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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Bothamley, C. H.: Adurol
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0209

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Adurol.

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gewichten proportional sind, so tritt der Unterscliied noch
deutlicher hervor, und das Bromh}-drochinon erweist sich deut-
lich von stärkerer Energie als das Chlorhydrochinou. Ich
finde jedoch, dass der Unterschied zwischen dem Hvdro-
chinon und dem einen wie dem andern Adurol viel grösser
ist als deijenige zwischen den beiden Adurolen. Bromalkalien
zeigen Neigung zur Verlangsamung der Wirkung der Adurole
und zur Verstärkung der Contraste im Negative, jedoch ist
bei ihnen die Wirkung des Bromsalzes eine viel schwächere
als bei Benutzung von Hydrochinon; deshalb kann man in
der Praxis diesen Verzögerer ohne Bedenken, dass dadurch
die Entwicklung zu langsam werden könnte, _anwenden.

Vielleicht die auffälligste und nutzbringendste Eigenschaft
der Adurole besteht darin, dass ihre Entwicklerkraft.in weitem
Umfange von der Temperatur unabhängig ist. Bei 8 Grad C.
hat z. B. Hydrochinon mit Soda überhaupt keine nutzbare
Entwicklerkraft, w rährend bei derselben Temperatur und bei
Verwendung desselben Alkalis die Adurole noch mit be-
friedigender Energie und Schnelligkeit entwickeln. Aus
diesem Grunde sind die Adurole sehr werthvoll fiir die
Arbeit im Winter, entweder allein oder gemischt mit Metol
verwendet.

Die mittels Adurols erzielten Negative zeigen eine vor-
zügliche Abstufung; der Niederschlag ist ferner frei
von jeglichem. braunen Pigment, und auch die Gelatine ist
fleckenfrei.

Zur Herstellung von Laternbildern ist die oben ange-
gebene Formel verwendbar, und mittels derselben lassen sich
vorzügliche Resultate erzielen; will man Bilder mit einem
wärmeren Tone haben, so muss man den Entwickler in
seinem eigenen Volumen oder aber dem doppelten Volumen
Wasser auflösen.

Ich habe auch gefunden, dass die Adurole bei Ver-
w rendung von Brompapieren gleichfalls befriedigende Resultate
liefern; die Bilder zeigen eine schöne schwarze Farbe, während
die hellen Bilder völlig fleckenlos sind. Der zur Behandlung
von Negativen benutzte Entwickler muss fiir diesen Zweck
in dem gleichen Volumen Wasser aufgelöst werden.

Entwickler von rascherer Wirkung, welche weichere
Negative ergeben, erhält man durch Zusatz von grösseren
oder geringeren Mengen Metol zu dem Adurol je nach dem
gewünschten Effect, wobei zu beachten ist, dass das Negativ
um so weicher ausfällt, je grösser der Metolzusatz ist.
 
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