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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Namias, Rodolfo: Photographische Basreliefs
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0195

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Photographische Basreliefs.

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hat. Ich habe meinerseits mich eingehend mit der Unter-
suchung der chemischen Bedingungen beschäftigt, welche zu
erfüllen sind, um ein grosses und äusserst regelmässiges
Relief durch Ausnutzung des bekannten Principes des Auf-
quellens der nicht beleuchteten Bichromat - Gelatine zu
erzielen. Ich habe dabei gefunden, dass man durch Zusatz
von Gummiarabicum zu der Gelatine das Relief noch
bedeutend verstärken kann. Nachdem ich verschiedene
Mischungen versuchsweise zur Anwendung gebracht hatte,
fand ich als die beste unter diesem Gesichtspunkte folgende
Lösung heraus:

Gelatine.20 g,

Gummiarabicum.10 ,,

Wasser.1000 ccm,

Essigsäure. x ,,

Der Zusatz von Essigsäure ermöglicht die Aufbewahrr:ng
der Mischung auf längere Zeit. Will man sie verwenden, so
erwärmt man sie im Warmwasserbade. Man stellt Platten
gut horizontal auf und giesst die warme Lösung von Gelatine
und Gummi derart darüber, dass sich eine Schicht von
2 bis 3 mm Dicke bildet. Nach dem Erkalten bringt
man die Platten in nahezu vertikale Stellung und lässt sie
bei mässiger Wärme trocknen. Wenn die Platten trocken
geworden sind, werden sie in einem Bade vou dreiprocentigem
Ammoniumbichromat, dem Ammoniak bis zu der Umwandlung
der Orange-Färbung in Gelb, d. h. bis zur Verwandlung des
Bichromats in Chromat, zugesetzt wird, sensibilisirt. Die in
diesem Bade sensibilisirten Platten machen eine etwas längere
Exposition erf orderlich, als die mittels Bichromats ohne
Ammoniak sensibilisirten, aber sie halten sich auch viel
länger (bis zu zehn Tagen) und liefern ein stärkeres Relief.
Man könnte vielleicht befürchten, dass während der Sensi-
bilisirung sich das Gummi zum Theil löste; das ist jedoch
nicht der Fall. Die Exposition am Lichte muss ziemlich
lange ( x/4 bis x/2 Stunde bei Sonnenlicht) ausgedehnt werden;
wenn irgend möglich, müssen die Strahlen senkrecht auf-
fallen.

Wenn man dann zur Erzielung des Reliefs die Platte in
Wasser bringt, so tritt wegen der Anwesenheit des Gummis
ein unregelmässiges Aufschwellen und ein starkes Korn auf.
Ich habe gefunden, dass man diesen Missstand dadurch ver-
meiden kann, dass man zur Entwicklung eine zweiprocentige
Alaunlösung, der man mit Vortheil noch 2 Proc. Essigsäure
zusetzt, verwenden kann. Diese Lösung hemmt in keiner
 
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