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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Namias, Rodolfo: Ueber das Sepia-Papier und seine Verwendung
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0193

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Ueber das Sepia-Papier und seine Verwendung.

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man Positive, so viel man will, herstellen, da der Sepiaton
gegen das Liciit ausreichend undurchlässig ist. Die positiven
Zeichnungen können auch auf Sepia-Papier oder auf Cyano-
t}^p-Papier hergestellt werden. Uebrigens habe ich ge-
funden, dass man viel lichtundurchlässigere Negative da-
durch erhalten kann, dass man das Sepia-Papier statt mit
Hyrposulfit in einer Sulfit-Lösung fixirt, welche goprocentiges
krvstallisirtes Natriumsulfit enthält. An anderer Stelle habe
ich die grosse Löslichkeit der organische Säuren enthaltenden
Silbersalze, so des citronensauren, weinsauren und oxalsauren
Silbers, in Sulfit hervorgehoben; diese Löslichkeit ermöglicht
die Fixirung des Sepia-Papieres mittels Sulfits. Der Farben-
ton, den man dadurch erzielt, geht mehr ins Gelbliche, jedoch
ist hinsichtlich der Transparenz diese Farbe viel stärker
undurchlässig gegen die aktiven Strahlen, und man erhält
mittels derart fixirter Negative so auf sehr bequeme Weise
Positive ohne jede Grundfarbe.

Man kann auf diese Art durch Contact ohne Anwendung
von Platten auch Stiche reproduciren.

Die mittels Sulfits auf Sepia-Papier fixirten Negative bieten
noch den Vortheil, dass sie sich wenig verändern, selbst
wenn sie mehrmals zur Herstellung von Positiven benutzt
werden.

Benutzung des Sepia-Papieres zur Herstellung
photographischer Bilder. Man kann auf dem Sepia-
Papier schöne positive Copien von photographischen Negativen
herstellen, indem man ganz einfach mittels Hyposulfits fixirt.
Uebrigens lässt sich, wenn man den Sepiaton nicht will, auch
ein schönerer Farbenton leicht erzielen; man nimmt dazu
eine Goldtonung vor, jedoeh nicht in der üblichen Weise,
sondern indem man die Bilder nach dem Fixiren und Aus-
wmschen, nicht etwa vor diesen Operationen, im Goldbade
behandelt. Als beste Formel für das Goldtonbad hat sich
mir die folgende erwiesen:

Wasser.1000 ccm,

Rhodanammonium.25 g,

Reines Goldchlorid.0,5 g.

Die Tonung geht rasch vor sich; der Ton, den die Bilder
annehmen, ist ein sehr schönes Dunkelviolett von künstlerischer
Wirkung. Nach dem Tonen werden die Copien ausgewaschen
und getrocknet.

Verwendung desSepia-Papieres zu photo-
mechanischen Druckverfahren. Die auf dünnem
Sepia-Papier mitteis Sulfits fixirten Strichnegative können in
 
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