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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 15.1901

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Husnik, Jakob: Ein neuer Kornraster
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https://doi.org/10.11588/diglit.32120#0242

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222

Ein neuer Kornraster.

Umstand macht, dass die Exposition gar zu lange dauert und
dass der Kornraster immer, auch wenn er noch so nahe zur
lichtempfindlichen Platte gestellt wird, verschleierte Lichter
und unscharfe Punkte in den Schatteu gibt, was die Negative
ganz unbrauchbar macht.

Es gibt noch einen dritten Weg, Kornraster herzustellen,
nämlich mit Hilfe des Lichtdruckes, indem ein etwas gröberes
Korn hergestellt und dann aufgewalzt wird. Solche Korn-
platten sind besser als die vorher genannten, iudem das Korn
schön gleichmässig erscheint, aber trotzdem sind die Punkte
nicht gehörig scharf und haben verlaufenden Uebergang,
welcher Umstand nach meiner Erfahrung immer verschleierte
Lichter iin Negative erzeugt. Es wäre möglich, aucli noch
mit Hilfe gekörnter Steine oder matt geschliffener Glasplatten
gekörnte Platten herzustellen, aber diese sind ebenfalls nie
egal, haben Ton in den Lichtern und Ton an den Rändern
jedes Punktes.

Endlich soll ein Kornraster hergestellt worden sein, bei dem
die Punkte keine Farbe haben, sondern nur höher oder
niedriger sind, und vermöge der wie eine Linse das Licht
breclienden Eigenschaft der Punkte soll der Raster gute
Resultate geben. Im Handel kommt dieser Raster jedoch
nicht vor und man hört nichts mehr davon.

Also bis jetzt war noch nichts ganz Brauchbares erzielt.

Seit zwei Jahren arbeite ich emsig an der Herstellung
■eines Kornrasters nach einer ganz andern, bis jetzt unbekannten
Methode, und es ist mir gelungen, alle bisherigen Mängel zu
beseitigen. Der Raster hat völlig glasig durchsichtige, weisse
und ganz schwarze, scharf begrenzte Punkte, welche in der
Grösse ziemhch gleiclimässig sind.

Die Exposition ist nicht länger als beim Linienraster
und je nacli dem Verhältnisse der Grösse der weissen Punkte
zu den schwarzen noch viel kürzer.

Das Korn kann beliebig grob oder fein gemacht werden,
ist immer gleichmässig, so dass das Bild ruhig erscheint.

Die Form des Korns kann beliebig sein, entweder runde
schwarze Punkte oder -welleuförmig unregelmässige Linien,
welche dann sowohl im Weiss wie im Schwarz gleichartig
■erscheinen.

Mit dem Kornraster lassen sich nicht allein Farbplatten,
sondern auch mit Vortheil schwarze Platten und namentlich
Aluminiumplatten für lithographischen Druck oder für Um-
■druck auf Stein herstellen.
 
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