir von
vornherein geglaubt hatten, dass sie als Ersatz für das
Ammoniumpersulfat verwendbar sein müssten. AVir fanden,
dass eine kleine Zahl dieser Substanzen das Bestreben zeigt,
das Silber des Bildes in Oxyd zu verwandeln, und so im
Gegensatze zu dem Erstrebten iu etwas eine Verstärkung her-
beiführt, während andere der in Frage stehendeu Substauzen
ohne jede Wirkung auf das Bild blieben, mochten sie nun in
neutraler oder saurer Lösung zur Anwendung gelangen.

Unsere Versuche in der angedeuteten Richtung erstreckten
sich auf die Perjodate, Jodate. Jodsäure und Perjodsäure; auf
die Perchlorate, Chlorate, die Perchlorsäure und Chlorsäure; auf
die Bromate; auf die alkalischen PermoEbdate, Perwolframate,
Pervanadate und Perborate.

Wir sind zu den Schlussfolgerungeu gekommen, dass es
der Substanzen, welche im Stande sind, die Silberbilder ab-
zuschwächen, indem sie die durchsiclitigen Stellen rascher als
die transparenten angreifen, nur eiue kleine Anzahl zu gebeu
scheint und diese nur in saurer Lösung die gedachte Wirkung
ausüben. Es scheint diese Kategorie nur die Persulfate, das
W 7asserstoffsuperoxyd und das Kaliumpermanganat in saurer
Lösung, d. h. Substanzen zu umfassen, welche je nach den Um-
stänclen Sauerstoff oder aber Wasserstoff abgeben. Es sind das
also Verbindungen, die, wenn sie auch zu den Peroxyd-Ver-
bindungen gehören, doch hinsichtlich ihrer chemisclieu Eigen-
schaften sich von den Abschwächern ganz wesentlich unter-
scheiden, welche gleichzeitig und gleichmässig auf alle Theile
des Bildes einwirken.

9
 
Annotationen